Trikotgate bei EM 2016: Häme für zerrissene Trikots

20.6.2016, 07:58 Uhr
Trikotgate bei EM 2016: Häme für zerrissene Trikots

© dpa

Der Spott war nach der Trikot-Farce der Schweizer Fußball-Nationalmannschaft gewiss. "Es fehlen nur noch Torgefahr und reissfeste Trikots", schrieb der Sender SRF auf seiner Homepage nach der Nullnummer im letzten EM-Gruppenspiel der Eidgenossen am Sonntagabend in Lille gegen Frankreich. "Die Franzosen gingen den Schweizern gestern Abend ganz schön an die Wäsche", schrieb die Boulevardzeitung Blick in der Nacht auf Montag und zählte insgesamt sieben Trikots, die den Reißtest nicht bestanden hatten.

"Wir Schweizer sind halt nur so zu stoppen", kommentierte Granit Xhaka die kuriosen Szenen mit zerrissenen Trikots. Allein der Profi, der zur nächsten Saison von Borussia Mönchengladbach zum FC Arsenal wechselt, musste zweimal das Trikot tauschen. "Was soll ich dazu sagen, das passiert", meinte Xhakas Auswahl- und Noch-Vereinskollege Yann Sommer.

Auch der Torhüter wertete die zerfetzten Trikots als Zeichen eines intensiven und kampfbetonten Spiels. Gleichwohl räumte Sommer ein, dass es vielleicht ein bisschen viele kaputte Shirts gab, ehe er schnell noch den Fabrikanten als "großartig" lobte. Unter dem Hashtag #trikotgate ergoss sich via Twitter jedoch reichlich Häme über den Hersteller.

Am Montagmorgen gab es von Puma auf Nachfrage nur die knappe Antwort: "Unsere fünf PUMA-Teams haben zuvor zehn Spiele bei der EM gespielt, ohne dass dieses Problem auftrat. Unsere Produktexperten untersuchen derzeit das Trikotmaterial. Sobald wir die Ursache wissen, werden wir darüber informieren."

Allerdings hielt auch der Ball keine 90 Minuten: Bei einem Zweikampf nach dem Seitenwechsel zwischen dem Schweizer Valon Behrami und Frankreichs Antoine Griezmann ging dem Spielgerät die Luft aus. Hersteller des offiziellen EM-Balls: Adidas.

Großereignisse im Fußball gehören zu den werbewirksamsten Veranstaltungen für Sportartikelhersteller. In den Bilanzen der Sportartikler schlagen die Werbe-Ausgaben besonders in Event-Jahren stets ordentlich zu Buche. Dennoch dürfte sich der Aufwand lohnen. Kaputte Bälle und Trikots sorgen zwar für Aufsehen - dürften aber alles andere als gute Werbung für Puma und Adidas sein.

 

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