Tischtennis-WM: Boll und Ovtcharov schon raus

29.4.2015, 17:14 Uhr
Ausgeschieden: Dimitrij Ovtcharov muss bei der WM die Segel streichen.

© REUTERS/Aly Song Ausgeschieden: Dimitrij Ovtcharov muss bei der WM die Segel streichen.

Auf der Tribüne drückte Ehefrau Jenny vergeblich die Daumen für ihren Mann Dimitrij Ovtcharov. Der Europameister bescherte dem Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) die zweite Riesen-Enttäuschung innerhalb von 24 Stunden. Einen Tag nach dem bitteren WM-Aus für Timo Boll im Doppel verlor der Medaillenkandidat in der zweiten Runde knapp mit 3:4 gegen den Südkoreaner Lee Sangsu und muss nun bis zur WM 2017 in Düsseldorf auf seine erste Einzelmedaille warten.

"Natürlich ist das extrem enttäuschend für mich. Mein Gegner hat sehr stark begonnen, mit diesem hohen Level hatte ich nicht gerechnet. Insgesamt war ich zu verkrampft und nicht leichtfüßig", analysierte Ovtcharov am Mittwoch das unerwartete WM-Aus. Der Olympia-Dritte wirkte auch nicht so präsent und kampfstark wie der aggressive Südkoreaner, der für einen Zweitrunden-Gegner eine Klasse-Partie ablieferte. "Ich hadere aber nicht mit der Auslosung, sondern mit meiner Leistung", betonte der 26 Jahre alte Ovtcharov.

"Unsere beiden Medaillenhoffnungen sind gegen Granaten ausgeschieden", sagte Jörg Roßkopf. Der Bundestrainer kritisierte aber auch die taktischen Fehler im Spiel des Weltranglisten-Sechsten: "Dima hat seinem Gegner zu oft in die Rückhand gespielt. Das müssen wir analysieren." Sein WM-Aufgebot reduzierte sich an einem schwarzen Mittwoch für den DTTB auf das Düsseldorfer Duo Timo Boll und Patrick Franziska im Einzel.

Sie müssen in der dritten Runde gegen die portugiesischen Team-Europameister Joao Monteiro und Marcos Freitas antreten. Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp darf am Donnerstag in der dritten Einzel-Runde nur noch die frühere EM-Zweite Irene Ivancan betreuen. Die deutsche Meisterin Petrissa Solja musste ebenso wie Sabine Winter und EM-Debütantin Nina Mittelham nach der zweiten Runde den Schläger einpacken.

Im Mixed endete der Siegeszug von Steffen Mengel/Solja im Viertelfinale. "Das Gefühl einer Zweitrunden-Niederlage kenne ich ja. Das wollte ich nicht noch einmal erleben", kommentierte Rekord-Europameister Boll seinen 4:2-Zittersieg gegen den Polen Jakub Dyjas. Der 34 Jahre alte Routinier lag bereits mit 1:2 zurück. "Da hatte ich das Gefühl, das Spiel könnte weggehen", gestand Boll. Franziska gewann das pikante deutsche Duell gegen seinen Zimmerkollegen Mengel mit 4:1.

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