UFC im deutschen TV: Das sagt Nürnberger MMA-Trainer

19.9.2017, 20:22 Uhr
UFC-Kämpfe sind nicht im deutschen Fernsehen zu sehen. Wer die Kämpfe verfolgen möchte, muss auf Internet-Streams ausweichen.

© ROMEO GACAD/AFP UFC-Kämpfe sind nicht im deutschen Fernsehen zu sehen. Wer die Kämpfe verfolgen möchte, muss auf Internet-Streams ausweichen.

Vor Jahren wurde die TV-Übertragung der UFC im Deutschen Sportfernsehen (DSF, heute Sport1) von der bayerischen Medienaufsicht verboten. 2014 kippte das Verwaltungsgericht München zwar die Sperre, doch viel geändert hat sich im deutschen TV-Programm auch danach nicht. Am Freitag entscheiden Richter in München, ob das damalige Verbot rechtens war.

Gabriel Tampu, Mixed-Martial-Arts-Trainer beim "Hammers MMA-Team" in Nürnberg kann das nur schwer nachvollziehen. Er selbst habe zwar seit Jahren keinen Fernseher mehr, doch dass beispielsweise Boxen im TV gezeigt werde und die UFC nicht, findet er fragwürdig: "Die UFC hat deutlich strengere Regeln als die internationalen Box-Verbände. Boxen ist deshalb in der Praxis gefährlicher. Das zeigen auch medizinische Studien."

Box-Lobby vs. UFC

Dass Boxen im deutschen Fernsehen dennoch unumstritten der Kampfsport Nummer eins ist, hält er vor allem für ein Verdienst der Box-Lobby: "Die ist in Deutschland sehr stark vertreten und die haben natürlich kein Interesse daran, dass UFC-Kämpfe im TV gezeigt werden. Trotzdem glaube ich nicht, dass das Urteil revidiert wird."

Tampu freut sich dennoch darüber, dass die UFC trotz aller Widrigkeiten schwer im Kommen sei: "Der Kampf zwischen Mayweather und McGregor zog gewaltiges Interesse auf sich. Die UFC hat ihre eigene Plattform, die die Kämpfe weltweit promotet - auch in Deutschland. Es gibt außerdem mehrere Internet-Streams, die die Kämpfe live zeigen. Die sind auch hierzulande sehr beliebt."

Streit dauert schon sieben Jahre

Er selbst sehe sich vor allem die Fights seiner eigenen Jungs an - er hat allerdings auch ein paar Bekannte, die in der UFC aktiv sind. "Deren Kämpfe sehe ich mir natürlich schon an. Aber ansonsten interessiere ich mich eher für die lokale Szene", erklärt der Nürnberger MMA-Trainer. Einer seiner Nürnberger Schützlinge ist Jessin Ayari: Der 23-Jährige kämpft in der Königsklasse der Kampfsportart.

Der Streit um die UFC-Ausstrahlungen schwelt bereits seit sieben Jahren. Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hatte heftige Gewaltszenen in den Sendungen beanstandet. Gegen die Beanstandung hatte die britische Zuffa geklagt, die die Wettkämpfe veranstaltet, medial aufbereitet und vermarktet.

Vertreter der Zuffa argumentierten, die Medienaufsicht habe keine Rechtsgrundlage gehabt, die Ausstrahlung der Formate zu verhindern. Das Verwaltungsgericht München hatte der Zuffa-Klage in erster Instanz stattgegeben. Die BLM legte dagegen Berufung ein. 

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