Starke Katze, lauer Herbst: Die Noten für Erlangens Handballer

29.12.2016, 18:12 Uhr
Hochgezogene Strümpfe, geballte Faust, Krie­germiene – nein ihn möchte man nicht gegen sich aufbringen. Der Torhüter kam vom großen THW Kiel, ist aber auf dem Boden geblieben. Den Zweikampf um die Nummer eins gewann der 34-Jährige. Katsigiannis verletzte sich vor Saisonstart, dann suchte er mit Wadenverlet­zung und Fingerschiene seine Form, die er in Göppingen wieder fand. Unvergessen die vier gehaltenen Siebenmeter gegen Leip­zig – er war Garant für Punktgewinne. Note: 2
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#29 - Nikolas Katsigiannis

Hochgezogene Strümpfe, geballte Faust, Krie­germiene – nein ihn möchte man nicht gegen sich aufbringen. Der Torhüter kam vom großen THW Kiel, ist aber auf dem Boden geblieben. Den Zweikampf um die Nummer eins gewann der 34-Jährige. Katsigiannis verletzte sich vor Saisonstart, dann suchte er mit Wadenverlet­zung und Fingerschiene seine Form, die er in Göppingen wieder fand. Unvergessen die vier gehaltenen Siebenmeter gegen Leip­zig – er war Garant für Punktgewinne. Note: 2 © Sportfoto Zink / DaMa

War bester Keeper der 2. Liga. Verlor den Zweikampf gegen Katsigiannis und hatte daran zu knabbern. Wie sehr, das sah man, als er am Druck, den er sich nach dessen Ausfall machte, zunächst scheiterte. Bayernliga-Keeper Micha­el Haßferter übernahm, die Nachverpflichtung von Lewshin wurde notwendig. Mit dem Russen im Rücken stabilisierte sich Huhnstock, als Kat­sigiannis zurückkehrte, rückte er zurück ins zweite Glied. Zuletzt ohne Chance, sich auszuzeichnen. Note: 4
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#22 - Mario Huhnstock

War bester Keeper der 2. Liga. Verlor den Zweikampf gegen Katsigiannis und hatte daran zu knabbern. Wie sehr, das sah man, als er am Druck, den er sich nach dessen Ausfall machte, zunächst scheiterte. Bayernliga-Keeper Micha­el Haßferter übernahm, die Nachverpflichtung von Lewshin wurde notwendig. Mit dem Russen im Rücken stabilisierte sich Huhnstock, als Kat­sigiannis zurückkehrte, rückte er zurück ins zweite Glied. Zuletzt ohne Chance, sich auszuzeichnen. Note: 4 © Sportfoto Zink / DaMa

Nicolai Theilinger bekam mit Isaias Guardio­la einen erfahrenen Mann von internationaler Klasse als Konkurrenten. Das stachelte den Baden-Württemberger derart auf, dass er — vor allem bei Spielen in Baden-Württemberg — her­ausragende Spiele zeigte. Ist wesentlich kon­stanter geworden, robust und bereit, mit großer mentaler Stärke Verantwortung zu über­nehmen. Einzig am Wurfrepertoir kann der einzige Erlanger im erweiterten WM-Kader noch arbeiten. Note: 1
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#3 - Nicolai Theilinger

Nicolai Theilinger bekam mit Isaias Guardio­la einen erfahrenen Mann von internationaler Klasse als Konkurrenten. Das stachelte den Baden-Württemberger derart auf, dass er — vor allem bei Spielen in Baden-Württemberg — her­ausragende Spiele zeigte. Ist wesentlich kon­stanter geworden, robust und bereit, mit großer mentaler Stärke Verantwortung zu über­nehmen. Einzig am Wurfrepertoir kann der einzige Erlanger im erweiterten WM-Kader noch arbeiten. Note: 1 © Sportfoto Zink / OGo

Dass der slowakische Nationalspieler um einen Vertrag spielte, merkte man nur, wenn er an die Siebenmeterlinie musste. Dort bewies Stranovsky eine beeindruckende Nervenstärke. Ansonsten enttäuschte der Linksaußen meist, auch, weil ihn anhaltende Rückenbeschwerden plagten. Zeigte dann im Derby gegen Coburg, was theoretisch immer noch in ihm steckt, ein "Weltklasse-Linksaußen" nämlich, wie ihn der Trainer oft nennt. Stranovsky zeigt das nur zu wenig. Note: 3
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#24 - Martin Stranovsky

