Teambuilding in Schruns: Der FCN fährt nach Österreich

7.1.2017, 21:41 Uhr
Der zweifache US-Nationalspieler Joshua Gatt (li.) stellt sich aktuell beim Club vor.

© Sportfoto Zink / WoZi Der zweifache US-Nationalspieler Joshua Gatt (li.) stellt sich aktuell beim Club vor.

Die witterungsbedingte Absage des Testspiels gegen die SG Sonnenhof Großaspach hat Joshua Gatt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gerne hätte er diesen Test genutzt, um sich beim FCN zu beweisen. Um nicht nur sich, sondern auch den fußballinteressierten Anhängern in den USA zu beweisen, dass das Knie diesmal hält.

Alois Schwartz sieht es locker: "Dafür ist’s ja Winter - dass es schneit", sagte der Club-Coach schon beim Trainingsauftakt. Und hielt darüber hinaus ganz pragmatisch fest: "Das Wetter muss man nehmen, wie es kommt". Für Joshua Gatt, den aktuellen Trainingsgast beim 1. FC Nürnberg, ist es jetzt nun mal so gekommen, dass er aller Voraussicht nach im anberaumten Kurz-Trainingslager im österreichischen Schruns zeigen muss, dass er trotz dicker Krankenakte das Zeug hat, dem Zweitligisten helfen zu können. Erst danach dürften sich Schwartz und Sportvorstand Andreas Bornemann wohl über eine Verpflichtung des 25-Jährigen beraten.

"Wir werden ihn natürlich genau un­tersuchen und die Verletzungen in der Gesamtbetrachtung auch berücksich­tigen", sagt Bornemann, der in diesem Zusammenhang von einem "Prozess des Abwägens" spricht, dem sich der Club immer stellen muss. Denn der perfekte Spieler, der wenig Ablöse kostet, ein überschaubares Salär ver­langt und noch dazu höchste sportli­che Qualität mitbringt, ist für einen Verein wie Nürnberg mit stark be­grenztem finanziellen Spielraum kaum zu finden.

Ab in den Süden?

Sollte es in Nürnberg weiterhin so frostig bleiben, erwägt der Sportvorstand offenbar sogar noch ein weiteres Trainingslager im Süden. "Wird es wieder so kalt, werden wir reagieren", kündigte er in der Bild-Zeitung an. Für eine Woche soll das Team in diesem Fall dann nochmal Last-Minute ins Warme - aber möglichst preiswert, wenn es nach Bornemann geht: "Das wird dann halt kein Fünf-Sterne-Golf-Ressort, sondern ein Hotel mit einem Platz. Die Erstligisten sind dann ja wieder zu Hause", sagte er gegenüber dem Boulevardblatt.

Der Sparkurs beim FCN beeinflusst nicht nur die Wahl das Trainingslagers, sondern auch die Aktivitäten auf dem Transfermarkt. "Das Transfer­fenster ist offen, da kann alles Mögliche pas­sieren", wie Schwartz erklärte und damit einige Personalien, sicherlich nicht ganz zufällig, offen ließ. Dass der Club auch bei der Mannschaft sparen muss, ist kein Geheimnis - deshalb stehen einige Spieler auf der Streichliste.

Ob der zuletzt mit dem FC St. Pauli in Verbindung gebrachte Enis Alushi allerdings noch auf Interesse bei den Hamburgern stößt, ist fraglich. Am Freitag gaben die Kiez-Kicker die Verpflichtung von Johannes Flum von Eintracht Frankfurt bekannt. Auch bei Arminia Bielefeld ist Alushi laut der Neuen Westfälischen kein Thema - bedauerlich für den Club, der den Kosovaren gerne von der Gehaltsliste haben möchte.

Club plant mit Kutschke

Im Sommer soll indes ein alter Bekannter wieder zum Club zurückkehren: der an Dynamo Dresden ausgeliehene Stefan Kutschke. Mit seinen sechs Toren und drei Vorlagen weckte der aber auch Begehrlichkeiten beim achtfachen DDR-Meisters. Und selbst macht der 28-jährige gebürtige Dresdner keinen Hehl daraus, dass er sich in seiner Heimat wohlfühlt. Für Sentimentalitäten hat Andreas Bornemann jedoch nur wenig übrig. "Wir planen mit ihm", sagte der 45-Jährige zur Zukunft Kutschkes gegenüber dem kicker.

Fakt ist: Das Leihgeschäft mit Dresden läuft nur bis zum 30. Juni. Danach wird Kutschke, der noch bis 2018 Vertrag beim Club hat, wieder am Valznerweiher erwartet.

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