Treuebeweis für die Kleeblatt-Mädels

19.4.2015, 15:08 Uhr
Treuebeweis für die Kleeblatt-Mädels

© Foto: Frank Kreuzer

Ein nasskalter Sonntag im September 2009. Klingeling. Plötzlich läutet das Telefon im Hause Goldmann. Ein Bekannter ist am anderen Ende der Leitung und sucht einen Mitfahrer zum ersten Spiel der Fußballerinnen der Spielvereinigung. Nach Frauenaurach soll es gehen. Andreas Goldmann lehnt zunächst ab. Er habe bei TV-Übertragungen des Frauenfußballs „mehrfach vor Langeweile kapituliert“, schreibt er im Vorwort seiner 76 Seiten langen Chronik. Doch Kleeblatt-Chronist Frank Kreuzer lässt nicht locker – und so steht das Duo wenig später in Erlangen.

Auch ein 8:0-Sieg konnte Goldmann anfänglich nicht begeistern, heißt es im Buch, „die Skepsis war zunächst weiter vorhanden“. Einige glückliche Fügungen später wurde die Beziehung aber inniger und er ließ, mit Kamera und Block bewaffnet seitdem kaum mehr ein Spiel aus. Aus diesem reichen Erfahrungsschatz hat er eine ausführliche Chronik geschaffen, die den Leser in eine ihm wohl komplett unbekannte Welt entführt.

Denn großer Beliebtheit erfreuen sich die Kleeblatt-Frauen nicht. Zwischen 30 und 70 Zuschauer sind regelmäßig dabei, wenn die Mannschaft von Oliver Fürstenhöfer in Bayerns höchster Spielklasse gegen den Ball tritt, der Großteil davon Eltern und Bekannte der Aktiven.

Goldmann ist das zu wenig, sein Buch ist auch eine Antwort auf diese Zahlen. „Ich wollte etwas schaffen, um die Akteure zu würdigen“, sagt er, „weil das in der Presse erst seit geraumer Zeit stattfindet und auch vom Verein nach Außen hin eher stiefmütterlich behandelt wird.“

In seinem Werk zeichnet er zunächst die Geschichte des Frauenfußballs generell nach, ehe er ausführlich von den Schwierigkeiten am Laubenweg berichtet. Denn der Weg bis zur heutigen Abteilung war ein steiniger, erst der Unterschrift des legendären Edgar Burkart war es zu verdanken, dass die Mannschaft im Spielbetrieb starten konnte. Ein bebilderter Statistikteil rundet das Buch ab.

Doch was fasziniert Goldmann fünf Jahre später am Frauenfußball? „Außerhalb der Spielvereinigung wenig“, antwortet der 36-Jährige lapidar, der einigen Kleeblatt-Fans auch als Stadionsprecher der männlichen U23 bekannt ist: „Es ist die persönliche Verbundenheit zu den Spielerinnen, Verantwortlichen und Eltern.“

Das Buch „5 Jahre Frauen- und Mädchenfußball bei der SpVgg Greuther Fürth“ ist nur über den Online-Versandhandel Amazon für 12,95 Euro erhältlich. Goldmann vertreibt es im Selbstverlag, jede Bestellung wird einzeln gedruckt.

 

 

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