Torschütze und RB-Kenner: Nürnbergs Palacios plant etwas

5.10.2018, 05:47 Uhr
So ein erstes Bundesliga-Tor ist schon schön! Federico Palacios erzielte es vor dem Treffen mit seinem Ex-Verein gegen Düsseldorf.

© Sportfoto Zink / DaMa So ein erstes Bundesliga-Tor ist schon schön! Federico Palacios erzielte es vor dem Treffen mit seinem Ex-Verein gegen Düsseldorf.

Das erhebende Gefühl, ein Bundesligator erzielt zu haben, war für Federico Palacios eigentlich gar nicht so neu. Nur hielt es diesmal etwas länger an. Am 4. Februar 2017 hatte Palacios bei seinem Debüt für RB Leipzig in Dortmund in der 93. Minute das vermeintliche 1:1 erzielt. Es gibt Jubelbilder des jungen Mannes, mit weit aufgerissenem Mund, zusammengekniffenen Augen, die Hände zum Himmel - ein Moment der puren Ekstase. Sekunden später hatte den gefühlten Helden die Realität eingeholt, bei seinem Tor war er einen Fingerbreit im Abseits gestanden.

Zählbare Freude 

Vielleicht war Palacios am Samstag deshalb von vielen glücklichen Nürnbergern einer der glücklichsten. Sein Treffer zum 3:0-Endstand gegen Fortuna Düsseldorf war zwar nicht mehr spielentscheidend, für ihn persönlich aber eine kleine Befreiung. "Ich bin froh, dass das Tor endlich gezählt hat und ich der Mannschaft mal helfen konnte", gestand der 23-jährige Deutschspanier, der im Januar als absoluter "Wunschspieler" von Trainer Michael Köllner zum Club gekommen war, sich nach einem vielversprechenden Start aber weder in der 2. Liga noch in der Bundesliga einen Stammplatz erobern konnte.

Gegen Düsseldorf löste Palacios nach der Pause auf der rechten Außenbahn den wirkungslosen Matheus Pereira ab - und nützte seine Chance. "Ich sehe, dass Edu dribbelt, gehe tief und hoffe nur, dass er mich sieht. Dann hat er einen Superpass gespielt", beschrieb Palacios jene Szene in der 78. Minute, als er den Ball nach Vorarbeit von Eduard Löwen elegant an Keeper Michael Rensing vorbeigespitzelt hatte. Dass er nach Virgil Misidjan und Törles Knöll bereits Nürnbergs drittes Jokertor dieser Saison erzielte, ist für den flinken Angreifer kein Zufall: "Wir haben einfach einen Superkader. Auch die Spieler, die von der Bank kommen, geben Gas, verteidigen mit und schießen Tore."

Seinen Anteil am Erfolg wollte Palacios dennoch nicht überbewerten. Ein "nahezu perfektes Spiel" attestierte er seiner Elf, "wir haben hinten wenig zugelassen und vorne unsere Tore gemacht". Und das alles trotz des deprimierenden 0:7-Debakels in Dortmund. "Ich glaube, das schaffen nicht viele Mannschaften, ein solches Ergebnis so wegzustecken", sagte Palacios, "wir wollten nicht mehr zurückblicken, sondern waren alle total fokussiert auf die neue Aufgabe."

"Schon etwas Besonderes" 

Mit sechs Punkten aus der englischen Woche sei man nun "super dabei", betonte Palacios, "so kann es weitergehen". Und zwar am Sonntag in Leipzig. "Schon etwas Besonderes" sei das Wiedersehen mit seinem Ex-
Verein, gestand Palacios. In Sachsen hatte sich das Top-Talent, für das der damalige Drittligist 2014 stolze 600.000 Euro an den VfL Wolfsburg überwiesen hatte, nie durchsetzen können. Nur zwei Kurzeinsätze bei den Profis standen für den Torschützenkönig des Regionalliga-Teams nach vier Jahren zu Buche. Immerhin wäre einer davon fast denkwürdig gewesen. 

 

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