Tennis: "Show-Liga" startet am Freitag

26.11.2014, 12:46 Uhr
Bei der International Premier Tennis League vertreten: Der frisch gekürte Davis-Cup-Gewinner Roger Federer.

© dpa Bei der International Premier Tennis League vertreten: Der frisch gekürte Davis-Cup-Gewinner Roger Federer.

Die offizielle Tennis-Saison ist mit dem Davis-Cup-Triumph der Schweiz in Frankreich am vergangenen Wochenende zwar abgeschlossen, doch zahlreiche Top-Stars der Branche gönnen sich in der Vorweihnachtszeit keine Verschnaufpause. Obwohl sich zuletzt immer mehr Profis über die zu große Belastung und den dicht gedrängten Terminkalender beschwerten, erliegen einige der Protagonisten der Branche doch der Aussicht auf üppige Preisgelder.

Und so haben sich der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic, Davis-Cup-Champion Roger Federer, Olympiasieger Andy Murray oder auch Serena Williams und Maria Scharapowa für die anfangs als "Show-Liga" abqualifizierte Hatz über die asiatischen Hartplätze angemeldet. Mit einem Etat von 24 Millionen Dollar hat der einst beste Doppelspieler der Welt, der Inder Mahesh Bhupati, auch Alt-Stars wie Pete Sampras und Andre Agassi gewinnen können. Mit reichlich Innovation und üppigen Gagen will Bhupati den Tennissport auf dem lukrativen und ausbaufähigen asiatischen Markt etablieren.

Murray: "Aufregend mit dabei zu sein"

"Es ist ein revolutionäres Tennis-Event, das die Grenzen der traditionellen Formate aufbricht", sagte Bhupati. Geplant sind vier Events an vier Standorten: vom 28. bis 30. November in der "Mall of Asia" in Manila, vom 2. bis 4. Dezember in Singapur, vom 6. bis 8. Dezember in Delhi im "Indira Gandhi Indoor Stadium" und vom 11. bis 13. Dezember im "Hamdan Sport Complex" von Dubai. Jedes der vier Teams genießt drei Tage am Stück Heimrecht, um jeden Abend gegen eine der drei anderen Mannschaften anzutreten. Die beiden anderen Städte-Teams stehen sich ebenfalls gegenüber, so dass die Fans pro Tag zwei Begegnungen sehen können.

Pro Partie gibt es ein Herren- und ein Damen-Einzel, ein Herren-Doppel, ein Mixed und ein Duell der Altstars – je über einen Satz. Revolutionäre Regelmodifikationen wie "No Ad" (bei Einstand entscheidet sofort der nächste Punkt) oder ein Tiebreak (bis sieben) beim Stand von 5:5 sollen die Duelle attraktiver, schneller und unterhaltsamer machen. "Es ist definitiv aufregend, dabei zu sein. Mir gefällt das Format", sagte Murray. "Mehr Fans für unseren Sport zu gewinnen, ist wichtig. Ich freue mich, dabei mithelfen zu können, Tennis an neuen Orten auf der Welt zu präsentieren."

Selbst der Chef der Spielerorganisation ATP stört sich nicht an dem skeptisch beäugten Experiment. "Ich bin da sehr entspannt. Es ist keine Tour oder Liga, sondern eine Serie von Showveranstaltungen. Sie schadet unserer Tour nicht, weil sie in der Saisonpause läuft", sagte Chris Kermode dem "Tennismagazin" und betonte gelassen: "Ich sehe es als leichtes Entertainment."

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