Sechster Sieg in Serie: Falcons schlagen auch Karlsruhe

3.3.2019, 19:26 Uhr
Nils Haßfurther kam beim deutlichen Sieg der Falcons über Karlsruhe auf neun Punkte.

© Sportfoto Zink / DaMa Nils Haßfurther kam beim deutlichen Sieg der Falcons über Karlsruhe auf neun Punkte.

Zunächst schienen die Basketballer von Ralph Junge verwirrt zu sein. Mit dem vielen Platz auf dem Parkett wussten sie nichts anzufangen, es dauerte ein paar Angriffe, bis sie realisierten, dass ihnen da tatsächlich nur noch vier Spieler gegenüberstanden. Karlsruhe war einigermaßen ersatzgeschwächt angereist, nach 30 Minuten erlebten die 1123 Zuschauer in der Halle am Nürnberger Flughafen dann eine Premiere.

Weitere zehn Minuten später hatten die Falcons die Partie mit 96:64 (22:11, 15:16, 23:15, 36:22) das sechste Spiel in Folge gewonnen und ihren Playoff-Platz gefestigt. In den verbleibenden vier Auftritten spielt das Team nun sogar um den Heimvorteil im Viertelfinale.

"Die Jungs sind heiß", betonte Ralph Junge vergangene Woche noch einmal, für viele wären es ja die ersten Playoffs als Profi, er selbst hat auch zwei Jahre auf dieses besondere Gefühl verzichten müssen.

Am Freitag war davon zunächst allerdings nicht viel zu spüren. In den ersten beiden Vierteln war Gastgeber und Tabellenführer Chemnitz seiner Rolle maximal gerecht geworden, die Falcons waren dagegen nicht heiß, ja nicht einmal lauwarm. Mit 22 Punkten Rückstand gingen sie in der Kabine, wo Junge offenbar die richtigen Worte fand.

Fortan verteidigten seine Spieler überragend und nutzten das in der Offensive zu vielen einfachen Punkten. Stück für Stück kämpfte sich Nürnberg zurück und als dann die schweren Würfe gefragt waren, trafen die Falcons einfach weiter. Nils Haßfurther verwandelte alle seine sechs Dreier, Ishmail Wainright bewarb sich ein weiteres Mal um einen Arbeitsplatz in einer höheren Spielklasse und Jackson Kent zeigte vier Sekunden vor Schluss keine Nerven.

In Chemnitz hatte Nürnberg 33 Sekunden vor Schluss zum ersten Mal geführt, doch das genügte, um die schöne Erfolgsserie zu verlängern; obwohl Moritz Sanders verletzt fehlte, obwohl Marcell Pongo nach seiner Hüftprellung noch nicht viel beitragen konnte und obwohl Sebastian Schröder nach seiner langen Pause natürlich erst noch etwas Rost abschütteln musste.

Keine 48 Stunden nach dieser spektakulären Aufholjagd stand allerdings die wichtigere Partie an diesem Doppelspieltag an. Mit einem Sieg am Nürnberger Flughafen hätte Karlsruhe seinen Playoff-Platz zurückerobern können, weshalb die Falcons gut daran taten, diesmal gleich mit mehr Intensität zum Dienst zu erscheinen.

Haßfurther machte einfach da weiter, wo er aufgehört hatte, und traf früh zwei Distanzwürfe, Kent hatte seinen Touch ebenfalls nicht verloren. Schnell führten die Gastgeber mit 11:5 und 20:7, erst im zweiten Abschnitt gaben die Lions zu erkennen, dass sie sich ebenfalls noch ernsthaft um eine Verlängerung der Spielzeit bemühen.

Karlsruhe am Ende in Unterzahl

Der frühere NBC-Spieler Noah Kamden setzte unter den Körben seine ganze Muskelkraft gegen Robert Oehle ein und Orlando Parker deutete an, warum er bei den letzten Aufeinandertreffen den Falcons so weh getan hatte. Wirklich näher kam Karlsruhe aber nicht, weil Juwan Parker konstant punktete und Wainright wieder souverän ablieferte.

Als sich bei Karlsruhe Ende des dritten Viertels erst Kamden mit fünf Fouls und dann Dominique Johnson mit einer Platzwunde verabschiedete, war die Partie entschieden. Gästetrainer Ivan Rudez stand nur noch ein Spieler mit deutschem Pass zur Verfügung, weshalb die Lions fortan zu viert spielen mussten – und natürlich chancenlos waren, auch wenn sie sich tapfer wehrten. Fünf Minuten vor dem Ende hatte Rudez dann offenbar genug von diesem merkwürdigen Basketballspiel, er wurde nach zwei technischen Fouls aus dem Eventpalast verwiesen. Anschließend durften sich die Falcons noch den direkten Vergleich sichern.

Nürnberg: Parker 24 Punkte, Kent 21, Oehle 11, Wainright 9 (10 Rebounds), Haßfurther 9, Maier und Schröder je 7, Meredith 5, Omuvwie 2, Pongo 1, Gahlert, Bauer. 

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