Trotz 0:3-Rückstand: Ice Tigers siegen in Bremerhaven

16.11.2017, 22:29 Uhr
Die Ice Tigers gegen Bremerhaven (Archivbild): An der Nordseeküste setzten sich die Nürnberger im Penaltyschießen durch.

© Roland Fengler Die Ice Tigers gegen Bremerhaven (Archivbild): An der Nordseeküste setzten sich die Nürnberger im Penaltyschießen durch.

  Bei den Fischtown Pinguins lagen die Ice Tigers nach 30 Minuten und fünf Sekunden bereits 0:3 zurück, dann brauchten sie nur eine lautstarke Erinnerung ihres Cheftrainers an den Plan und 89 Sekunden, um das Spiel von Neuem beginnen zu dürfen. Rob Wilson wusste, wie die Pinguins in Bremerhaven zu ihren Erfolgen zu kommen. Also ließ er seine Spieler in Zweikämpfe rauschen, immer wieder. Im Training sah das sehr gut aus, im Ernstfall schonten sie ihre Gastgeber nach einer konzentrierten Anfangsphase.

Eine große Hypothek

Der zuweilen etwas puckverliebte John Mitchell hatte zwei gute Chancen, aus beiden entstanden Konterchancen für Bremerhaven. Die zweite nutzte Ross Mauermann kunstvoll zur Führung (15. Minute). Nach dem ersten Seitenwechsel stellten die Gäste das Körperspiel kurzzeitig völlig ein. Kevin Lavallee wurde mehrmals zum Schlagschuss eingeladen, der dritte Versuch im kurzen Eck des Tores ein (28.). Beim Power-Play-Treffer von Jan Urbas (31.), verteidigte Nürnberg zu hoch, der Slowene hatte Platz und Zeit, um den Puck durch die Lücke zwischen Andreas Jenikes Schonern zu zielen.

So schwach hatte man die Ice Tigers zuletzt in beim 0:2 in Düsseldorf erlebt. Dann kam die zweite Werbepause. Wilson wurde laut.Und seine Spieler reagierten. Bis zu dieser Ansprache war den Ice Tigers kaum ein vernünftiger Angriff gelungen. Danach nutzte Brandon Segal bereits den ersten zum 1:3 (34.). 14 Sekunden später traf Mitchell erstmals für Nürnberg, indem er den Verkehr vor dem Bremerhavener Tor nutzte (34.), weitere 75 Sekunden da reicht, um dieses Spiel neu beginnen zu dürfen.

Und trotzdem hatte der Abend die kurioseste Szene noch nicht erlebt. 20 Minuten lang schalteten die Mannschaften wieder herunter, spielten vorsichtiger. Dann rammte Jordan Owens dem Nürnberger Verteidiger Taylor Aronson den Schläger in den Rücken, schnappte sich den Puck und überwand den überraschten Jenike. Schiedsrichter Sirkku Hunnius entschied sofort auf Tor, verschwand dann aber mit seinem Kollegen, um sich die Szene noch einmal anzuschauen. Jetzt erkannten sie das Foul, das Regelwerk aber gab den Unparteiischen keine Chance, das Tor zurückzunehmen (58.).

Mitchell macht's

Wieder lagen die Ice Tigers zurück und wieder reagierten sie. Patrick Reimer schickte den langen Oliver Mebus mit einem herrlichen Pass auf die Reise. Der Verteidiger traf so selbstverständlich, als würde er nie etwas anderes machen – dabei war es erst sein zweiter Treffer nach seinem Wechsel aus Krefeld und sein erster in dieser Spielzeit.

Die Partie musste verlängert werden und ging trotz einer Nürnberger Power-Play-Chance und einer Riesengelegenheit für Steven Reinprecht ins Penalty-Schießen. Die ersten acht Schützen verzweifelten an den Torhütern, dann traf, natürlich: John Mitchell, der herrlich puckverliebt, den Abend beendete.

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