Eriksson nimmt auf der Löwen-Bank Platz

15.1.2013, 17:05 Uhr
Eriksson nimmt auf der Löwen-Bank Platz

© Patrick Seeger (dpa)

Nach wochenlangem Gezerre ist der Machtkampf beim Fußball-Zweitligisten 1860 München erst einmal beendet. In einer Nachtsitzung stimmten am frühen Dienstag der «Löwen»-Aufsichtsrat sowie das Präsidium dem Kompromissvorschlag von Investor Hasan Ismaik zu. Demnach soll der schwedische Starcoach Sven-Göran Eriksson künftig neben Alexander Schmidt auf der Trainerbank Platz nehmen. Mit der Einbeziehung Erikssons wurde eine zentrale Forderung Ismaiks nach langem Ringen doch noch angenommen.

«Alexander Schmidt wird Trainer bleiben», betonte Aufsichtsratschef Otto Steiner nach der knapp siebenstündigen Sitzung. Eriksson, der in seiner langen Laufbahn unter anderem das englische Nationalteam geleitet hatte, soll nun zusammen mit dem Nachfolger des geschassten Reiner Maurer die Löwen-Mannschaft führen - und zwar möglichst in die Bundesliga.

Die genaue Rollenverteilung zwischen Schmidt und Eriksson müsse noch geklärt werden, hieß es weiter. «Wir werden jetzt in die Gespräche mit den Trainern einsteigen, um die beste Lösung zu finden», erklärte 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer. Mit Blick auf Eriksson sagte er: «Er ist ein Welttrainer. Wir müssen jetzt versuchen, seinen reichen Erfahrungsschatz für uns zu nutzen.»

Auch Präsident Dieter Schneider, der zuletzt wiederholt zur Haupt-Zielscheibe der Kritik Ismaiks geraten war, war zufrieden. «Wir bekommen jetzt das Geld aus dem Dreijahresplan, den wir damit nahtlos weiterführen können», betonte der 65-Jährige. Über den Kompromiss zeigte sich Schneider erleichtert: «Der einzige Verlierer hätte der Verein sein können.»

Der neue Messias von Giesing wird seinen Dienst bei den "Sechzgern" jedoch nicht geräuschlos aufnehmen - wenn er überhaupt kommt. Von seinem nun öffentlich gemachten Engagement bei den Blauen aus der bayerischen Landeshauptstadt wurde Eriksson selbst überrascht: "Der Vizepräsident sollte mich anrufen, das ist nicht passiert, es ist immer noch nichts passiert", gab sich der Schwede gegenüber "Expressen.se" ahnungslos. Er habe mit den Münchner zuletzt vor Monatsfrist gesprochen und finde das alles mittlerweile doch "ein wenig seltsam".  

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