Streich gibt Schmidt Rückendeckung

25.10.2016, 12:06 Uhr
Roger Schmidt kann in Lotte und in Wolfsburg seine Mannschaft nicht von der Seitenlinie aus dirigieren.

© Eric Gaillard (Reuters) Roger Schmidt kann in Lotte und in Wolfsburg seine Mannschaft nicht von der Seitenlinie aus dirigieren.

Nach seinen Entgleisungen vom Samstag erhält Leverkusens Trainer Roger Schmidt nun Unterstützung von zwei Kollegen. Schmidt hatte zuvor seinen Trainerkollegen Julian Nagelsmann als "Spinner" bezeichnet und ihn aufgefordert, "einfach mal die Schnauze" zu halten. Der DFB sperrte den 49-Jährigen daraufhin für zwei Spiele.

Trainer Niko Kovac vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt und der Freiburger Christian Streich nahmen den Leverkusener in Schutz. Natürlich habe man als Trainer eine Vorbildfunktion. "Aber man sollte das jetzt auch nicht zu hoch hängen", sagte Kovac am Montag. "Das hat schon eine Hysterie angenommen, das ist nicht gut."

Paranoia am Spielfeldrand

Trainer seien auch nur "Menschen und keine Maschinen", da könne im Eifer des Gefechtes schon einmal eine Aussage passieren, die man später dann bereue.

Die Mikrofone neben den Trainerbänken seien inzwischen so scharf gestellt, "die könnten auch FBI und CIA benutzen", sagte Kovac mit einem Augenzwinkern.

Streich äußerte sich ebenfalls deutlich. "Warum werden wir vorgeführt, in einer Situation, in der wir unter totaler Anspannung sind?", fragte der SC-Trainer. Es war ihm ein persönliches Anliegen, sich zum Fall Schmidt und auch grundsätzlich zur "Überwachung" durch Fernsehmikrofone am Spielfeldrand zu äußern.

 

Schmidt sei zwar "kein Kind von Traurigkeit", aber das seien weder er selbst noch die meisten anderen Kollegen, betonte Streich. Dass Schmidt nun "wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird", empfindet der SC-Trainer als unverhältnismäßig.

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