SG Quelle und Schön-Klinik kooperieren

4.3.2015, 12:40 Uhr
SG Quelle und Schön-Klinik kooperieren

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Das Schreckgespenst „plötzlicher Herztod“ macht auch vor Sportlern nicht halt – allein in den Jahren 2007 bis 2012 gab es weltweit über 80 Fälle im Fußball. Daher ist ein umfangreicher Pflicht-Check Voraussetzung für eine Spielberechtigung in der Fußball-Bundesliga. Es gibt aber auch Profifußballer, die trotz eines Herzfehlers weiter ihrem Beruf nachgehen. Einer der hierzulande bekanntesten ist Gerald Asamoah, der von 2012 bis 2013 für die SpVgg Greuther Fürth aktiv war. Nach einer 1998 diagnostizierten Verdickung der Herzscheidewand stand er – damals noch in Diensten von Hannover 96 – vor dem Ende seiner Karriere, entschloss sich jedoch, seine Laufbahn auf eigenes Risiko hin fortzusetzen.

Den Niedersachsen, und allen weiteren Vereinen, bei denen er unter Vertrag stand, wurde damals zur Auflage gemacht, stets einen Defibrillator am Spielfeldrand bereitzuhalten. Das Gerät kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen beheben. Aktuell spielt mit dem 24-jährigen Daniel Engelbrecht bei Drittligist Stuttgarter Kickers sogar ein Akteur, dem ein Defibrillator implantiert wurde.

Doch nicht nur Profisportler sind gefährdet. Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen der SG Quelle Fürth nach geeigneten Kooperationspartnern für ihren Nachwuchs im Leistungssport gesucht. Nach fast einjähriger Vorbereitungszeit startet nun NEWSportMED.

Den Anstoß gab der Bayerische Fußballverband (BFV) unter der Anleitung des FIFA Medical Centre Regensburg. Im Rahmen eines Festakts wurde das Netzwerk in der Schön-Klinik von Geschäftsführer Andreas Kutschker und Chefarzt Dr. Martin Karl der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben der Schön-Klinik und alpha-Reha gehören der Fürther Internist Dr. Michael Wlassow und der Zirndorfer Kinderarzt Dr. Michael Hubmann zu den Gründungspartnern.

Bernd Winter, Leiter des BFV-Nachwuchsleistungszentrums der SG Quelle, zeigte sich begeistert. „Alle Beteiligten freuen sich auf das zusätzliche Angebot, das von den Sportlern der SG Quelle Fürth und des DFB-Stützpunkts jederzeit in Anspruch genommen werden kann, aber hoffentlich nicht so häufig werden muss.“

Rund 70 Gäste folgten der Einladung und ließen sich über das sportmedizinische Zusatzangebot aufklären. Neben der Akutversorgung von Sportverletzungen wird auch die Begleitung des Rehabilitationsprozesses intensiviert. Darüber hinaus wird auch der Prophylaxe ein hoher Stellenwert eingeräumt, bei der sich alle jungen Leistungssportler unter anderem einer regelmäßigen internistischen und sportorthopädischen Vorsorgeuntersuchung stellen müssen.

In einem zweiten Schritt wird das Netzwerk neben Informationsveranstaltungen und Fortbildungen für Spieler, Eltern und Übungsleiter auch Leistungsdiagnostik zur Steigerung der Trainingseffizienz anbieten. NEWSportMED verstehe sich dabei als medizinisches Zusatzangebot für die Kinder und Jugendlichen, sagte Quelle-Abteilungsleiter Michael Eglau, „selbstverständlich stets unter Berücksichtigung der freien Arztwahl“.

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