Startbully für die Ice Tigers: Nicht nur Dupuis ist bereit

16.9.2016, 10:01 Uhr
"Ich bin bereit." Stürmer Philippe Dupuis (rechts) und die Ice Tigers fiebern dem Saisonstart am Freitagabend gegen Augsburg entgegen.

© Foto: Sportfoto Zink "Ich bin bereit." Stürmer Philippe Dupuis (rechts) und die Ice Tigers fiebern dem Saisonstart am Freitagabend gegen Augsburg entgegen.

Zweimal sind sich die beiden Teams schon im August begegnet. Vor- oder Nachteile leitet Nürnbergs Trainer Rob Wilson aus diesen Vorbereitungsspielen nicht ab. "Das ist egal", sagt er. Eine 2:4-Niederlage und ein 4:0-Sieg standen zu Buche. Wenn morgen der Puck zum ersten Mal das Eis berührt, sind diese Ergebnisse irrelevant. Auswirkungen auf die Tabelle wird nur dieses Spiel haben.

Zumindest aber wissen die Ice Tigers schon ungefähr, worauf sie sich einstellen müssen. "Augsburg ist ein aggressives Team. Sie werden physisch spielen, und sie machen viel Druck in Unterzahl", fasst Mittelstürmer Philippe Dupuis in wenigen Worten zusammen, was er aus beiden Testspielen im Hinterkopf behalten hat.

Wilson verhehlt nicht, Gefallen am Spiel der Panther gefunden zu haben. "Augsburg ist eine flinkes Team, sie werden uns schnell attackieren. Ich mag diese Mannschaft, sie haben einige Spieler, die treffen können. Wenn du gegen sie defensiv nicht smart spielst, wirst du Tore kassieren", beschreibt der Coach den ersten Gegner des neuen Spieljahres.

Insgesamt 52 Partien wird dieses in der Hauptrunde mit sich bringen. Es ist also nur der erste kleine Schritt, der morgen gemacht wird. Trotzdem ist es ein wichtiger, denn ein Fehlstart würde sich nicht von selbst korrigieren. Nürnbergs Ziel, am Ende unter den Top-Sechs zu stehen, soll möglichst stringent verwirklicht werden.

"Es ist immer gut, wenn man gewinnt"

Dass es dabei nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen geben wird, wissen ein routinierter Trainer wie Wilson oder ein erfahrener Spieler wie Dupuis schon vor dem ersten Bully. "Wenn du ein Tief hast, musst du dich durchkämpfen, wenn du ein Hoch hast, darfst du nicht nachlassen", skizziert Wilson mögliche Szenarien und Verhaltensweisen.

"Es ist immer gut, wenn man gewinnt. Wenn man anfängt zu verlieren, zeigt sich der wahre Charakter, dann sieht man den Zusammenhalt. Wenn es hart wird, wird man sehen, aus welchem Holz wir mental geschnitzt sind", prophezeit Dupuis. Das wichtigste Vorhaben darf auch bei Schwankungen nicht aus den Augen verloren werden.

"Wir haben ein langfristiges Ziel. Da muss man das Fundament legen und dann versuchen, ein Stockwerk nach dem anderen darauf aufzubauen", gibt Architekt Wilson seinen Profis mit auf den Weg unter die ersten sechs der Tabelle. Morgen ist also Baubeginn in der Arena, um im Bild zu bleiben. "Ich bin bereit", verkündet Dupuis. Jeder andere Spieler der Ice Tigers hätte kaum etwas anderes gesagt. Vermutlich gilt das sogar von München bis Wolfsburg ligaweit für alle Kufencracks.

Eine der wenigen Ausnahmen könnte maximal Colten Teubert sein. Nach der Hälfte der gestrigen Einheit schickte Wilson den neuen Verteidiger in die Kabine. "Er hat einen winzigen Schlag abgekriegt", erklärte der 48-Jährige seine Maßnahme. Physiotherapeut Thomas Schinko sollte ein Auge darauf werfen. "Das ist nichts ernstes", versicherte Wilson aber gleich. So kurz vor dem Auftakt wollte er nur jegliches Risiko minimieren. All das Testen, Rumprobieren und Experimentieren ist vorbei – Alternativpläne müssen aber nicht unbedingt gleich am ersten Spieltag aus der Schublade gezogen werden.

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