Trotz Kritik: Hoeneß bleibt der Bayern-Boss

18.12.2018, 16:57 Uhr
Uli Hoeneß bleibt trotz starken Gegenwindes Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern München.

© Matthias Balk Uli Hoeneß bleibt trotz starken Gegenwindes Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern München.

Präsident Uli Hoeneß bleibt wie erwartet in den kommenden Jahren Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern München. Der 66-Jährige wurde am Dienstag bei der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrates einstimmig wiedergewählt, wie der Fußball-Bundesligist am Dienstag mitteilte. "Wir sind sehr glücklich darüber, wieder einen so hochkarätig besetzten Aufsichtsrat zu haben", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Der Aufsichtsrat des deutschen Meisters war bereits am Montag für die kommenden vier Jahre gewählt worden.

Hoeneß hatte zuletzt über einen möglichen Rückzug in den nächsten zwei, drei Jahren sinniert. Danach war die Jahreshauptversammlung, in der es auch Pfiffe und Buhrufe gegen seine Person gegeben hatte, "nicht spurlos" an ihm vorbeigegangen. "Ich werde in aller Ruhe die nächsten Wochen und Monate beobachten, wie sich das alles entwickelt und werde mir viele Gedanken machen", sagte der Präsident Anfang Dezember.

Winterkorn hört auf

"Ich habe Uli Hoeneß als Spieler und jetzt auch als Trainer kennengelernt. Das ist eine absolute Persönlichkeit und Identifikationsfigur", sagte Trainer Niko Kovac am Dienstag. "Uli ist immer ein Kämpfer gewesen, der nie die weiße Flagge gehisst hat und jetzt in der Situation braucht der Klub ihn genauso wie in der Vergangenheit." Wenn er vier Jahre weitermachen wolle, zeige das die Liebe für den Verein. "Er möchte was bewegen und Teil dieses Ganzen sein", sagte der Coach.

Hoeneß steht seit Februar 2017 wieder an der Spitze des neunköpfigen Gremiums. Seine Amtszeit als Vereinspräsident läuft im November 2019 ab, eine erneute Kandidatur wird erwartet. Hoeneß hatte schon in seiner ersten Amtszeit als Präsident von 2009 bis 2014 beide Führungsposten beim FC Bayern München inne. Nicht mehr im Aufsichtsrat sind die früheren Audi-Chefs Martin Winterkorn und Rupert Stadler. Winterkorn wurde von Hoeneß nach fast 16 Jahren als "herausragendes Aufsichtsratsmitglied" gewürdigt und kandidierte nicht mehr. Als Audi-Vorstandsvorsitzender war Winterkorn Initiator der Partnerschaft von Audi mit dem FC Bayern. Außerdem zeichnete er sich im Jahr 2010 verantwortlich für die Aktienbeteiligung der Audi AG an der FC Bayern München AG in Höhe von 8,33 Prozent.

Auch Stadler, gegen den wie gegen den ehemaligen VW-Vorstandschef Winterkorn Ermittlungen im Zuge der Dieselaffäre laufen, stand nicht mehr auf der Liste der vermeldeten Aufsichtsratsmitglieder. Neu sind Herbert Diess, VW-Vorsitzender, und Michael Diederich, Sprecher des Vorstandes der UniCredit Bank.

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