Taekwondo ist mehr als nur beim Training schwitzen

28.8.2015, 11:32 Uhr
Taekwondo ist mehr als nur beim Training schwitzen

© Foto: Perlitz

FÜRTH — Im Schatten von König Fußball haben es Randsportarten schwer. Auch Taekwondo. Schade eigentlich, denn Vereine wie der „KampfKunstKreis Nürnberg-Fürth“ – abgekürzt: k3 – definieren ihre Arbeit weit über das Sportliche hinaus. „Wir versuchen auch, gewisse Werte zu vermitteln“, sagt Trainer Tilman Gothner. Neben Zielstrebigkeit und Disziplin stehen vor allem die Gemeinschaft und die Teamarbeit im Fokus.

Was 2006 als Zusammenschluss mehrerer Kampfsport-Trainer begonnen hat, ist heute ein gemeinnütziger Verein mit etwa 100 Mitgliedern zwischen sechs und 60 Jahren. Eine Heimat hat man in der Kaiserstraße in der Fürther Südstadt gefunden.

„Wir haben auch Kinder, die schon in jungen Jahren über chronische Rückenschmerzen klagen. Da ist Sport – und auch das Taekwondo – sehr gute Prävention“, sagt Gothner, der weiß, dass Kinder heutzutage zu viel sitzen. Dem Trainer ist es darüber hinaus wichtig, „Kindern, die es in der Schule oder zu Hause vielleicht etwas schwerer haben, einen Halt zu bieten. Wir ermöglichen ihnen, sich bei uns weiterzuentwickeln“. Die Vielseitigkeit des Taekwondo helfe Sportlern aller Altersgruppen enorm.

Diese Vielseitigkeit ist auch für Christian Nuißl – ebenfalls Trainer – etwas ganz Besonderes: „Neben körperlichen Fähigkeiten wie Kraft und Koordination gehören gegenseitige Rücksichtnahme und Vertrauen dazu.“ Grillabende und gemeinsame Ausflüge fördern die Gemeinschaft, „so dass hier wirklich auch private Freundschaften entstehen“.

Das neunköpfige Trainerteam verfügt über langjährige Erfahrung. Christian Nuißl betreibt den Sport seit 1994 und trägt einen schwarzen Gürtel (4. Dan). Seit 2000 ist er lizenzierter Kampfrichter. Vorläufiger Höhepunkt war für ihn die diesjährige Europameisterschaft in Serbien, an der er als einer von zwei Kampfrichtern aus Deutschland teilnehmen durfte. „Das war schon eine Besonderheit und eine große Herausforderung, da es ja darum ging, wer Europameister wird“, erzählt Nuißl.

Um als internationaler Kampfrichter für eine EM in Frage zu kommen, musste er neben einer Ausbildung und Prüfungen auch reichlich Turniererfahrung vorweisen. Obwohl für Nuißl der Kampfsport in den Medien viel zu schlecht wegkomme und die Zuschauerresonanz nicht allzu groß sei, fand er die Atmosphäre in Serbien beeindruckend.

Am Ende des Turniers wählte eine Jury Nuißl von 24 Kampfrichtern unter die Top-5-Referees der EM. Die WM, sein nächstes Ziel als Kampfrichter, kann also kommen.

Ab Freitag, 4. September, bietet der „k3“ in der Kaiserstraße 177 in Fürth freitags von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr einen Anfängerkurs für Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene an.

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