Thümmler traf gegen Hannover aus allen Lagen

16.4.2018, 06:00 Uhr
Jonas Thümmler lief gegen Hannover richtig heiß und erzielte ein Tor nach dem anderen.

© Sportfoto Zink / DaMa Jonas Thümmler lief gegen Hannover richtig heiß und erzielte ein Tor nach dem anderen.

Schon auf der Busfahrt nach Hause aus Lübbecke war Jonas Thümmler ja neben Gorazd Skof der gefeierte Mann gewesen. Erst erzielte er das 26:26, wenige Sekunden vor Schluss hatte der Kreisläufer dann nochmal den Ball bekommen, sein Torhüter, der plötzlich neben ihm im Angriff aufgetaucht war, sperrte ihn frei – und Thümmler traf zum späten 27:27-Endstand bei Aufsteiger TuS Lübbecke.

Den vier Treffern samt ordentlicher Leistung in Lübbecke ließ der gebürtige Berliner nun einen noch stärkeren Auftritt gegen Hannover-Burgdorf folgen. Wie so oft war er am Kreis ja mehr oder weniger auf sich allein gestellt seit der Verletzung von Jan Schäffer und dem Weggang von Uros Bundalo. Talent Sergej Gorpishin, der mit Zweitspielrecht für Rimpar ausgestattet vor allem in der zweiten Liga zum Einsatz kommt, hat der Verein zwar vorübergehend zurück nach Erlangen beordert, Trainer Adalsteinn Eyjolfsson jedoch vertraute gegen Hannover nahezu ausschließlich auf Thümmler. Einzig Florian Wagner aus der U 23 durfte den 22-Jährigen kurzzeitig vertreten, als Thümmler eine Zeitstrafe absaß.

"Es war nicht einfach die vergangenen Wochen", sagt Jonas Thümmler, "ich war immer allein am Kreis, das zehrt an den Kräften." Er versuche zwar stets, optimal zu regenerieren, "aber das klappt nicht immer, wenn man die vollen 60 Minuten spielen muss". Dass es nun besser klappt seit dem Lübbecke-Spiel, macht er vor allem am Training unter Adalsteinn Eyjolfsson fest: "Wir trainieren häufiger das Spiel über den Kreis, daher werden die Anspiele genauer und sicherer. Dann traut man sich auch, das im Spiel mal umzusetzen." 

Dabei lebt der Kreisläufer vor allen Dingen von den Entscheidungen der Rückraumspieler. Werden sie nicht angegriffen, so die Anweisung des Trainers, sollen sie aufs Tor werfen. Werden sie aber attackiert, sollen sie das Anspiel an den Kreis suchen. "Das hat in Lübbecke schon toll funktioniert, diesmal wieder – ich hoffe, dass es noch besser wird in der Zukunft", sagt Thümmler.

"Von dem Flow profitiert"

Auch Adalsteinn Eyjolfsson macht das gute Kreisspiel vor allen Dingen am Kollektiv fest: "Jonas hat wie viele andere profitiert von dem Flow, der gegen Hannover im Angriffsspiel herrschte. Wir haben erstmals ohne Stottern gespielt, ohne zu lange nachzudenken", so der Coach, "davon profitiert vor allem der Kreisläufer. Wenn die Automatismen im Angriff greifen, dann hat man die Augen für den Kreis und kann ihn einsetzen."

Allein fünf Mal hat das funktioniert in der Schlussphase, als der HCE nicht wie so oft zuletzt abbaute, sondern sogar noch eine Stufe zulegen konnte. Auch Jonas Thümmler, der in den letzten 20 Minuten fünf seiner sechs Treffer erzielte, zwischen dem 22:20 und dem 33:28. Eine Quote von über 85 Prozent verwandelter Würfe – nur einmal scheiterte er am Gästetorwart. Zudem konnte er drei Siebenmeter beisteuern durch seine Wühlarbeit am Kreis — Thümmler wirkt auch beweglicher und agiler als zuletzt. "Die Mittelmänner hatten das Spiel heute im Griff, das hat mir geholfen", sagt er. Einzig im Abwehrspiel hat er noch Defizite, aber wenn man vorn sechs Mal trifft, reicht das, um am Ende wieder gefeiert zu werden. 

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