Unter Cluberern: "Wir stehen rum wie die Hennen"

15.4.2018, 18:27 Uhr
Peter aus Nürnberg hat extra für das Spiel des 1. FCN gegen den FC Ingolstadt eine Radpause eingelegt und es sich vor der Bar "Cantina" gemütlich gemacht. Durchs Fenster hatte er das Spiel immer im Blick. Nach dem 1:1 Ausgleich war er deutlich "beruhigter", wie er sagte und fügte hinzu: "Der Club-Fan ist leidensfähig. Die Zitterpartie geht weiter, aber die anderen, die auch um den Aufstieg kämpfen, machen es auch nicht viel besser", meinte er. Noch vier Spiele stehen an, doch der 56-Jährige ist sich - zumindest mit einem Augenzwinkern - sicher: "Der Club gehört in die erste Bundesliga."
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"Der Club-Fan ist leidensfähig"

Peter aus Nürnberg hat extra für das Spiel des 1. FCN gegen den FC Ingolstadt eine Radpause eingelegt und es sich vor der Bar "Cantina" gemütlich gemacht. Durchs Fenster hatte er das Spiel immer im Blick. Nach dem 1:1 Ausgleich war er deutlich "beruhigter", wie er sagte und fügte hinzu: "Der Club-Fan ist leidensfähig. Die Zitterpartie geht weiter, aber die anderen, die auch um den Aufstieg kämpfen, machen es auch nicht viel besser", meinte er. Noch vier Spiele stehen an, doch der 56-Jährige ist sich - zumindest mit einem Augenzwinkern - sicher: "Der Club gehört in die erste Bundesliga." © Stefanie Roth

Lorenz wurde erst im Ausland zum Club-Fan. Viele Jahre lebte der 76-jährige Nürnberger in London, fotografierte berühmte Rockstars und wurde dort immer auf den deutschen Fußball angesprochen. Irgendwann passierte es: Er wurde selbst wie sein Vater ein echter Club-Fan. Zum Spiel gegen den FC Ingolstadt sagte er: "Ich kenne den Club und ich kenne die Problematik im Club." Ein Vergleich dazu: "Der Club ist wie einer, der selbst Angst hat, berühmt zu werden", sagte Lorenz. "Da knickt der Club jedes Mal ein. Fußball können die alle, aber die Leute müssen zusammenpassen." Einer der Gründe, warum es nicht für mehr gereicht hat: "Wir haben ein Problem in der Verteidigung. Wir stehen rum wie die Hennen."
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"Wir stehen rum wie die Hennen"

Lorenz wurde erst im Ausland zum Club-Fan. Viele Jahre lebte der 76-jährige Nürnberger in London, fotografierte berühmte Rockstars und wurde dort immer auf den deutschen Fußball angesprochen. Irgendwann passierte es: Er wurde selbst wie sein Vater ein echter Club-Fan. Zum Spiel gegen den FC Ingolstadt sagte er: "Ich kenne den Club und ich kenne die Problematik im Club." Ein Vergleich dazu: "Der Club ist wie einer, der selbst Angst hat, berühmt zu werden", sagte Lorenz. "Da knickt der Club jedes Mal ein. Fußball können die alle, aber die Leute müssen zusammenpassen." Einer der Gründe, warum es nicht für mehr gereicht hat: "Wir haben ein Problem in der Verteidigung. Wir stehen rum wie die Hennen." © Stefanie Roth

Der gebürtige Oberpfälzer Sebastian (rechts) stellte gleich zu Beginn klar: "Ich bin kein leidensfähiger Club-Fan. Michi neben mir ist viel leidensfähiger als ich." Der Grund dafür: Er ist gebürtiger Nürnberger. Doch selbst der 28-jährige Michi (links) musste nach dem Spiel zugeben: "Da hätte ich mir mehr erhofft. Der Elfmeter hat mir am meisten gestunken." Was beide verbindet: Sebastian wünscht sich den Aufstieg, schon allein deshalb, "weil ich es auch für den Regionalsport wichtig finde". Michi schaute zu ihm herüber und sagte: "Und wenn der Club aufsteigt, kämpfen wir gegen den Abstieg."
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"Wenn der Club aufsteigt, kämpfen wir gegen den Abstieg"

