Und jetzt Würzburg! Behrens ist fit, Alushi geläutert

16.11.2016, 05:59 Uhr
Wenn einer aufräumt, dann Behrens! Doch auch ohne den Sicherheitsbeauftragten im Club-Mittelfeld lief es beim Club zuletzt gut.

© Sportfoto Zink / DaMa Wenn einer aufräumt, dann Behrens! Doch auch ohne den Sicherheitsbeauftragten im Club-Mittelfeld lief es beim Club zuletzt gut.

Nebengeräusche hört man am Neuen Zabo, der Trainingsstätte des 1. FC Nürnberg, recht häufig. Dass man sie als Verein recht ungern wahrnimmt, dürfte ebenso klar sein. Hilft aber nix: In der Länderspielpause war es beim lebenden und atmenden Traditionsverein, wie Ex- Sportvorstand Martin Bader den Club  einmal bezeichnete, wieder soweit - und betraf noch dazu das Kerngeschäft: den Fußball.

Kniefall und Kosovo-Abenteuer

Enis Alushi hatte sich vor rund acht Wochen in Bochum das Innenband angerissen. Der Kniefall des Sommerzugangs von St. Pauli korrelierte mit einem miesen Saisonstart und bedeutete für den bis dahin im Nürnberger Kreativzentrum gesetzten Kosovaren erstmal "Pause".

Dass sich Alushi - nach dieser wieder halbwegs fit - unmittelbar zu seiner Landesauswahl aufmachte, stieß vielen beim inzwischen deutlich erfolgreicheren FCN jetzt sauer auf. Obwohl ihm Club-Coach Schwartz und Sportvorstand Bornemann davon abgeraten hatten, spielte der Rekonvaleszent in der WM-Quali durch - beim Gastspiel der jungen Fußball-Nation in der Türkei, ohne dabei ein 0:2 abwenden zu können.

Arbeitsrechtliche Konsequenzen hatte Alushi, soviel war schon im Vorfeld klar gewesen, nicht zu befürchten gehabt. Schließlich war der Mittelfeld-Lenker offiziell gesund geschrieben, eine Abstellungspflicht für die Club-Nationalspieler ist zudem Fakt. Dennoch war man am Valznerweiher alles andere als glücklich mit Alushis Entscheidung. Am Montag bestellte man den 30-Jährigen folglich zum Rapport: “Wir haben Enis noch einmal unsere Sicht und Einschätzung der Dinge mitgeteilt", erklärte Andreas Bornemann nach dem Gespräch, schob aber hinterher, dass man “keine Strafe oder ähnliches“ ausgesprochen habe.

Für einen anderen Club-Akteur - von einem internationalen Einsatz ungleich weiter entfernt als der Ex-Hamburger, - war sein verletzungsbedingtes Fehlen zuletzt schon Strafe genug gewesen. Gemeint ist Hanno Behrens, der für den FCN in der Vergangenheit deutlich wichtiger war als Alushi: Hanno Behrens, der laufstarke Verbindungsoffizier zwischen Defensive und Offensive, zeigte dies schon in der vergangenen Saison.

Auch in der laufenden, zunächst ziemlich unerfreulichen Spielzeit war der Norddeutsche bei Nürnberg gesetzt. Seit der Pokal-Partie gegen Schalke - mit seinem energischen Einsatz hatte er noch den Strafstoß vor dem 2:3 herausgeholt - war Behrens jedoch außen vor. Ein angerissenes Band in der linken Schulter legte den Mann lahm, der nur ein paar Wochen zuvor über eine malade rechte Schulter hatte klagen müssen. "Ein bisschen getaped ist das Ganze noch, aber gut verheilt", sagt der gebürtige Elmshorner aber nun. Behrens ist wieder auf dem Damm!

"Also kann ich auch spielen"

Da er für Fuß- und nicht Handarbeit bezahlt wird (“Ich muss ja nicht werfen“), glaubt er, nicht gehandicapt zu sein, wenn es am Freitag gegen Würzburg geht. "Ich trainiere voll mit, also kann ich auch spielen", beteuert der rede- und ballgewandte Mittelfeld-Renner, der in den vergangen Partien von den Kollegen allerdings gut ersetzt wurde. Vor dem “kleinen“ Frankenderby drängt der 26-Jährige zurück in die erste Elf. "Ich merke die Schulter ab und zu noch in Zweikämpfen. Das ist aber nicht so wild. Ich bin bereit, definitiv. Ich hoffe, dass ich spiele und denke auch, dass ich spiele", sagt Behrens selbstbewusst.

"Das kommt uns nicht ungelegen"

Bock auf einen Sieg hat er auf jeden Fall. Er wäre der sechste in dann sieben Liga-Spielen nacheinander: "Das wird ein Kampfspiel, aber das kommt uns nicht ungelegen", prognostiziert der ehemalige Darmstädter, der bei vier Punkten Rückstand auf Platz drei auch seiner Hoffnung Raum gibt. Der Hoffnung, dass “alles drin ist. Wir sind richtig angekommen in der Saison“.

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