Traum geplatzt: Petkovic ist raus in Wimbledon

3.7.2015, 19:52 Uhr
Schnelles Aus: Andrea Petkovic hat in Wimbledon das Achtelfinale verpasst.

© Gerry Penny (dpa) Schnelles Aus: Andrea Petkovic hat in Wimbledon das Achtelfinale verpasst.

Einen Tag nach dem Wimbledon-Coup von Dustin Brown hat Andrea Petkovic ihre Achtelfinal-Premiere verpasst. Die 27-Jährige aus Darmstadt musste sich am Freitag der Kasachin Sarina Dijas mit 5:7, 4:6 geschlagen geben und schied als siebte von anfangs zehn deutschen Tennis-Damen aus. Damit schaffte es die Hessin auch im fünften Anlauf auf dem ungeliebten Rasen nicht in die Runde der besten 16. Als siebte von anfangs zehn deutschen Tennis-Damen schied Petkovic gegen die Weltranglisten-34. aus Almaty aus und verspielte auch ein reizvolles nächstes Duell mit der Russin Maria Scharapowa.

An diesem Samstag haben Angelique Kerber, Sabine Lisicki, Tatjana Maria und Dustin Brown bei dem Klassiker in London noch die Chance auf den Einzug in das Achtelfinale. Die frühere Finalistin Lisicki bekommt es mit der French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky aus der Schweiz zu tun. Kerber spielt gegen die Spanierin Garbiñe Muguruza und hat die Chance auf eine Revanche für ihre Niederlage in der dritten Runde von Paris. Maria tritt gegen die Australian-Open-Halbfinalistin Madison Keys aus den USA an.

Für Petkovic dagegen ging nach einer insgesamt enttäuschenden Vorstellung das Wimbledon-Abenteuer zu Ende. Beim Seitenwechsel nach dem 2:5 kämpfte sie mit den Tränen und vergrub ihr Gesicht im weißen Handtuch, kämpfte sich aber nochmal zurück und wehrte beim Stand von 3:5 zwei Matchbälle ab. Nach 1:50 Stunden aber musste sich die Weltranglisten-14. geschlagen geben, als eine Vorhand im Aus landete.

Brown trifft zwei Tage nach seinem spektakulären Sieg gegen den zweimaligen Wimbledon-Champion Rafael Nadal auf den Serben Viktor Troicki. „Jedes Match ist immer was Neues. In diesem Sport ist es leider so, dass das, was du vor fünf Tagen oder vorgestern erreicht hast, mit morgen gar nichts zu tun hat“, sagte Brown am Freitag, als er einen wahren Interview-Marathon auf dem Dach des Fernsehzentrums absolvierte. „Ich gehe auf den Platz und versuche, wieder gutes Tennis zu spielen. Und dann sehen wir, was daraus geworden ist.“

Wie auch immer es ausgehen wird, seinen Platz in der ruhmreichen Historie der Offenen Englischen Tennismeisterschaften hat sich der 30-Jährige aus Winsen/Aller durch seinen 7:5, 3:6, 6:4, 6:4-Erfolg gegen den 14-maligen Grand-Slam-Champion Nadal bereits gesichert.

„Es ist ein großartiges Gefühl, ich will mich aber auch nicht zu sehr freuen“, sagte Brown. Erst um vier Uhr morgens hatte er nach seinem Husarenstück auf dem Center Court in den Schlaf gefunden und zuvor bei weitem nicht alle Nachrichten und Glückwünsche von Dirk Nowitzki, Sabine Lisicki & Co. lesen oder beantworten können.

„In einem der besten Zweitrunden-Matches der Grand-Slam-Geschichte und vor einem Publikum, das sich in einer surrealen Fantasie wähnte, fing Dustin Brown die Strahlen der Sonne ein und wurde ein Gott“, dichtete die seriöse englische Zeitung „Times“.

Nun kämpft er als letzter von anfangs acht deutschen Herren gegen den Weltranglisten-24. Troicki um sein erstes Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. Vor zwei Jahren bekam Brown schon einmal die Chance in Wimbledon. Damals schlug er spektakulär den ehemaligen Turniersieger Hewitt – und schied in der dritten Runde nach einer kläglichen Vorstellung gegen den Franzosen Adrian Mannarino aus.

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