SV Buckenhofen: Zitterpartie mit glücklichem Ende

15.12.2014, 10:00 Uhr
SV Buckenhofen: Zitterpartie mit glücklichem Ende

© Foto: Edgar Pfrogner

Siegbert Bauer ist überrascht, dass er für seine Verhältnisse so ruhig geblieben ist. Überwiegend nahm er im Spielverlauf eine sitzende Position auf der Ersatzbank ein, verfolgte das Geschehen in Denkerpose mit in die Hände gestütztem Kinn oder gefalteten Händen, fast wie zum Gebet. „Es war schon ein Alles-oder-Nichts-Spiel“, sagt Bauer. Innerlich stand Bauer, ganz der Anti-Stoiker, unter Starkstrom und litt mit seiner Mannschaft. In den entscheidenden Situationen hielt es den kräftigen SVB-Coach freilich nicht im Sitzen, laut brüllend und gestikulierend gab er seine Anweisungen an der Seitenlinie, mit einem Bein auf der Bank stehend wurde die Time-Out-Karte in seiner Hand wild herumgeschüttelt.

Reuschl starker Rückhalt

Schon in den ersten Minuten deutete sich ein Kellerduell an, das vor allem von seiner Spannung leben würde. Einen 1:2-Rückstand (3.) wandelten die Hausherren nach zehn Minuten durch einen abgeschlossenen Konter von Christoph Mach erstmals in eine Zwei-Tore-Führung (5:3) um. Über weitere Gegenstöße, die eine konzentriert arbeitende Abwehr ermöglichte, konnte sich Buckenhofen auf 8:4 (15.) absetzen. Dann offenbarte sich wiederum das Gesicht einer verunsicherten Mannschaft, die sich unerklärliche Fehlpässe leistete, im Angriff plötzlich Selbstvertrauen und Durchschlagskraft vermissen ließ. Beim Stand von 8:7 — zwischendurch verbrachte der SVB eine zweiminütige Unterzahl und hatte Mach Pech mit dem Pfosten — war es der prima aufgelegte Keeper Markus Reuschl, der sein Team mit einem gehaltenen Siebenmeter auf Kurs hielt (24.). Die Gastgeber fingen sich wieder auf legten bis zur Pausensirene ein 11:8 vor.

Bis zum 14:11 (33.) durften sich die Hausherren noch in relativer Sicherheit wiegen, dann erwies sich eine taktische Umstellung von Trainer Bauer als Bärendienst. Die Idee, den gefährlichsten Amberger Rückraumakteur per Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen, brachte die gesamte Buckenhofener Hintermannschaft aus der Balance. In Minute 37 hatten die Oberpfälzer gegen eine entblößte Abwehr ausgeglichen (14:14), beim 15:16 (40.) lag der SVB sogar erstmals wieder zurück. In der Verteidigung kamen die Mannen von Siegbert Bauer in dieser Phase oft einen Schritt zu spät, während sie sich am gegnerischen Kreis in Ringkämpfe verwickeln ließen.

Eine hart erarbeitete 21:19-Führung (48.) war keine 120 Sekunden später bereits aufgebraucht. In einem offenen Schlagabtausch überboten sich die beiden Mannschaften mit Unzulänglichkeiten. Als SVB-Schlussmann Reuschl, der den Ausfall des noch verletzten Stammtorhüters Florian Zündt vergessen machte, eine Doppelchance der Gäste vereitelte (53.), wussten seine Teamkollegen im Anschluss daran in Überzahl nichts mit ihrem Ballbesitz anzufangen. Es stand weiter Spitz auf Knopf. Auf der Tribüne zitterten die Langzeitverletzten Johannes Noppenberger und Moritz Winter (Kreuzbandriss) mit.

Der überragende Marco Rost beruhigte die Nerven mit einem verwandelten Siebenmeter (56.) und einer Zweitverwertung nach Siebenmeter (57.) zum 24:22. Mach traf kurz danach zur Vorentscheidung, ehe eine wilde Begegnung aus Buckenhofener Sicht doch noch ein glückliches Ende fand. „Wir waren in den letzten Spielen nah dran und haben uns den Sieg verdient. Man hat an den unnötigen Fehlern gemerkt, dass der Druck auf die Jungs enorm war. Aber jetzt sind wir wieder in Schlagdistanz und ein paar unserer Verletzten kehren über Weihnachten zurück“, freut sich der erleichterte Trainer Sigebert Bauer hinterher.

SV Buckenhofen: Reuschl, Weber; Brütting (2), Distler, Deittert (3), Dürrbeck (4), Hübenthal (3), Mach (4), Rost (9/4), Sainz-Derut, Sauer, Sven Wirth (2).

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