Der gebürtige Oberpfälzer Sebastian (rechts) stellte gleich zu Beginn klar: "Ich bin kein leidensfähiger Club-Fan. Michi neben mir ist viel leidensfähiger als ich." Der Grund dafür: Er ist gebürtiger Nürnberger. Doch selbst der 28-jährige Michi (links) musste nach dem Spiel zugeben: "Da hätte ich mir mehr erhofft. Der Elfmeter hat mir am meisten gestunken." Was beide verbindet: Sebastian wünscht sich den Aufstieg, schon allein deshalb, "weil ich es auch für den Regionalsport wichtig finde". Michi schaute zu ihm herüber und sagte: "Und wenn der Club aufsteigt, kämpfen wir gegen den Abstieg." © Stefanie Roth

Jürgen war 1967 das erste Mal im Stadion bei einem Clubspiel - und er kann heute noch Parallelen ziehen: "Es war damals schon grenzwertig, ob der Club in einer guten Liga überhaupt bestehen kann. Die Situation hat sich überhaupt nicht verändert", sagte der 56-Jährige aus Nürnberg. Die Frage für ihn sei: "Können wir first class spielen? - Der Club ist personell eher mittelgut. Aus dieser Hütte müssen wir ein Haus machen. Der Club hat es aber verdient, aufzusteigen." Wenn der 1. FCN allerdings ganz oben angekommen ist, werde er sich wohl nicht lange dort halten können. "Das wäre dann so ein Freiburger Modell", mutmaßte Jürgen.
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"Aus dieser Hütte müssen wir ein Haus machen"

Jürgen war 1967 das erste Mal im Stadion bei einem Clubspiel - und er kann heute noch Parallelen ziehen: "Es war damals schon grenzwertig, ob der Club in einer guten Liga überhaupt bestehen kann. Die Situation hat sich überhaupt nicht verändert", sagte der 56-Jährige aus Nürnberg. Die Frage für ihn sei: "Können wir first class spielen? - Der Club ist personell eher mittelgut. Aus dieser Hütte müssen wir ein Haus machen. Der Club hat es aber verdient, aufzusteigen." Wenn der 1. FCN allerdings ganz oben angekommen ist, werde er sich wohl nicht lange dort halten können. "Das wäre dann so ein Freiburger Modell", mutmaßte Jürgen. © Stefanie Roth

Frank, bekannter unter seinem Spitznamen "Pumuckl", zitierte nach seinen Worten den Club-Trainer aus der Oberpfalz: "Gegen einen bärenstarken Gegner haben wir ein überragendes Auswärtsspiel gespielt." Der 46-Jährige nimmt sonst regelmäßig mit seiner Dauerkarte im Stadion Platz, doch die Auswärtsspiele verfolgt er gerne in der Bar "Cantina". Um den Aufstieg zu schaffen, riet er dem Club: "Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein als Tabellenzweiter wäre auch nicht verkehrt." Der Club müsse "dominanter spielen". Seiner Ansicht nach sollte der Trainer auch immer einen Plan B im Kopf haben - auch im Spiel gegen Ingolstadt: "Plan A war erkennbar, aber Plan B fehlte."
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"Plan A war erkennbar, aber Plan B fehlte"

Frank, bekannter unter seinem Spitznamen "Pumuckl", zitierte nach seinen Worten den Club-Trainer aus der Oberpfalz: "Gegen einen bärenstarken Gegner haben wir ein überragendes Auswärtsspiel gespielt." Der 46-Jährige nimmt sonst regelmäßig mit seiner Dauerkarte im Stadion Platz, doch die Auswärtsspiele verfolgt er gerne in der Bar "Cantina". Um den Aufstieg zu schaffen, riet er dem Club: "Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein als Tabellenzweiter wäre auch nicht verkehrt." Der Club müsse "dominanter spielen". Seiner Ansicht nach sollte der Trainer auch immer einen Plan B im Kopf haben - auch im Spiel gegen Ingolstadt: "Plan A war erkennbar, aber Plan B fehlte." © Stefanie Roth

