Sebastian Freis, ein Feinschmecker mit Schuss

27.1.2015, 05:58 Uhr
"Die Strukturen sind schon erstligareif“: Sebastian Freis ist zufrieden mit den Arbeitsbedingungen beim Kleeblatt.

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink "Die Strukturen sind schon erstligareif“: Sebastian Freis ist zufrieden mit den Arbeitsbedingungen beim Kleeblatt.

Auf seiner Inernetseite wird der SC Freiburg noch als aktueller Arbeitgeber aufgeführt. Vor zwei Wochen ist der Angreifer aber vom Bundesligisten zur SpVgg gewechselt. Im schönen Breisgau hatte er nach zweieinhalb Jahren und 51 Bundesligaspielen (sechs Treffer) keine Rolle mehr gespielt. Seine zweite große Leidenschaft, gutes Essen, vermochte es auch nicht, ihn an der Dreisam zu halten.

Überall wo sich der bald 30-Jährige längere Zeit aufhält, geht er auf die Suche nach feiner Kost. Im Trainingslager in Belek waren die Buffets des Fünfsterne-Hotels Kaya Palazzo zwar reichlich gefüllt, sich eine Portion zu holen, glich wahrlich einem Spaziergang. Gaumenfreuden kamen bei Freis aber nicht auf.

Sebastian Freis, ein Feinschmecker mit Schuss

© Foto: Sportfoto Zink

Um seinen Freunden und Fans langes Suchen zu ersparen, schrieb er anfangs auch seine Restaurant-Empfehlungen auf seine Homepage. „Essen ist eine kleine Leidenschaft von mir. Da war ich in Freiburg auch gut aufgehoben – mit einem guten Gläschen Wein zum Essen“, lacht Freis, aus dem beinahe gar kein Profi-Fußballer geworden wäre. In der Jugend musste er sich zwischen Tennis und Fußball entscheiden: „Das waren damals noch ganz andere Zeiten. Wenn man sieht, was die Jungs heute in den Nachwuchsleistungszentren bringen, ist das ungefähr das Doppelte von dem, was ich trainiert habe. Heute wäre es für mich nicht mehr denkbar“, blickt er zurück.

Spätestens als er am 15. Oktober 2004 in der zweiten Liga für den KSC mit einem Hattrick debütierte, musste er seine Wahl auch nicht mehr bereuen. „Im Fußball habe ich die bessere Perspektive gesehen, und der Mannschaftssport hat mich auch mehr gereizt als der Individualsport.“

Den Einzelkämpfer muss er hin und wieder aber dennoch mimen. In den letzten Testspielen ließ Coach Frank Kramer ein System mit einem Stürmer einstudieren. Vom erfahrenen Freis wird viel erwartet. Er soll immer und überall unterwegs sein, Lücken reißen und vor allem selbst zum Abschluss kommen. „Mein Ziel und auch Traum ist es, mit Fürth in die Bundesliga zurückzukehren. Den Anspruch habe ich“, will Freis dem Profil des erhofften Führungsspielers gerecht werden. Den Verein erlebt er „als gut geführt. Die Strukturen sind schon erstligareif“.

Mit dem Aufstieg aber dürfte Fürth in dieser Saison kaum noch etwas zu tun haben. „Wir wollen uns erst einmal auf den Start konzentrieren, dann wird sich zeigen, wo es hingeht“, sagt Freis. Wo man in Fürth so hingeht, will er beizeiten auch mitteilen: „Ich hatte hier leider noch keine Zeit, Erfahrungen zu sammeln, aber wenn ich welche gemacht habe, dann gebe ich gerne Bescheid.“

SEBASTIAN FREISgeboren: 23. April 1985 in Karlsruhe / Größe: 1,83 m / Gewicht: 78 kg / Position: Stürmer / Rückennummer: 27 / Vertrag bis: 30. Juni 2017 / Bundesligaspiele/-Tore: 164/27 / Zweitligaspiele/-Tore: 78/22 / Bisherige Vereine: SC Freiburg, 1. FC Köln, Karlsruher SC.

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