Start in die Restrunde: HCE will zurück in die Erfolgsspur

9.2.2019, 12:44 Uhr
"Es juckt und kribbelt": Rückraumspieler Christoph Steinert freut sich auf den Ligastart.

© Sportfoto Zink / OGo "Es juckt und kribbelt": Rückraumspieler Christoph Steinert freut sich auf den Ligastart.

Es gibt Spiele, die hat man beim HC Erlangen schneller vergessen als andere. Spiele zumeist, in denen nichts zusammenlief, keiner zur Normalform fand, am Ende ein mindestens eigenartiger Auftritt samt deutlicher Niederlage stand. Die Devise dann: Rein in den Bus, Vorhänge zuziehen und so schnell wie möglich vergessen, dass man jemals in diesem Minden gewesen ist. Erstaunlich häufig nämlich will man sich beim HC Erlangen an Spiele gegen GWD Minden nicht mehr erinnern.

So war das erst wieder im Hinspiel dieser Bundesligasaison gewesen, am 13. September 2018, einem mehr als deutlichen 22:29 voller Slapstick und Unglück. Oder im Oktober 2017, dem peinlichen 22:33. Oder im Februar 2017 beim 23:27. Elfmal schon trafen beide Klubs aufeinander, nur ein einziges Mal gewann Erlangen.

"Wir haben ein Heimspiel und ein Heimspiel sollte immer ein Vorteil sein", sagt Adalsteinn Eyjolfsson vor dem zwölften Aufeinandertreffen an diesem Sonntag um 13.30 Uhr in der Arena am Kurt-Leucht-Weg fast schon trotzig. Das erste Punktspiel seit 26. Dezember, nach WM-Euphorie und Vorbereitungszeit, soll für den Trainer auch der Schlüssel werden für eine erfolgreiche Restrunde, an deren Ende im Idealfall das nun mit großem Ehrgeiz verbreitete Ziel Tabellenplatz neun liegt.

"Es wird wichtig, gleich zurück in die Erfolgsspur zu finden, das geht nur mit einem Sieg", sagt Adalsteinn Eyjolfsson. Bis auf das Auswärtsspiel in Berlin (25:26) hat der HCE die vergangenen sechs Ligapartien gewonnen und ist bis auf Platz zehn geklettert. Mit einem Erfolg würde man an Angstgegner Minden vorbei auf Rang neun ziehen. "Das ist Motivation genug", sagt Christoph Steinert. "Der Flow ist nicht verloren gegangen, wir haben das Selbstbewusstsein noch."

Der Linkshänder gehörte dem erweiterten Kader der Nationalmannschaft an, wurde aber nicht zur Weltmeisterschaft nachberufen. "Es juckt und kribbelt", sagt Steinert, nach Wochen des Handballs im Fernsehen freut der Rückraumspieler sich darauf, endlich selbst vor großem Publikum wieder spielen zu können. "Die Hütte wird gut gefüllt sein", sagt René Selke, der Geschäftsführer. Diese Begeisterung, diese Unterstützung, so Eyjolfsson, sei wichtig gerade gegen einen Gegner, der zwar "auf dem Papier auf Augenhöhe" stehe, "aber allein mit vier WM-Fahrern große Klasse und Erfahrung besitzt". Erlangen immerhin hatte mit Sergej Gorpishin, der wohl nicht im Bundesliga-Kader steht, und Petter Overby zwei WM-Teilnehmer im Team. Wobei gerade Overby nach dem verlorenen Finale vor allem noch enttäuscht sein dürfte. "Wer Petter kennt weiß, dass er kein Mann vieler Worte ist. Aber neben der Enttäuschung wird er auch viel Euphorie mitbringen von tollen Wochen, in denen Norwegen viel erreicht hat", so der Coach.

Links Einsatz ist fraglich

Dem fehlen der nach wie vor langzeitverletzte Nicolai Theilinger und wohl auch noch Nikolai Link, der weiter an einer Muskelverletzung laboriert. Eine der Fragen wird also sein, ob Eyjolfsson mit Andreas Schröder dafür auf eine ebenfalls wurfgewaltige Option setzt, oder mit Dominik Mappes und Nico Büdel einen spielstarken Ersatz zum Einsatz bringt.

"Wir wollen weiter über unsere starke Deckung schnelles Umschaltspiel generieren und vorn im Angriff nun den nächsten Schritt machen", so der Trainer. Flüssiger und schneller soll der Ball da transportiert werden. Inwieweit das gegen Minden schon gelingt, wird man sehen. Auf keinen Fall jedoch soll es wieder ein Spiel zum Vergessen werden.

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