Schwimmer aus Erlangen fährt zur EM

23.4.2018, 10:00 Uhr
Schwimmer aus Erlangen fährt zur EM

Herr Varjasi, Gratulation: Platz zwei bei den German Open samt Qualifikation für die Junioren-EM in Helsinki. Jetzt wird sicher gefeiert?

Vielen Dank, ja, ich bin sehr glücklich. Aber nach Feiern ist mir gerade weniger, ich bin vor allem müde.

 

War der Wettkampf so anstrengend?

Das auch. Aber bis Montag vergangener Woche waren wir ja noch in Florida im Trainingslager. Kaum zu Hause, ging es schon nach Berlin zu den German Masters.

 

Drei Wochen Florida klingt ja zunächst einmal großartig – aber war dort denn überhaupt Zeit für Shopping und Strand?

Nicht viel, ehrlich gesagt. Es stand die Vorbereitung auf die Schwimm-Saison im Vordergrund, wir waren zwei Mal täglich im Wasser, je rund zwei Stunden. Dazu viele Laufeinheiten, Krafttraining, Athletiktraining. . . aber es war bei aller Mühe auch eine schöne Zeit.

 

Die Leistungsgruppe umfasst rund 15 ambitionierte Nachwuchsschwimmer – wie machen Sie und die übrigen das mit der Schule oder Uni?

Wir hatten unsere Bücher dabei und lernen den Stoff neben den Einheiten. So gesehen gab es vier Dinge in Florida: Viel Sport, ein wenig Shoppen und Strand und dann noch Lernen.

 

Offenbar aber hat es sich zumindest fürs Schwimmen ausgezahlt.

Das auf jeden Fall. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so früh schon so schnell bin. Der Deutsche Schwimm-Verband hatte mich zu den German Open am Wochenende nach Berlin eingeladen, dort fanden die Qualifikationen für die Junioren-Europameisterschaften statt. Ich hatte mir schon Chancen ausgerechnet, aber dass es dann so gut geht, das war schon eine Überraschung.

 

Sie waren so schnell wie nie zuvor über die Königsdisziplin 100 Meter Freistil. . .

Ja, 49:77 Sekunden ist Bestzeit, erstmals habe ich überhaupt die 50-Sekunden-Marke geknackt. Das sind schon Welten, die ich schneller war. Die Norm für die EM lag bei 49:97 Sekunden. Also habe ich die auch deutlich unterboten.

 

Eine enorm starke Leistung. Ist in Ihrem Jahrgang da überhaupt noch jemand schneller?

Nein, in meinem Jahrgang bin ich derzeit der schnellste in Deutschland. Insgesamt sind auch nur drei Männer noch schneller im ganzen Land.

 

Das klingt nach großen Zielen in dieser Schwimm-Saison.

Die Höhepunkte werden für uns wie jedes Jahr die Deutsche Einzelmeisterschaft und die offene Deutsche Meisterschaft. Für mich kommt jetzt noch die Europameisterschaft dazu, es ist das erste Mal, dass ich dort starten darf. Das ist schon etwas ganz Besonderes.

 

Wie sehen die persönlichen Ziele aus, ist Ihr Limit ausgeschöpft, oder können Sie noch schneller werden?

Ich hoffe, es geht noch ein bisschen schneller. Das hofft man ja immer. Über die 200-Meter-Lagen ist denke ich noch einiges mehr drin, da wurde ich Dritter in Bestzeit. Und über die 50 Meter Freistil gab’s auch eine neue Bestzeit.

 

Hilft es vielleicht, sich die Fingernägel nicht zu schneiden, damit man noch schneller anschlägt?

Gute Idee. Das sollte ich mal ausprobieren.

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