Torflaute beim FCN: Marek Mintal gibt nützliche Tipps

16.3.2018, 06:00 Uhr
"Einfach weitermachen", rät Marek Mintal den Club-Spielern.

© Sportfoto Zink / DaMa "Einfach weitermachen", rät Marek Mintal den Club-Spielern.

Der fünffache Schützenkönig ist in seinem Element, gibt Tipps, feuert an, lobt. Denkbar einfach hat er seine Station aufgebaut, zwei Stangen links und rechts vor dem Strafraum markieren die Anlaufpunkte, denkbar einfach sind auch seine Vorgaben. Pass, Ballmitnahme, Abschluss. Was Marek Mintal sehen möchte? "Männer, macht die Tore, macht die Tore, macht die Tore. Kommt!"

Die Männer machen Tore, viel zu oft fliegt die Kugel aber drüber oder vorbei oder kullert dem Schlussmann in die Hände. Die beste Quote hat eindeutig Adam Zrelak, der beinahe trifft, wie er will. Mit links, mit rechts, per Seitfallzieher, flach, hoch. 

Beim sogenannten Positionstraining sind die Außenverteidiger unter sich und die Innenverteidiger, die Mittelfeldspieler und die Stürmer. Hin und wieder lässt Michael Köllner anforderungsspezifisch und im kleineren Kreis üben, um so gezielt auf individuelle Stärken und Schwächen seiner Pappenheimer eingehen zu können. Marek Mintal, im Nachwuchsleistungszentrum für die U 16 zuständig, kümmert sich dann um das Offensivpersonal des 1. FC Nürnberg. Weil er aus langjähriger Erfahrung weiß, wie man seine Erfolgswahrscheinlichkeit im letzten Platzdrittel deutlich erhöhen kann.

"Vor was sollen sie Angst haben im Sechzehner?"

Dass die Zweitligamannschaft seit drei Partien nicht mehr getroffen hat, beschäftigt Mintal, wühlt ihn regelrecht auf. Die seitdem beste Möglichkeit hat vor sechs Tagen in Bielefeld sein slowakischer Landsmann Adam Zrelak vergeben, per Kopf aus vier Metern, eine 100-prozentige. Das ist Mintal früher auch passiert, nicht nur einmal, umso bedeutsamer sind seine verbalen Hilfestellungen. "Jetzt muss Adam die zweite, die dritte, die vierte Chance nehmen", fordert Mintal, möglichst unbeeindruckt von seinem Aussetzer am Freitagabend. Auch die anderen sollten: "einfach weitermachen", rät Mintal, "vor was sollen sie Angst haben im Sechzehner? Dass sie verschießen? Ja und?"

Ja und: Das wäre eigentlich auch ein schönes Motto für die nächsten Wochen; bereits am Sonntag (13.30 Uhr) gastiert der Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 im Max-Morlock-Stadion. "Wir brauchen wieder mehr Situationen im Strafraum", sagt Mintal, "wir müssen die Wege suchen". Und auf Adam Zrelak hoffen.

Nach bereits zwei Fußbrüchen, im August 2016 und September 2017, sind sie beim Club extrem vorsichtig; auch in Bielefeld hat Zrelak einen Schlag abbekommen, konnte sich gestern aber erstmals in dieser Woche wieder schmerzfrei seiner Lieblingsbeschäftigung widmen. Auch Mintal ist ein Fan des 23-Jährigen, die beiden kennen sich bereits etwas länger aus der slowakischen U 21, für die Mintal als Assistent arbeitet. "Adam ist kräftig und hat vor allem mit links einen überragenden Abschluss", schwärmt Mintal vom Mittelstürmer, der allerdings noch auf seinen ersten Treffer im Club-Trikot wartet. "Glauben Sie mir: Adam ist mit seiner Bilanz auch nicht zufrieden."

"Sie sind immer top motiviert"

Manchmal braucht es eben seine Zeit, bis sämtliche Abläufe sitzen und auch das Selbstvertrauen wächst, was in Zrelaks speziellem Fall bislang vorrangig im Training möglich war. Das alles, wie am Donnerstagvormittag, ohne Druck und ohne Gegenspieler, die Wettkampfsituation vor 25.000, 30.000 Zuschauern ist eine komplett andere. Zumindest bringt Zrelak viel mit, um auch in der Zweiten Liga den Durchbruch zu schaffen.

Sollte er gesund bleiben, käme er am Sonntag zu seinem vierten Einsatz von Beginn an. Genauso lange hat Marek Mintal gebraucht bis zu seinem Tor-Debüt in der Saison 2003/04, beim 2:2 gegen Cottbus rettete er seinem Club einen Punkt, bei Mikael Ishak platzte erst nach der zehnten Startelf-Nominierung der Knoten.

Mit beiden arbeitet Mintal ausgesprochen gerne zusammen, "sie sind immer top motiviert", sagt Mintal. "Und für mich ist es einfach eine Freude, wenn die Jungs Tore machen." Besonders im Spiel. 

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