Tennis-Live-Erlebnis in Dambach

29.5.2015, 11:22 Uhr
Tennis-Live-Erlebnis in Dambach

© Foto: Hans Winckler

Der sportliche Wettkampf steht ab Sonntag für acht Tage auf den Plätzen an der Coubertinstraße im Mittelpunkt, darauf ist alles vorbereitet. Aber das ist nur die eine Seite, die viele der Profis oft mehrmals nach Fürth lockt, und die je nach Wetter 8000 bis 12 000 Tennisfans natürlich auch, die von den sehr moderaten Eintrittspreisen profitieren. „Volle Ränge und gute Stimmung sind uns lieber, als ein paar Euro Einnahmen mehr“, erläutert Abteilungsvorstand Hans-Ulrich Geck.

In knapp vier Jahrzehnten hat sich das Turnier längst zu einer Herzenssache für die Tennisabteilung der 60er entwickelt. „Was ehrenamtlich machbar ist, wird von unseren Ehrenamtlichen gemacht“, sagt Geck, und ein bisschen Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Rund 120, darunter 80 Ballkinder, sind es, die nicht selten schon seit vielen Jahren eine Woche lang für jene Wohlfühl-Atmosphäre sorgen, die von Spielern, Zuschauern und den Sponsoren gleichermaßen gelobt wird.

Dieses freiwillige Engagement ist ein Faustpfand, auch für die „wie jedes Jahr schwierigen Verhandlungen mit Sponsoren“ (Geck). Doch die haben die finanzielle und damit sportliche Aufwertung des Turniers mitgetragen. Denn durch das von 35 000 auf 42 500 Euro erhöhte Preisgeld und das Mehr an Weltranglistenpunkten — der Sieger erhält 90 statt bisher 80 — ist das 32er-Hauptfeld laut Turnierdirektor Andre Zietsman „deutlich stärker besetzt als in den Vorjahren“.

Immerhin gut ein Drittel der für das Hauptfeld in Frage kommenden 32 Spieler — zu den 22 Gesetzten kommen noch die vier Besten des Qualifikationsturniers, vier Starter per Wild Card und zwei per spezieller Startberechtigung — hatte es in dieser Woche noch bei den French Open in Paris in die erste Runde geschafft, durchaus ein Qualitätsbeweis. Mit Erleichterung nahm Zietsman allerdings zur Kenntnis, dass sich von den in Fürth gemeldeten Spielern lediglich der Argentinier Carlos Berlocy, von ihm ohnehin „sehr stark und einer der Kandidaten für den Turniersieg“ eingeschätzt, für die 2. Runde in Paris qualifiziert hat. Hinter seinem Kommen derzeit noch ein Fragezeichen.

Aber selbst sein Fehlen sollte zu verschmerzen sein, denn neben den Vorjahrsfinalisten Tobias Kamke, in Deutschland immerhin die Nummer sechs, und Cervantes bieten nicht nur die Spanier Albert Ramos-Vinolas, Adrian Menendez-Maceiras, Albert Montanes, der Slowene Blaz Rola und aus Sicht des Fürther Turnierdirektors der junge Belgier Kimmer Coppejans („Er hat sich seit dem Vorjahr um über 100 Plätze verbessert“) die Gewähr für Tennis auf hohem Niveau und spannende Duelle.

Ohnehin besitzen die aktuellen Platzierungen in der Weltrangliste nur bedingt Aussagekraft, denn bei den Challenger-Turnieren kämpfen junge, aufstrebende Talente ebenso verbissen um Ranking-Punkte wie namhafte Athleten, die durch Verletzungen oder Krankheiten zurückgeworfen wurden. Beispielhaft dafür sind die vier mit einer Wild Card ausgerüsteten Spieler: Lokalmatador Maximilian Marterer, 19, und der Nürnberger Johannes Härteis, 18, auf der einen sowie der Bayreuther Florian Mayer, 31, Sieger in Fürth 2006, und der Deggendorfer Daniel Brands, 27, auf der anderen Seite.

Ob sie nur Farbtupfer sind oder gar eine Bereicherung der Fürther Tennistage, wird sich zeigen. Das Rahmenprogramm mit einem Schnuppertag bei freiem Eintritt gleich am Sonntag, die tägliche Verlosung wertvoller Sachpreise zugunsten der Jugendförderung des Vereins sowie Doppelturniere für Seniorinnen und Senioren bieten neben dem Zuschauen eine Menge Abwechslung für die Fans.

Der Zeitplan: Sonntag, 31. Mai: Qualifikation 1. und 2. Runde (ab 10 Uhr); Montag, 1. Juni: Qualifikation 3. Runde (ab 12 Uhr).

32er-Hauptfeld (jeweils ab 12 Uhr): Dienstag, 2. Juni: 1. Runde; Mittwoch, 3. Juni: Achtelfinale; Donnerstag, 4. Juni: Achtelfinale; Freitag, 5. Juni: Viertelfinale; Samstag, 6. Juni: Halbfinale Einzel und Doppel; Sonntag, 7. Juni: Finale Einzel und Doppel.

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