Dass der slowakische Nationalspieler um einen Vertrag spielte, merkte man nur, wenn er an die Siebenmeterlinie musste. Dort bewies Stranovsky eine beeindruckende Nervenstärke. Ansonsten enttäuschte der Linksaußen meist, auch, weil ihn anhaltende Rückenbeschwerden plagten. Zeigte dann im Derby gegen Coburg, was theoretisch immer noch in ihm steckt, ein "Weltklasse-Linksaußen" nämlich, wie ihn der Trainer oft nennt. Stranovsky zeigt das nur zu wenig. Note: 3 © Sportfoto Zink / WoZi

Der Youngster spielt auffallend unaufgeregt und solide, sobald er eine Chance bekommt. Die bekam er nicht oft, aber wenn, dann überra­schend lang: Beinahe zwei komplette Partien durfte der 21-Jährige Bundesligaluft atmen und zeigte keine Schwächen. Trainer Andersson betont, dass er auf den Linksaußen jederzeit set­zen kann. Fünf Treffer, eine Quote von 72 Prozent – das lässt sich sehen für den letz­ten echten Erlanger des Teams. Note: 3
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#21 - Christopher Bissel

Der Youngster spielt auffallend unaufgeregt und solide, sobald er eine Chance bekommt. Die bekam er nicht oft, aber wenn, dann überra­schend lang: Beinahe zwei komplette Partien durfte der 21-Jährige Bundesligaluft atmen und zeigte keine Schwächen. Trainer Andersson betont, dass er auf den Linksaußen jederzeit set­zen kann. Fünf Treffer, eine Quote von 72 Prozent – das lässt sich sehen für den letz­ten echten Erlanger des Teams. Note: 3

Vom HSV Hamburg als Talent gekommen, scheint es, als würde der 23-jährige Rechtsau­ßen dieses auch bleiben. Mit starken Einsätzen — allerdings nur in der U23-Mannschaft. Kevin Herbst ist sich nicht zu schade für die vierte Liga, sammelt wichtige Spielpraxis und zeigt, dass er da überqualifiziert ist. In der Bundesliga aber keine Alternative. Mit unglücklichen Aktio­nen, wenn er denn mal ein paar Minuten ran darf. Leidet aber auch unter der bärenstarken Halbsaison von Ole Rahmel. Note: 5
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#11 - Kevin Herbst

Vom HSV Hamburg als Talent gekommen, scheint es, als würde der 23-jährige Rechtsau­ßen dieses auch bleiben. Mit starken Einsätzen — allerdings nur in der U23-Mannschaft. Kevin Herbst ist sich nicht zu schade für die vierte Liga, sammelt wichtige Spielpraxis und zeigt, dass er da überqualifiziert ist. In der Bundesliga aber keine Alternative. Mit unglücklichen Aktio­nen, wenn er denn mal ein paar Minuten ran darf. Leidet aber auch unter der bärenstarken Halbsaison von Ole Rahmel. Note: 5 © Harald Sippel

Spielt seine bislang stärkste Saison als Hand­baller. Der 27-Jährige liefert sich einen Kampf an der Spitze der Torschützenliste. Sicher, auch Rahmel hat nicht nur gute Spiele gemacht, aber er hat den Höhenflug des Aufsteigers bis auf Rang neun ermöglicht. Hat sein Wurfrepertoir vergrößert, seine Treffsicherheit erhöht – einzig am Siebenmeterpunkt überrascht Rahmel immer wieder mit Schwächen. Wenn er so wei­ter macht, ist er eine Alternative für den Bundestrainer – und für den HC Erlan­gen nicht mehr zu halten. Note: 1
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#23 - Ole Rahmel

Spielt seine bislang stärkste Saison als Hand­baller. Der 27-Jährige liefert sich einen Kampf an der Spitze der Torschützenliste. Sicher, auch Rahmel hat nicht nur gute Spiele gemacht, aber er hat den Höhenflug des Aufsteigers bis auf Rang neun ermöglicht. Hat sein Wurfrepertoir vergrößert, seine Treffsicherheit erhöht – einzig am Siebenmeterpunkt überrascht Rahmel immer wieder mit Schwächen. Wenn er so wei­ter macht, ist er eine Alternative für den Bundestrainer – und für den HC Erlan­gen nicht mehr zu halten. Note: 1 © Sportfoto Zink / WoZi

