Steffen Weinhold glaubt an HCE-Klassenerhalt

27.3.2015, 12:15 Uhr
Steffen Weinhold glaubt an HCE-Klassenerhalt

© Jörg Lühn

Steffen, erst einmal Glückwunsch zum sicheren Weiterkommen in der Champions League. War das ein komisches Gefühl die ehemaligen Flensburger Kollegen aus dem Wettbewerb zu werfen, mit denen Sie letztes Jahr noch den Titel geholt haben?

Steffen Weinhold: Naja, ich habe seitdem ja schon zwei Mal in der Liga gegen die Jungs gespielt, da legt sich das mit der Zeit. In der Champions League hätte ich zu diesem Zeitpunkt aber schon lieber einen anderen Gegner gehabt.

Auch das Spiel am Sonntag ist für Sie die Rückkehr in Ihre alte Handball-Heimat. Wie besonders ist das?

Weinhold: Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes, ich habe ja auch noch nie in der Arena gespielt. Wie ich gehört habe, kommen 8300 Zuschauer. Das wird ein ganz schönes Event, da freue ich mich sehr drauf.

Ihre Fans hatten ja schon auf ein Wiedersehen beim All Star Game gehofft . . .

Weinhold: Ja, schade. Aber wegen der Verletzung war es einfach klüger zur Behandlung in Kiel zu bleiben - auch wenn ich sehr gerne in Nürnberg dabei gewesen wäre.

Bleibt denn bei der langen Reise in den Süden auch ein bisschen Zeit für die Familie?

Weinhold: Eher nicht, glaube ich. Wir kommen am Samstagabend mit dem Zug an und fahren gleich nach dem Spiel am Sonntag zurück. Vielleicht ergibt sich am Vormittag eine kurze Gelegenheit. Ich freue mich aber, dass meine Familie und die Freunde in der Halle sein werden. Aber auch da wird nicht viel Zeit sein.

Zu einem Wiedersehen mit Ihrem ehemaligen Trainer Frank Bergemann wird es nun ja auch nicht kommen . . .

Weinhold: Ja, ich habe das natürlich auch mitbekommen und die Kommentare im Internet gelesen. Die Entlassung ist ja sehr kontrovers diskutiert worden. Aber ich hoffe sehr, dass Erlangen es doch noch irgendwie schafft die Liga zu halten. Das würde mich wirklich freuen. Die Punkte müssen ja nicht gerade gegen uns geholt werden!

Sie kennen die 1. Bundesliga gut, ist es realistisch, dass der HCE in dieser Liga wirklich noch die Kurve kriegt?

Weinhold: Es wird sicher schwierig werden, aber das ist es ja ohnehin immer für einen Aufsteiger. Das verschärft sich auch durch die vier Absteiger in dieser Saison. Andererseits geht es da unten sehr eng zu, ein Sieg kann da schon sehr viel bewirken. Und der HCE hat ja gezeigt, was in ihm steckt: Der Punkt gegen Flensburg und das knappe Spiel in Hannover sagen schon etwas aus. Dazu kommt die positive Heimbilanz in der Arena. Ich bin sicher, dass für den HCE der Klassenerhalt noch möglich ist. Jetzt müssen die Big Points gegen die Konkurrenten gemacht werden, dann kann das klappen.

Die Partie am Sonntag ist eine ganz klare David-gegen-Goliath-Situation. Wie bereitet sich der THW Kiel aus der Champions League kommend auf so ein Spiel vor?

Weinhold: Es gibt da keine andere Vorbereitung als bei anderen Gegnern. Wir werden uns taktisch auf Angriff und Verteidigung des HCE einstellen, denn wichtig ist, dass man sich mit der gleichen Konzentration und Intensität auf jeden Gegner vorbereitet. Nur so kann man erfolgreich sein. Und angesichts der Erlanger Heimbilanz ist das Spiel am Sonntag eine Aufgabe, die wir sehr ernst nehmen.

Im Hinspiel hat der HCE in der Ostseehalle beim 22:23 ja auch schon ziemlich frech aufgespielt. Wie habt ihr das Spiel damals aufbereitet?

Weinhold: Ja, da sind wir wirklich mit einem blauen Auge davon gekommen. In den Englischen Wochen bleibt oft nur wenig Zeit zwischen Nachbereitung und Vorbereitung auf das nächste Spiel, aber wir haben selbstverständlich darüber gesprochen. Und da wir uns immer auch intensiv auf unsere Gegner vorbereiten, unter anderem mit Videos von deren Spielen gegen uns, wird uns diese Hinspiel-Begegnung bis zum Sonntag schon noch einmal bevorstehen.

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