Trinks für Fürth: Ein Bremer steht auf dem Kleeblatt-Zettel

Fürth - Bis zur Verletzung von Edgar Prib plante die SpVgg Greuther Fürth keine weitere Neuverpflichtung. Nach ihr machte sich das Kleeblatt auf die Suche nach einem Mann, der die Spielmacherrolle adäquat besetzen kann. Das Anforderungsprofil passt auf Florian Trinks, der noch beim SV Werder Bremen unter Vertrag steht, bald aber in Fürths Mittelfeld-Zentrale für Struktur und kreative Momente sorgen könnte.

 “Wir prüfen derzeit, ob noch etwas möglich ist“, hatte Rouven Schröder jüngst vielsagend mit Blick auf einen weiteren Neuzugang zu Protokoll gegeben. Gemeint hat der Sportliche Leiter des Kleeblatts damit wohl Florian Trinks, der aller Voraussicht nach am Laubenweg anheuern wird.

"Wir stehen schon länger in Kontakt", gab der 20-jährige Offensivakteur des SV Werder Bremen selbst preis.

Zur Vorgeschichte: Vier Neuverpflichtungen sollten ursprünglich ausreichen, um mit neuem, passgenauem Personal die Rückrunde in Angriff zu nehmen. Folglich hatte Kleeblatt-Boss Helmut Hack kategorisch ausgeschlossen, dass nach Tom Mikkel (Tor), Nikola Djurdjic (Sturm), Matthias Zimmermann (Abwehr) und Jung Bin Park (Mittelfeld) ein weiterer Spieler im Kader des Bundesliga-Schlusslichts begrüßt wird.

Doch da Edgar Prib, einer der wenigen Lichtblicke in einer trüben Hinserie, an einer Verletzung des Syndesmosebandes laboriert, hat man diese Position revidiert. Dass der Spielvereinigung in Abwesenheit Pribs ein Mann fehlt, der aus dem zentralen Mittelfeld heraus Akzente nach vorne setzt, verdeutlichte die 0:3-Heimschlappe gegen den FSV Mainz 05. Robert Zillner war mit der Rolle als Impulsgeber überfordert. Sebastian Tyrala - aufgrund seiner technischen Qualität eigentlich auch eine Option, dem Kleeblatt Struktur und Durchschlagskraft im Vorwärtsgang zu geben - wird nach seinem Kreuzbandriss wohl auch noch im Saisonendspurt fehlen.

Gründe also satt für das Kleeblatt, eine Offensivkraft mit Spielgestalter-Eignung an Bord zu holen. Trinks könnte durchaus die Qualität für diesen Job haben. Der gebürtige Geraer empfahl sich einst beim FC Carl Zeiss Jena für ein Engagement beim SV Werder und dort auch für eine Vielzahl von Einsätzen in den Junioren-Auswahlmannschaften des DFB. Mit Deutschlands U17 gelang Trinks im Sommer 2009 bereits ein großer Coup: Beim siegreich gestalteten EM-Finale gegen die Niederlande war sein spektakulärer, zum Tor des Monats Mai gekürter Freistoßtreffer gleichbedeutend mit 2:1-Endresultat. Über Bremes U23 strebte der Thüringer auf die große Bundesliga-Bühne, auf der er Ende Januar 2011 gegen die Bayern debütierte.

14 Einsätze stehen für den 20-Jährigen in Deutschlands höchster Spielklasse bislang zu Buche. In Fürth könnten für das Talent, das in der laufenden Saison nur für Werders Zweitvertretung zum Zug kam, weitere folgen: Noch nicht geklärt ist offenbar, ob Trinks im Sommer auslaufender Arbeitskontrakt bei Werder verlängert wird und der Youngster anschließend verliehen wird oder ob er unmittelbar nach Fürth wechselt. „Ich habe mich noch nicht entschieden. Es hängt auch davon ab, was Werder will“, kommentiert Trinks.