Trotz Club-Sieg: Köllner kritisiert Videobeweis schon wieder

23.9.2018, 15:05 Uhr
Trotz Club-Sieg: Köllner kritisiert Videobeweis schon wieder

© dpa / Daniel Karmann

"Es ist immer blöd, wenn Dinge wieder zurückgenommen werden, wenn dann überlegt wird. Fußball lebt von seiner Dynamik", sagte der Coach des fränkischen Aufsteigers nach dem 2:0 (0:0) am Samstag gegen Hannover 96. Schiedsrichter Bastian Dankert hatte in einer teils hitzigen Partie den vermeintlichen Führungstreffer von Mikael Ishak (25. Minute) im Nachhinein wegen einer Abseitsposition aberkannt.


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"Derjenige, der irgendwo im Keller sitzt, ist Teil dieses Spiels, und das macht es am Ende schwierig für alle Beteiligten, vor allem für die drei Schiedsrichter, die auf dem Platz stehen", meinte Köllner mit Blick auf den Videoschiedsrichter im Kontrollraum in Köln.

Für die Referees auf dem Rasen sei es eine "ganz blöde Situation", weil "dann irgendwie eine Stimme kommt und dann muss wieder etwas überprüft und nochmal angeschaut werden. Das ist für den Fußball einfach nicht erträglich."

Köllner hatte bereits in der vergangenen Woche nach dem 1:1 bei Werder Bremen scharfe Kritik am Videobeweis geübt. "Es kann nicht sein, dass etwas eingeführt wird, das exklusiv nur in der Ersten Liga gilt", erklärte der 48-Jährige am Sonntag. 

Schon am 1. Spieltag in Berlin hatte der Oberpfälzer seinen Unmut über den Videobeweis deutlich gemacht. Damals wollte der Aufstiegstrainer ein Foul des Hertha-Stürmers Vedad Ibisevic an Nürnbergs Verteidiger Georg Margreitter gesehen haben, welches weder durch die Unparteiischen vor Ort, als auch durch den Videoassistenten geahndet wurde. Die Folge: Das 1:0 für die Hauptstädter, was später auch der Endstand sein sollte. 


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Hannovers Coach André Breitenreiter kritisierte den Videobeweis, der zur Roten Karte gegen seinen Verteidiger Miiko Albornoz (29.) nach einem Zweikampf mit Virgil Misidjan geführt hatte, ebenfalls. "Der Spieler geht schon vorher zu Boden, spürt einen minimalen Kontakt an der Schulter. Der Schiedsrichter hat es auf dem Platz auch so bewertet, dass es kein Foulspiel ist", sagte Breitenreiter. "Dann stellt sich die Frage, warum ein Videoschiedsrichter eingreift, wenn es keine krasse Fehlentscheidung ist."

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