Teilausschluss beim FCN: Wildpark-Wahnsinn rächt sich

21.3.2017, 13:54 Uhr
Teilausschluss beim FCN: Wildpark-Wahnsinn rächt sich

© Sportfoto Zink

"Das Sportgericht hat in seinem Urteil berücksichtigt, dass der 1. FC Nürnberg zuletzt konsequent Disziplinierungsmaßnahmen gegen eigene Problemfans ergriffen hat. Je mehr ein Verein selber zur Verhinderung von Ausschreitungen tut, desto weniger müssen wir tun", wird Hans E. Lorenz, der als Vorsitzender des Sportgerichts die Verhandlung in der Main-Metropole leitete, auf der verbandseigenen Website zitiert.

Was die von Lorenz so titulierten "Problemfans" im Karlsruher Wildpark im Oktober 2016 aufführen, hat nicht nur zur Folge, dass beim Heimspiel gegen Aue die Blöcke 7,9 und 11 geschlossen bleiben. Entsprechend einer Auflage muss der FCN in diesem Jahr noch 50.000 Euro in die Hand nehmen, um im Nürnberger Stadion die Sicherheit im Gästsektor durch bauliche Maßnahmen zu verbessern.

Die Vorgeschichte: Der Club liegt am neunten Spieltag vorn, 2:0 sogar. Und die mitgereisten Fans? Die gefährden den Sieg der eigenen Mannschaft. Es knallt und raucht im Gästeblock. Nach Provokationen der KSC-Anhänger stürmen zahlreiche Heimfans die Tartanbahn. Ein Spielabbruch wird geradeso vermieden. Die Punkte landen in Nürnberg - ebenso wie die nächste Strafe für das vereinsschädigende Verhalten. Wiedereinmal bekommt der finanziell malade Altmeister die Rechnung präsentiert für das, was seine Fans abziehen.

Dabei hatte kurz vor dem Karlsruhe-Chaos Finanzvorstand Michael Meeske auf der Mitgliederversammlung noch dargelegt, wie hart die Strafen des nationalen Fußballverbandes den klammen Club treffen. Im Geschäftsjahr 2015/16 musste der FCN einen insgesamt "sechstelligen Betrag" an den DFB überweisen und Teilausschlüsse seiner Zuschauer hinnehmen.

Doch Meeskes Worte bleiben bei Teilen der eigenen Fans ungehört. Referee Felix Zwayer muss das Spiel in Karlsruhe für rund sechs Minuten unterbrechen. Sicherheitskräfte und Polizei sind gefordert. Bei einem Spielstand von 2:0 für den Club, der - nachdem es weitergeht - sogar mit 3:0 gewinnt, aber dennoch stinksauer auf die eigenen Fans ist.

Bestraft wurde in Frankfurt übrigens auch das Verhalten der Anhänger beim Pokalspiel in Köln. Vor dem 6:5-Erfolg des FCN, welchen er gegen den Viertligisten Viktoria im Elfmeterschießen erzittert, waren sich Club-Fans beim Anbringen eines Banners an einem Fluchttor mit Ordnern in die Haare gekommen. Der FCN hat dem Urteil bereits zugestimmt, wodurch dieses rechtskräftig ist.

 

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