Trainingsfleißiger SV Großweismannsdorf

14.11.2017, 12:10 Uhr
Trainingsfleißiger SV Großweismannsdorf

© Foto: Andreas Goldmann

Trotz des aufziehenden Schneeregens blickt Susanne Goth vor dem Spiel entspannt und mit einem Lächeln auf den Platz der SG Nürnberg-Fürth 1883. Die 25-Jährige hat auch allen Grund dazu: Ihr Team steht gegenwärtig an der Spitze der Kreisklasse 2.

Seit Saisonbeginn ist Goth Spielertrainerin bei den Frauen des SV Großweismannsdorf. Eigentlich hatte sie kürzertreten wollen mit dem Fußball. Als dann aber der Trainer überraschend aufhörte und es hieß, die Mannschaft müsste ohne einen Nachfolger zurückziehen, versprach sie einzuspringen. Die Ammerndorferin nennt ihre Entscheidung "eine Herzensangelegenheit", denn viele Freundinnen spielen in SV Großweismannsdorf, auch ihre Schwester hat hier das Fußballspielen gelernt.

Susanne Goth hat schon mehr gesehen als die Kreisklasse, beim SV 67 Weinberg spielte sie in der zweiten Bundesliga. Allerdings im Tor. In Großweismannsdorf kickt sie jetzt auf dem Feld. "Wir haben einen Torwart", sagt die junge Frau, "und es war mir schnell klar, dass ich sie nicht raushaben möchte." Mit ihrer Mannschaft ist Goth nicht nur zufrieden, sie ist "mehr als zufrieden". Der SVG führt die Tabelle an. "Das ist überragend", sagt sie. Der Aufstieg in die Kreisliga ist aber kein Thema in der Kabine. "Das peilen wir nicht an. Wir reden auch noch nicht darüber, weil ich in dieser Sache sehr abergläubisch bin." Gleich darauf gibt Goth aber zu: "Es wäre schön, das zu schaffen."

Tore am Fließband

Einen großen Anteil am Erfolg hat Torjägerin Sanja Elsterer, die seit Jahren für den SVG wie am Fließband trifft. Aber auch sie sei nur ein Teil der Gemeinschaft, sei auf das Team hinter ihr angewiesen, stellt Goth klar, aber nicht ohne ihre "Knipserin" gleichzeitig für Tore und Durchsetzungsfähigkeit zu loben.

Der Spaß am Fußball steht an erster Stelle, die Erfolge kommen erst danach. Das Wichtigste für die Mannschaft ist die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der Spielerinnen. Nur so ist es auch zu erklären, warum der Kader aus 17 Frauen ausreicht, um über die Saison zu kommen: "Jede versucht, immer da zu sein, und so haben wir immer mindestens 14 Frauen bei den Spielen dabei."

Auf diese Art funktioniert auch die Spielergewinnung. Obwohl der SVG keinen eigenen Nachwuchs ausbildet, macht sich Goth keine Sorgen. Es kommen immer wieder Fußballerinnen dazu – und durch den Zusammenhalt gibt es kaum Abgänge. Offen ist man für jede. "Ob jemand nach einer Pause wieder anfangen will oder einfach nur Spaß hat zu spielen – jeder soll kommen, das mit dem Fußball bekommen wir dann schon hin."

Auch mit den Bedingungen für die Frauen innerhalb des Vereins ist Goth zufrieden. Zwar spielen "die Männer die erste Geige", aber "wir bekommen, was wir brauchen und können uns nicht beschweren." Besonders freut sich die Trainerin auch darüber, dass die Männer zunehmend die Frauenmannschaft unterstützen und zum Zuschauen kommen. Keinerlei Sorgen also beim SVG? "Keine!", betont Susanne Goth und unterstreicht das Wort mit einem Lachen. "Darum war es für mich auch eine Herzensangelegenheit, hier anzufangen, weil durch den großen Zusammenhalt in der Mannschaft gibt es hier keine Probleme."

Das Spiel der Großweismannsdorferinnen bei der SG 1883 Nürnberg-Fürth II war das einzige, das an diesem Sonntag in der Kreisklasse angepfiffen wurde. Gespielt wurden allerdings nur 15 Minuten – dann brach der Schiedsrichter beim Stand von 0:0 witterungsbedingt ab. An der grenzenlosen Zufriedenheit der Trainerin dürfte das nichts geändert haben.

Regionalliga Süd: SC Sand II – SpVgg Greuther Fürth 5:0 (2:0) — 1:0 Rotzinger (8.), 2:0 Kurek (43.), 3:0 Veth (53.), 4:0 Rotzinger (66.), 5:0 Kurek (85.);

Kreisklasse 2: SF Laubendorf – SV Poppenreuth 0:3 (0:1) — 0:1 König (16.), 0:2 Metzner (49.), 0:3 Metzner (85.);

Die weiteren Spiele des Wochenendes fielen witterungsbedingt aus.

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