Snooker-Elite ist in der Stadthalle zu Gast

24.8.2016, 10:08 Uhr
Snooker-Elite ist in der Stadthalle zu Gast

© Archivfoto: Goldmann

Auch nach dem Aus der European Tour, so hatte es Verbandspräsident Jason Ferguson im vergangenen Jahr versprochen, werde es das Turnier weiter geben. Die Nachricht, erst zum Endspiel verkündet, wirkte wie eine große Befreiung für das Publikum.

Wie immer, wenn Veranstalter Thomas Cesal ruft, kommen die Stars der Snooker-Szene gerne nach Fürth. Auch, wenn sich nicht mehr so viele wie früher aus den Top Ten angemeldet haben, sieht der Organisator das nicht als Problem: „Die Nummer eins und zwei der Welt sind da, das ist schon mal nicht unwichtig.“

Gemeint sind Mark Selby, der amtierende Weltmeister, und dessen Vorgänger Stuart Bingham. „Klar, die großen Namen kennt man. Man darf aber auch nicht vergessen, dass inzwischen viele Junge unter den Top-16 der Welt stehen, die nur noch keinen großen Namen haben“, weiß der Veranstalter.

Auf jeden Fall wird Vorjahressieger Allister Carter wieder in der Stadthalle antreten und versuchen, seinen Titel zu verteidigen. „The Captain“ hatte im letzten Jahr in Fürth das erste Turnier nach gleich zwei Krebserkrankungen gewonnen und die Trophäe von Alan Hunter, dem Vater des an Krebs verstorbenen Paul Hunter, entgegen nehmen dürfen: Es war ein sehr emotionaler Moment.

Matthew Stevens, der in Fürth praktisch zum Inventar gehört, darf natürlich nicht fehlen. Gemeinsam mit Paul Hunter war er einer der beiden Stars, die geholfen hatten, das Fürther Turnier aus der Taufe zu heben. Vermissen wird man heuer dagegen den Vorjahresfinalisten Shaun Murphy; er wird in den kommenden Tagen zum ersten Mal Vater.

Doch nicht nur Profis sind am Start, denn traditionell tritt bereits ab Mittwoch eine Vielzahl von Amateuren und Halbprofis beim PHC an. 29 von ihnen bekommen die Chance, gegen einen der in der vierten Runde gesetzten Profis anzutreten.

Chance für zwei Deutsche

Aus deutscher Sicht haben Lukas Kleckers und der in Fürth lebende Patrick Einsle gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Bei Kleckers entscheidet sich die Teilnahme jedoch erst kurzfristig, da er unter Umständen bei der zeitgleich ausgetragenen U 21-WM antreten muss.

„Es ist schade, dass der Amateurverband nicht ein bisschen die Augen aufmacht, wenn wir da auf dem europäischen Festland etwas haben“, ist Cesal über die aus seiner Sicht ungünstige Ansetzung der WM enttäuscht, zumal das PHC immer zur gleichen Zeit stattfindet. Kleckers Absage könnte einem Lokalmatadoren in die Karten spielen, denn Kilian Baur-Pantoulier würde dann kampflos in Runde drei einziehen. Er bräuchte dann nur einen Sieg, um auf Mark Selby zu treffen. Außer Baur-Pantoulier sind noch drei weitere Spieler des SSC Fürth (siehe Artikel nächste Seite) im Turnier dabei, darunter der erst 13-jährige Fabian Haken.

Wer die Snooker-Stars live sehen möchte, der sollte unbedingt in die Stadthalle kommen, denn eine TV-Übertragung wird es in diesem Jahr nicht geben. „Eurosport hat sich dagegen entschieden, weil man wohl den Versuch mit Live-Streams machen will“, erklärt Cesal, der darüber nicht nur unglücklich ist.

„Dadurch können wir eine weitere Tribüne verkaufen und haben so noch einmal rund 150 Plätze mehr“, sieht er das Positive. Karten gibt es auch für Kurzentschlossene noch an der Tageskasse, in den Außenbereichen sogar noch für den Final-Sonntag.

Bei keinem anderen Turnier, darauf ist Cesal auch etwas stolz, kann man den Stars so nahe kommen wie beim PHC: „Wenn die ausscheiden, ziehen sie sich eine kurze Hose an und stellen sich an die Bar oder setzen sich auf die Tribünen.“ Der Begriff „Stars zum Anfassen“ wird hier gelebt. In diesem Jahr gibt es ein Novum: Parallel zum Paul Hunter Classic findet erstmals ein Turnier ausschließlich für Frauen statt. Beim „Paul Hunter Ladies Classic“ treten 31 Frauen, darunter acht Deutsche, an die Snooker-Tische und spielen um ein Gesamtpreisgeld von stattlichen 10 000 Euro. Die meisten Spiele finden im Nürnberger „Ballroom“ (Fürther Straße 301-303), der Spielstätte des SSC Fürth, statt. Die Halbfinals und das Endspiel aber werden in der Stadthalle ausgetragen.

Große Favoritin ist die elffache Weltmeisterin, die Engländerin Reanne Evens. Sie tritt nicht nur bei den Frauen an, sondern hat auch für den „großen Bruder“, das PHC gemeldet und spielt – als wäre das noch nicht genug – gleichzeitig noch in einem dritten Turnier mit, das ebenfalls im „Ballroom“ ausgetragen wird.

Diana Schuler, die als Organisatorin auch selbst an den Tisch tritt, räumt den deutschen Spielerinnen bestenfalls Außenseiterchancen ein. „Diana Stateczny ist immer für eine Überraschung gut, die sehe ich im Viertelfinale“, sagt Schuler.

Spielbeginn ist jeweils um 9.30 Uhr, am Sonntag um 10 Uhr. Ende ist jeweils gegen 22 Uhr. Tickets: www.snookerstars.de

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