Siegesserie ade! Köln knackt die Ice Tigers

8.1.2017, 16:15 Uhr
In der Mangel: David Steckels Nürnberger zogen gegen starke Kölner Haie den Kürzeren.

© Sportfoto Zink / MaWi In der Mangel: David Steckels Nürnberger zogen gegen starke Kölner Haie den Kürzeren.

Zwei ausverkaufte Heimspiele in Folge – das hatte es, zumindest in der Punkterunde, bis zu diesem Sonntag in Nürnberg noch nicht gegeben. Und als wollten die Thomas Sabo Ice Tigers und die Kölner Haie den 7672 Zuschauern beweisen, dass es sich immer lohnt, die Arena zu besuchen, gestalteten sie das Spitzenspiel besonders intensiv. Dass die Nürnberger Siegesserie mit dem 3:4 (1:0, 0:2, 2:2) endete, war dabei nur eine Randnotiz.

Nach 24 Minuten hatte Rob Wilson genug gesehen. Zur Auszeit bittet der Trainer der Ice Tigers normalerweise nur in den Schlussphasen von Spielen. Aber nachdem die Kölner Haie in nur 177 Sekunden aus einer 1:0-Führung der Nürnberger einen 1:2-Rückstand gemacht hatten, meldete Wilson bereits zu Beginn des zweiten Drittels Gesprächsbedarf an. Der Cheftrainer konnte Haie so bremsen – aufhalten konnte er sie nicht.

Die Ice Tigers verloren 3:4 gegen beeindruckend starke Kölner, die die Gastgeber wie kein Gegner zuvor zu Fehlern zwang. Nach neun Siegen in Folge unterlag die Mannschaft um den wiedergenesenen Top-Verteidiger Jesse Blacker wieder einmal.

Groß, stark, trotzdem schnell und talentiert – Nürnberg und Köln sind ähnlich veranlagt, allein deshalb rummst es noch ein wenig öfter, wenn die Ice Tigers und die Haie an der Bande aufeinandertreffen. Dazu kommt, dass sich die Teams seit zwei Spielen in nur 48 Stunden ganz offensichtlich nicht mehr leiden können.

Erst im dritten Vergleich kracht's

In Köln wirkten die Haie Anfang Dezember plötzlich gar nicht mehr so robust, dass der Kölner Express danach mit gespielter Empörung von "Schmuck-Rüpeln" schrieb, dürfte das Verhältnis nicht entspannt haben. Dabei wurde es erst in diesem dritten Aufeinandertreffen so richtig intensiv, vielen erbittert geführten Zweikämpfen war anzumerken, dass die Spieler beider Mannschaften Zeichen setzen wollten.

Vor den Toren passierte bis zur 19. Minute trotzdem wenig, zu konsequent räumten die Verteidigungsreihen ihre Gegner ab – dann aber passte Brandon Segal den Puck perfekt in den Lauf von Andrew Kozek, wie schon im Dezember war sein Handgelenkschuss hart, präzise und ansatzlos. Und wie ebenfalls im Dezember hatte Köln Torhüter Gustav Wesslau keine Chance.

Ehrhoff erschüttert Nürnberg

Nach dem ersten Seitenwechsel aber begannen die Ice Tigers unkonzentriert, Brett Festerling zum Beispiel ließ Ryan Jones so lange vor dem Tor stehen, bis der Kanadier einen Schuss unhaltbar für Jochen Reimer abgefälscht hatte. Kurz darauf leistete sich Marcus Weber ein überflüssiges Foul, kaum saß der Verteidiger auf der Strafbank, hatte Christian Ehrhoff unwiderstehlich das 1:2 erzielt (24. Minute).

In der Auszeit stellte Wilson seine Mannschaft wieder ein, aber es war auffällig, wie gut Köln auf das sonst so schnelle Nürnberger Umschaltspiel eingestellt war. Zwischendurch musste Jochen Reimer noch einen Penalty von Jones entschärfen, weil die Ice Tigers auch in der Rückwärtsbewegung immer wieder überrumpelt wurden.

Mit jedem Check aber, mit jeder umstrittenen Schiedsrichterentscheidung erhöhte sich die Konzentration wieder. Nürnberg arbeitete sich in dieses Spiel. Der Ausgleich fiel dann erstaunlich leicht. Oliver Mebus passte noch einmal klug statt selbst abzuziehen. Wesslau hatte eigentlich freie Sicht, Sasa Martinovic schob ihm den Puck trotzdem durch die Schoner (41.).

Einbahnstraßen-Eishockey und zwei Unachtsamkeiten

Danach marschierte Nürnberg, ohne sich noch einmal umzublicken. In einem Power-Play hatten die Ice Tigers noch beste Schusschancen, als Jones aber aufs Eis zurückkehrte, leistete sich Wilsons Mannschaft nicht den ersten Wechselfehler des Nachmittags, Jones dürfte sich gewundert haben, wie leicht ihm das 2:3 gemacht wurde. Es war nicht sein letzter Auftritt: Eineinhalb Minuten später war Jones schon wieder auf und davon, diesmal ließ er Hager abstauben – 2:4 (56.).

Noch aber hatten sich die Ice Tigers nicht aufgegeben. Brandon Prust, der bereits beim 3:0 in Bremerhaven getroffen hatte, erzielte seinen zweiten Treffer an diesem Wochenende. Für den Ausgleich aber fehlte in den Schlussminuten vielleicht die Ruhe einer Auszeit.

 

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