Spektakuläre Darbietungen beim Süd-Klassik-Trial

17.10.2011, 18:11 Uhr
Spektakuläre Darbietungen beim Süd-Klassik-Trial

© Wolfgang Zink

Die 48 Teilnehmer des 1. Zirndorfer ADAC Süd-Klassik-Trial versetzten mit Darbietungen, die selbst Stuntmen zur Ehre gereichen würden, die Fans in kollektive Verzückung.

Einmal mehr mutierte das Gelände an der „Sandgrube“ in Zirndorf-Wintersdorf am vergangenen Wochenende zum Trial-Eldorado. Mit einer gelungenen Mischung aus Sport und Spektakel lockte der 1. AMC Zirndorf e.V. im ADAC bei herrlichen äußeren Bedingungen eine breite Fangemeinde an die Wettkampferprobte Strecke. Das fachkundige Publikum, darunter die Trial-Legende Gustav Franke, sorgte für großartige Stimmung an den 14 Sektionen.

Alte Maschinen gefielen besonders

Gefahren und gewertet wurde in den Kategorien „LuMo“ (Luftgekühlte Motoren mit einem hinteren Federbein), „Twinshock“ (Motorräder mit zwei Federbeinen hinten) und „Pre65“ (alle Oldtimer vor dem Jahr 1965, gewissermaßen die „Königsklasse“ des Trial). Letztere war naturgemäß von besonderem Interesse. Liebevollst restaurierte alte chromblitzende Maschinen (zumindest vor dem Start) – Liebhaberherz, was willst Du mehr? Die prächtig herausgeputzten Motorräder im Fuhrpark waren belagert – voller Inbrunst und voller Ehrfurcht bewundert.

Vor allem ein Exemplar hatte es den Besuchern angetan: Eine schwarze AJS 160, 350ccm Hubraum, Baujahr 1960 – die Original-Maschine, mit der der Nürnberger Alfred Lehner im gleichen Jahr die erste deutsche Trial-Meisterschaft gewann. Stolzer Besitzer ist Martin Dahms aus Nienburg bei Hannover. Ein solches Motorrad zu schonen, kommt für ihn nicht infrage. Eine „artgerechte Haltung“ besteht gerade darin, sie zu fahren.

Womit wir wieder beim sportlichen Teil sind. Wie die meisten Teilnehmer ihre Maschinen durch den anspruchsvollen, mit Hindernissen nur so gespickten Parcours manövrierten, grenzte an Zauberei. Dabei beherzigten sie nur das, was laut Klaus Leonhard, Abteilungsleiter Trial beim 1.AMC Zirndorf, diesen Sport so faszinierend macht: „Beim Trial muss man wie im Schach immer zwei Züge im Voraus denken, richtig stehen und dabei über eine große Körperbeherrschung verfügen.“

Der Augsburger Jacek Swieder muss ganz genau hingehört haben. Er war bei den „Experten in der Königsklasse“ – dem wohl prestigeträchtigsten Wettbewerb – nicht zu schlagen. Aber auch die Lokalmatadoren verstanden ihr Handwerk. Allen voran Adrian Franke. Der 17-Jährige wandelt auf den Spuren seines Großvaters Gustav, der bis heute als bester deutscher Fahrer gilt. Auch sein Enkel überzeugte mit einem großartigen Fahrgefühl und belegte bei den „Twinshock-Experten“ Rang drei.

Nicht unerwähnt soll die 14-jährige Jule Steinert vom AMC bleiben, die als Einzige das weibliche Geschlecht vertrat – das aber mehr als würdig – und außer Konkurrenz startete. Am Ende waren alle zufrieden. Eine gelungene Veranstaltung, die nach Wiederholung schreit. Zum Beispiel im nächsten Jahr, wenn die Zirndorfer ihr 60-jähriges Bestehen feiern.

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