So klappt's! Keita-Ruel belohnt sich beim Kleeblatt

2.4.2019, 14:01 Uhr
So klappt's! Keita-Ruel belohnt sich beim Kleeblatt

© Foto: Melanie Zink

Am Tag nach dem unnötigen Unentschieden gegen Arminia Bielefeld begann beim Kleeblatt das Wundenlecken: Linksverteidiger Maximilian Wittek hat sich die Hand gebrochen und eine Adduktorenverletzung zugezogen. Es ist unklar, ob er in dieser englischen Woche noch auflaufen wird. Besser sieht es bei Julian Green (blutiger Zeh) und Sebastian Ernst (Sprunggelenkprobleme) aus. Ernüchternd war die Diagnose bei Tobias Mohr: Er hat im Training einen Innenmeniskusriss erlitten, muss operiert werden und fällt wochenlang aus.

Bei so vielen Meldungen aus dem Krankenstand ging fast unter, dass die Partie für Fürth auch gute Nachrichten gebracht hatte. Zum Beispiel die: Stürmer Daniel Keita-Ruel hat wieder getroffen, sein zehntes Saisontor war sein erstes aus dem Spiel heraus seit dem 23. November 2018.

Außenrist - und drin! 

Vorausgegangen war ein schöner Spielzug, der über Marco Caligiuri zu Fabian Reese zu Keita-Ruels Außenrist führte. Mit dem stoppte er den Ball, um ihn technisch durchaus anspruchsvoll mit der Innenseite seines Fußes ins lange Eck zu befördern. Wenn er den Freiraum hat, bleibt der Wuppertaler ein eiskalter Strafraum-Stürmer. Er benötigt wenige Gelegenheiten für seine Tore, aber eben auch präzise Anspiele wie das von Reese.

Freiraum hatte er zuletzt jedoch kaum bekommen. Die Gegenspieler standen ihm oft zu zweit auf den Füßen. Geholfen hat dem Angreifer sicher, dass die Bielefelder Fürth nicht so früh attackierten wie vor kurzem etwa Jahn Regensburg. Aber auch dass er mit Fabian Reese einen zweiten Stürmer an seiner Seite hatte. Zuvor war Keita-Ruel meist die einzige Spitze. Auch die Rolle nehme er natürlich an, versichert der Stürmer, sagt aber: "Es war auch für mich besser, mit zwei Spitzen zu spielen."

An seinem Einsatzwillen hatte es auch in seiner torlosen Zeit wenig Zweifel gegeben. Keita-Ruel war nicht nur Ballverteiler, sondern er fungierte als Verteidiger in vorderster Reihe, der den Gegner als Erstes anläuft. Als "wichtigen Impulsgeber" für das Team hat ihn Leitl bezeichnet. "Auch wenn ich kein Tor schieße, versuche ich, meine Mitspieler freizublocken oder den Innenverteidigern so wehzutun, dass die anderen Platz haben", beschreibt der Stürmer seine Rolle.

Keine Selbstzweifel

Trotz solcher Qualitäten: Leichter tun sich Angreifer, wenn sie mit Toren Argumente in eigener Sache liefern können. Keita-Ruel, der sich nach seinem ersten Treffer im Fürther Trikot mit ausgebreiteten Armen vor die Nordtribüne gestellt hatte, ist keiner, dem es an Selbstvertrauen fehlt.

Aber auch ihm hat der Treffer gutgetan. "Ich habe die letzten Spiele nicht an mir gezweifelt. Der Treffer ist eine Belohnung für die vergangenen Wochen, in denen ich viel gearbeitet habe", sagt Keita-Ruel: "Aber klar war es wieder ein schönes Gefühl." Zehn Treffer in 26 Spielen, keine schlechte Bilanz für einen, der im vergangenen Jahr in der 3. Liga gespielt hat und sich seinen Weg zurück in den Profifußball erkämpfen musste.

Köln? Kein Kommentar! 

Dass er auch mit 29 durchaus noch von der Bundesliga träumt, daraus hat Keita-Ruel, der in Fürth einen Vertrag bis 2020 unterzeichnet hat, nie einen Hehl gemacht. Vor kurzem hat ihn die Boulevardzeitung Express mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht. Solche Gerüchte will der Stürmer nicht kommentieren: "Das ist Aufgabe meines Beraters", sagt er: "Ich konzentriere mich voll auf Fürth, ich versuche, jedes Spiel Gas zu geben." Ein Detail des Zeitungsberichts ließ sowieso zweifeln. Keita-Ruel, so der Express, wäre als vierter Stürmer eingeplant und solle vielleicht noch die zweite Mannschaft in der Regionalliga anführen, hieß es da.

Daniel Keita-Ruel als bereitwilliger Reservist in Köln? Eigentlich kaum vorstellbar. Der Stürmer muss darauf angesprochen grinsen. "Also kennen Sie mich ja", sagt er nur. 

 

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