Und jetzt Hannover! Das wird für den FCN gegen 96 wichtig

22.9.2018, 05:57 Uhr
Enrico Valentini wertete das 1:1 in Bremen wie einen Sieg. Jetzt wollen er und sein FCN den ersten richtigen Sieg in der laufenden Spielzeit landen.

© Sportfoto Zink / DaMa Enrico Valentini wertete das 1:1 in Bremen wie einen Sieg. Jetzt wollen er und sein FCN den ersten richtigen Sieg in der laufenden Spielzeit landen.

Margreitter, Ishak, Behrens, Misidjan. Vier Stationen, ein Tor. Nach dem Ausgleichstreffer an der Weser - erzielt durch einen ebenso entschlossen durchgeführten wie gut geplanten Schnellangriff - waren sie glücklich beim Club.

Bornemann mahnt 

Noch glücklicher wären sie gewesen, hätte Yuya Kubo kurz danach mit mehr Kraft, Präzision oder zumindest Raffinesse im Abschluss aufgewartet. Diese hätte - im variablen Zusammenspiel  - beim Match in Bremen möglicherweise das 2:1 bedeutet. Einen Vorwurf wollte dem Japaner danach freilich keiner machen. Und dennoch war, darauf nahm wohl auch Andreas Bornemann wenig später Bezug, gefühlt zumindest mehr drin für den FCN in den ersten drei Partien dieser Bundesliga-Saison.

"Immer ein bisschen mitspielen, und das ein oder andere Pünktchen sammeln, ist auf Dauer zu wenig“, war als Kommentar von Nürnbergs Kaderplaner am Montag im kicker zu lesen. "Wir könnten jetzt auch vier, fünf Punkte haben", rechnete der Vorstand der Rot-Schwarzen vor. Wohl wahr: In Berlin wäre ein Zähler mehr, gegen Mainz aufgrund der Nürnberger Courage und einem entsprechend deutlichen Chancenplus nach Wiederbeginn sogar ein Sieg vorstellbar gewesen.


Nach Tor-Wirrwarr: Köllner kritisiert Videobeweis erneut


Wäre, hätte, jetzt auch egal. Es sind Rechenspiele, die dem Club nichts bringen. Was Michael Köllner, Nürnbergs ranghöchsten Oberpfälzer, wirklich interessiert, ist das heutige Heimspiel gegen Hannover. Die Leistung seiner Mannschaft und damit verbunden das Steigerungspotenzial des Bundesliga-Rückkehrers, das diesem gegen die nach der Vorsaison auf Rang 13 platzierten Niedersachsen den Premieren-Dreier ermöglichen soll. "Ich bin mir sicher, dass wir gegen Hannover 96 wieder eine Schippe drauflegen können", glaubt Köllner, der sich nicht von kurzfristigen Punktgewinnen oder -verlusten leiten lassen will.

"Das Entscheidende" wären die guten Leistungen in den bisherigen Partien gewesen. Das sei es, "was einen am Ende weiterträgt und nicht ein schmutziges Ergebnis", sagt Köllner und ergänzt, dass er sich sicher sei, dass sich sein Club alsbald "belohnen werde". Belohnen für die Lernbereitschaft in der für die meisten der Akteure unbekannten Liga. Und belohnen dafür, dass es spätestens nach der Pause beim dann frechen FCN eigentlich immer auch nach vorne ging.

Ausgeglichenheit und Burgstaller 

Bilanz: In der Gesamtschau kommt diese in Sachen Nürnberger Erfolgen und Misserfolgen außerordentlich ausgeglichen daher. Bei bislang 36 Begegnungen im Oberhaus behielt der Club elfmal die Oberhand, 96 entschied zwölf Duelle für sich.

Man kann aus FCN-Sicht anführen, dass in den letzten sieben Partien gegen 96 im Bundesliga-Wettstreit kein Sieg gelang. Das letzte Heimspiel gegen Hannover war gleichbedeutend mit dem sich da quasi schon mehr als angedeutenden Abstieg - und zugleich ein äußerst unerfreuliches (0:2).

Der Club aber hat gegen die Niedersachsen aber oft schon jede Menge richtig gemacht. Der Dreierpack von Albert Bunjaku an der Leine - notiert wurde dieser im Januar 2010 - lässt grüßen. Und auch der letzte Hallo-Hallo-Heimsieg, eine Liga tiefer, den Tim Matavz und ein gewisser Guido Burgstaller beim 2:0 in der Noris bereits in der ersten Hälfte sicherstellten.

 Prognose: Der Club will und kann den ersten Dreier der laufenden, noch jungen Bundesliga-Saison realisieren. Natürlich ist er weder - wie wahrscheinlich (fast) nie in dieser Saison -  der Favorit. Noch hat er eine Mannschaft, die nicht gewarnt sein sollte vor den Hannoveranern, denen wie dem FCN in dieser Spielzeit noch kein dreifacher Punktgewinn glückte (0/2/1).

Natürlich auch muss der Club vor Niclas Füllkrug auf der Hut sein, seinem ehemaligen Stürmer, der in der Vorsaison sensationelle 14 Mal traf. Genauso oft, wie er das für Nürnbergs Lieblingsverein in der Saison 2015/16 tat und den FCN damit an die Pforte zur Erstklassigkeit führte. Doch der Club, bei dem die zwischenzeitlich kranken Mikael Ishak und Yuya Kubo wieder spielfähig sind, hat individuell und im Kollektiv genug gelernt, um den 96ern in diesem wichtigen Heimspiel das Nachsehen zu geben. 

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