Tristes Comeback: Pinola muss Argentinien-Pleite mitansehen

29.3.2017, 12:38 Uhr
Sein letztes Länderspiel absolvierte Javier Pinola im März des Vorjahres gegen Bolivien. Beim Wiedersehen in La Paz fand sich der Ex-Nürnberger auf der Bank wieder.

© dpa Sein letztes Länderspiel absolvierte Javier Pinola im März des Vorjahres gegen Bolivien. Beim Wiedersehen in La Paz fand sich der Ex-Nürnberger auf der Bank wieder.

In Argentinien hatte sich manch Beobachter schon gefragt, was dieser Javier Pinola in Bolivien auf der Bank da machte. Die einfache Antwort: Nationalcoach Edgardo Bauza hatte den 34-Jährigen noch nachträglich nominiert. Am Sonntag war Pino ins argentinische Aufgebot gerutscht, was aus gleich zwei Gründen doch ein wenig überraschte.

Zum einen gehört der Mann, der bis Sommer 2015 den 1. FC Nürnberg zehn abwechslungsreiche Jahre hindurch prägte, beim zweimaligen Weltmeister keineswegs zum Stammpersonal. 2007, in diesem herrlichen Pokalsieger-Jahr, hatte der Vorzeigeverteidiger sein Debüt für die Albiceleste gegeben, in einem Testspiel gegen Algerien. Seitdem kam Pinola nur noch auf einen weiteren Nationalmannschaftseinsatz  rund neun Jahre später, da schon kein Nürnberger mehr, ebenfalls über 90 Minuten gegen Bolivien.

Der zweite Grund, warum die Nominierung der Club-Ikone beim Wiedersehen mit den Bolivianern die Fußballfreunde in Südamerika ein wenig erstaunte: Pino war erst Mitte März nach über neunmonatiger Verletzungspause im argentinischen Liga-Betrieb für Rosario Central auf den Rasen zurückgekehrt. Im Mai 2016 brach sein Schienbein bei einem Copa-Libertadores-Spiel, zur Reha war Pinola wieder dort, wo er sich zu Hause fühlt. In Nürnberg, wo er - wie er im Winter 2016  wiederholte - "zehn einmalig schöne Jahre" verbrachte. In einer Stadt, die ihn noch heute liebt.

Knapp 11.000 Kilometer von Nürnberg entfernt, in La Paz im Estadio Hernando Siles, saß Pinola nun also auf der Bank. Und musste von dort aus mitansehen, wie seine Mannschaft in immenser Höhe und ohne den von der Fifa kurz davor gesperrten Lionel Messi nach Luft schnappte und gegen limitierte, aber leidenschaftlich kämpfende Bolivianer einfach nicht ins Spiel fand. Nach rund einer halben Stunde stellten die Hausherren durch einen Kopfball von Juan Arce auf 1:0, in der 52. Minute bereits fixierte der ehemalige Bremer Marcelo Moreno Martins freistehend den 2:0-Endstand.

Mit dieser Niederlage bleibt die Albiceleste in der WM-Quali bei 22 Punkten stehen und muss weiter hart um die Teilnahme am Weltturnier in Russland kämpfen. Wie man voller Leidenschaft kämpft, hätte den Argentiniern in La Paz vielleicht Javier Pinola zeigen können.

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