Der Kreisläufer kam als altbekannter Ersatz aus Kroatien und lange nicht an Jonas Thümm­ler vorbei. Das lag zum einen an der Entwick­lung des Berliners, zum anderen an der Vorbe­reitung, die Sabljic nicht beim HCE absolvier­te. Brachte durch seine Größe eine Variations­möglichkeit in den Angriff und überzeugte, als er plötzlich von Beginn an mitspielen durfte, vor allem in der Deckung. Eine gute Saison von Sabljic, der, wenn er so weiter macht, vielleicht länger bleiben könnte, als ursprünglich gedacht. Note: 3
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#77 - Stanko Sabljic

Der Kreisläufer kam als altbekannter Ersatz aus Kroatien und lange nicht an Jonas Thümm­ler vorbei. Das lag zum einen an der Entwick­lung des Berliners, zum anderen an der Vorbe­reitung, die Sabljic nicht beim HCE absolvier­te. Brachte durch seine Größe eine Variations­möglichkeit in den Angriff und überzeugte, als er plötzlich von Beginn an mitspielen durfte, vor allem in der Deckung. Eine gute Saison von Sabljic, der, wenn er so weiter macht, vielleicht länger bleiben könnte, als ursprünglich gedacht. Note: 3 © Sportfoto Zink / DaMa

Kam vor zwei Jahren als unerfahrene Not­fall- Unterstützung, ersetzte den verletzten Sabljic, war mit Uros Bundalo auf Augenhöhe – und entwickelte gerade unter Druck eine für seine 24 Jahre beeindruckende Coolness. Ist zur Mitte der Hinrunde in ein Loch gefallen, hat sich da aber herausgekämpft. Die Online-Nominierung ins All-Star-Team hat er seinem großen Freundeskreis zu verdanken, aber sie ist auch dank der unglaublichen Ent­icklung gerechtfertigt. Der Notnagel hat sich zu einem Glücksfall entwickelt. Note: 2
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#46 - Jonas Thümmler

Kam vor zwei Jahren als unerfahrene Not­fall- Unterstützung, ersetzte den verletzten Sabljic, war mit Uros Bundalo auf Augenhöhe – und entwickelte gerade unter Druck eine für seine 24 Jahre beeindruckende Coolness. Ist zur Mitte der Hinrunde in ein Loch gefallen, hat sich da aber herausgekämpft. Die Online-Nominierung ins All-Star-Team hat er seinem großen Freundeskreis zu verdanken, aber sie ist auch dank der unglaublichen Ent­icklung gerechtfertigt. Der Notnagel hat sich zu einem Glücksfall entwickelt. Note: 2 © Sportfoto Zink / MaWi

Mit großen Vorschusslorbeeren vorgestellt, konnte der Ex-Nationalspieler die Erwartun­gen nicht erfüllen. Ist zwar ein besserer Ab­wehrspieler als Nicolai Theilinger, aber vor allem für das Angriffsspiel verpflichtet wor­den. Eine Schulterverletzung schadet dem Ver­trauen in den eigenen Körper. Guardiola hat sich zwar stark verbessert, gerade als Theilin­ger verletzt ausfiel, aber ist vor allem mental zu labil. Die Zeit, in der er ran durfte ver­lief überwiegend erschreckend fehler­behaftet für einen Mann seiner Klasse. Note: 5
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#9 - Isaias Guradiola

Mit großen Vorschusslorbeeren vorgestellt, konnte der Ex-Nationalspieler die Erwartun­gen nicht erfüllen. Ist zwar ein besserer Ab­wehrspieler als Nicolai Theilinger, aber vor allem für das Angriffsspiel verpflichtet wor­den. Eine Schulterverletzung schadet dem Ver­trauen in den eigenen Körper. Guardiola hat sich zwar stark verbessert, gerade als Theilin­ger verletzt ausfiel, aber ist vor allem mental zu labil. Die Zeit, in der er ran durfte ver­lief überwiegend erschreckend fehler­behaftet für einen Mann seiner Klasse. Note: 5 © Sportfoto Zink / WoZi

Auch der 120-fache Nationalspieler benötigte Anlaufzeit – einfach, weil er so lange nicht mehr in der Spielmacherrolle aufs Feld durfte. Dort schont ihn Trainer Andersson meist, schickt Horak dafür ins Zentrum. Haaß darf so seine Kraft fürs Offensivspiel sparen, dort zieht er routiniert, clever und manchmal eine Spur zu bedacht die Fäden. Ein großer Torjäger war der 34-Jährige nie, weshalb er etwas arg aus­rechenbar ist. Dennoch gute Runde des Kapitäns, es ist noch Luft nach oben. Note: 3
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#13 - Michael Haaß

