Schritt zum Umbau? Der Club will das Stadion übernehmen

12.2.2015, 05:58 Uhr
Club, oder nicht Club? Wie geht's weiter mit dem Nürnberger Stadion?

© Michael Matejka Club, oder nicht Club? Wie geht's weiter mit dem Nürnberger Stadion?

Seit längerem ist der 1. FC Nürnberg mit dem Grundig-Stadion nicht mehr ganz zufrieden, zumindest nicht mit Blick auf die Zukunft. Die Arena war zwar mit öffentlichen Zuschüssen für 55 Millionen Euro für die Fußball-WM 2006 runderneuert worden, Tartanbahn und schlechte Vermarktungsmöglichkeiten sind dem Club aber ein Dorn im Auge.

Jetzt scheint der FCN einen Weg gefunden zu haben, den erneuten Umbau in Angriff zu nehmen. Der Verein will vom Mieter zum Pächter aufsteigen. Was das bedeutet? Als Pächter könnte unter der Regie des Clubs Tribünen verändert und die Immobilie auch anderweitig vermarktet werden. „Der Club möchte ein langfristiger Pächter und kein kurzfristiger Betreiber werden“, sagt Daniel Kirchner, Leiter Stadion- und Spielbetrieb beim 1. FC Nürnberg.

Club will das Stadion wohl umbauen

Noch aber ist das Stadion ein Eigenbetrieb der Stadt (was bei einer Pacht nicht mehr der Fall wäre) und es existiert ein Vertrag mit der Betreibergesellschaft. Die besteht zu 25,1 Prozent aus der Stadt selbst, 74,9 Prozent gehören der Firma Spie, die die Anteile von Hochtief übernommen hat. Der Vertrag aber endet am 30. Juni - auch wenn der derzeitige Betreiber gerne weitermachen würde.

Der Club wird deutlich: „Wir sind der Überzeugung, dass ohne unsere Federführung, an dem Standort keine Weiterentwicklung stattfinden wird“, sagt Kirchner. Wie eine solche Weiterentwicklung aussieht? Zunächst würde man die Kosten reduzieren und die Vermarktungsmöglichkeiten verbessern. Am Valznerweiher sieht man aber in einer Pacht auch die Grundlage „das Stadion perspektivisch baulich den Marktanforderungen anzupassen“ (Kirchner). Heißt: umbauen. Der Leiter Stadion und Spielbetrieb fügt an: „Ohne die Verwendung öffentlicher Gelder“.

Daran wird sich der Club messen lassen müssen - wenn es überhaupt so weit kommt. Denn: Laut Nürnbergs zweitem Bürgermeister Christian Vogel ist überhaupt nichts entschieden. Das Pachtmodell sei eines von vielen. Und wenn man sich entscheidet, das Stadion aus der Hand zu geben, heißt das noch nicht, dass der 1. FC Nürnberg Pächter wird. Seit vier Wochen wird verhandelt, werden Möglichkeiten durchgesprochen. Dass es mit einem Betreiber weitergeht, sei aber genauso gut möglich, sagt Vogel.

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