Auch der 120-fache Nationalspieler benötigte Anlaufzeit – einfach, weil er so lange nicht mehr in der Spielmacherrolle aufs Feld durfte. Dort schont ihn Trainer Andersson meist, schickt Horak dafür ins Zentrum. Haaß darf so seine Kraft fürs Offensivspiel sparen, dort zieht er routiniert, clever und manchmal eine Spur zu bedacht die Fäden. Ein großer Torjäger war der 34-Jährige nie, weshalb er etwas arg aus­rechenbar ist. Dennoch gute Runde des Kapitäns, es ist noch Luft nach oben. Note: 3 © Sportfoto Zink / WoZi

Der Tscheche mit dem Rauschebart ist sanf­ter als man denkt — auf dem Feld aber kompro­misslos. Der Abwehrchef spielt eine starke Sai­son, bedenkt man seine 34 Jahre und das Jahr Pause aufgrund des Kreuzbandrisses, dann sogar eine überwältigende Runde. Würde gern offensiv mehr Einsatzzeiten bekommen, hat auch gezeigt, warum. Allerdings auch, dass ihm die Kraft für 60 Minuten auf höchstem Niveau fehlt. Defensiv eine Bank, zuletzt auch beweglicher gegen Rückraumwürfe. Note: 2
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#28 - Pavel Horak

Der Tscheche mit dem Rauschebart ist sanf­ter als man denkt — auf dem Feld aber kompro­misslos. Der Abwehrchef spielt eine starke Sai­son, bedenkt man seine 34 Jahre und das Jahr Pause aufgrund des Kreuzbandrisses, dann sogar eine überwältigende Runde. Würde gern offensiv mehr Einsatzzeiten bekommen, hat auch gezeigt, warum. Allerdings auch, dass ihm die Kraft für 60 Minuten auf höchstem Niveau fehlt. Defensiv eine Bank, zuletzt auch beweglicher gegen Rückraumwürfe. Note: 2 © Sportfoto Zink / MaWi

Das Talent macht in dieser Saison endlich den nächsten Schritt. Gesteigertes Angriffs­spiel, gewohnt beweglich, schnell – aber leider immernoch fehlerbehaftet. Das liegt auch an der fehlenden Spielpraxis. Läuft sich nicht mehr so schnell und oft in der gegnerischen Defensive fest, ordnet das Spiel besser und zeigt feine Anspiele sowie überraschend starke Treffer. Der Galaauftritt bei den Rhein-Neckar Löwen könnte sein Durchbruch gewesen sein. Note: 3
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#7 - Jonas Link

Das Talent macht in dieser Saison endlich den nächsten Schritt. Gesteigertes Angriffs­spiel, gewohnt beweglich, schnell – aber leider immernoch fehlerbehaftet. Das liegt auch an der fehlenden Spielpraxis. Läuft sich nicht mehr so schnell und oft in der gegnerischen Defensive fest, ordnet das Spiel besser und zeigt feine Anspiele sowie überraschend starke Treffer. Der Galaauftritt bei den Rhein-Neckar Löwen könnte sein Durchbruch gewesen sein. Note: 3 © Sportfoto Zink / DaMa

Zeigte eine überragende Zweitliga-Saison, in der er auch zum Nationalspieler wurde. Hatte dann in der Bundesliga mit einer hartnäckigen Knöchelverletzung zu kämpfen. Musste trotz­dem spielen und tat dies in der Deckung sehr ordentlich, konnte aber im Angriff kaum sprin­gen. Nach dem Bänderriss mit großen Schwankungen, sein eindimensionales Wurfspiel ist für Bundesligagegner leicht zu durchschau­en. In der Abwehr ordentlich, aber insge­samt wieder stark steigerungsfähig. Note: 4
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#33 - Nikolai Link

Zeigte eine überragende Zweitliga-Saison, in der er auch zum Nationalspieler wurde. Hatte dann in der Bundesliga mit einer hartnäckigen Knöchelverletzung zu kämpfen. Musste trotz­dem spielen und tat dies in der Deckung sehr ordentlich, konnte aber im Angriff kaum sprin­gen. Nach dem Bänderriss mit großen Schwankungen, sein eindimensionales Wurfspiel ist für Bundesligagegner leicht zu durchschau­en. In der Abwehr ordentlich, aber insge­samt wieder stark steigerungsfähig. Note: 4 © Sportfoto Zink / MaWi

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