Schorsch lehnte an der Bar in der "Cantina" und träumte nochmal von dem fulminanten Spielbeginn: "Die ersten acht Minuten hat der Club so gespielt, wie es sich für den Club gehört", sagte der 60-Jährige. "Danach aber war der Club nicht mehr existent auf dem Spielfeld." Umso glücklicher, dass es trotzdem noch zu einem "Klasse-Tor" gereicht hat. Schorsch hofft, dass der Club nicht auf dem dritten Platz "verhungern" wird - damit wird er nicht der Einzige sein.
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"Danach aber war der Club nicht mehr existent"

Schorsch lehnte an der Bar in der "Cantina" und träumte nochmal von dem fulminanten Spielbeginn: "Die ersten acht Minuten hat der Club so gespielt, wie es sich für den Club gehört", sagte der 60-Jährige. "Danach aber war der Club nicht mehr existent auf dem Spielfeld." Umso glücklicher, dass es trotzdem noch zu einem "Klasse-Tor" gereicht hat. Schorsch hofft, dass der Club nicht auf dem dritten Platz "verhungern" wird - damit wird er nicht der Einzige sein. © Stefanie Roth

Thomas checkte gleich nach Abpfiff die Fußball-Tabellen auf seinem Smartphone und resümierte nach dem Spiel sachlich: "Das ist ein gewonnener Punkt." Er sei nicht enttäuscht. "Dass wir überhaupt so weit oben sind, ist eine Überraschung." Und das wiederum sei kein "Vorwurf", auch wenn er der Meinung war: "Spielerisch ist der Club durchschnittlich, am Trainer liegt's auch nicht." Aber das Ziel sei ein anderes  gewesen: "Der Plan war, mit der Mannschaft nicht aufzusteigen. Jetzt sind wir aber nahe dran, jetzt müssen wir was daraus machen." Das klappe eben "je nach Tagesform".
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"Das ist ein gewonnener Punkt"

Thomas checkte gleich nach Abpfiff die Fußball-Tabellen auf seinem Smartphone und resümierte nach dem Spiel sachlich: "Das ist ein gewonnener Punkt." Er sei nicht enttäuscht. "Dass wir überhaupt so weit oben sind, ist eine Überraschung." Und das wiederum sei kein "Vorwurf", auch wenn er der Meinung war: "Spielerisch ist der Club durchschnittlich, am Trainer liegt's auch nicht." Aber das Ziel sei ein anderes gewesen: "Der Plan war, mit der Mannschaft nicht aufzusteigen. Jetzt sind wir aber nahe dran, jetzt müssen wir was daraus machen." Das klappe eben "je nach Tagesform". © Stefanie Roth

Wer öfter in der Bar "Cantina" bei Auswärtsspielen vorbeikommt, kommt an diesen Herren mit dem Zwerg auf dem Tisch nicht vorbei. Die leidenschaftlichen Club-Fans Sam, Wolfi und Kuni (von links) lieben und leiden mit ihrem Club jedes Mal aufs Neue mit. Es war ihnen nach dem Spiel anzumerken, dass sie sich mit wilden Zwischenrufen verausgabt hatten und nervlich fast am Ende waren: "Die zweite Halbzeit war schlimm", sagte Sam und schüttelte den Kopf. "Da ist gar nichts mehr gegangen, da hatten sie das Fußballspielen wieder verlernt." Im Gegensatz zu den Anfangsminuten: "Drei Torchancen gab es und nichts ging rein oder wurde anerkannt." Mitgefiebert hatte wie immer auch "Super-Wolfi", der FCN-Gartenzwerg in der Tischmitte - ein "Stammgast" in der Bar "Cantina".
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"Die zweite Halbzeit war schlimm"

Wer öfter in der Bar "Cantina" bei Auswärtsspielen vorbeikommt, kommt an diesen Herren mit dem Zwerg auf dem Tisch nicht vorbei. Die leidenschaftlichen Club-Fans Sam, Wolfi und Kuni (von links) lieben und leiden mit ihrem Club jedes Mal aufs Neue mit. Es war ihnen nach dem Spiel anzumerken, dass sie sich mit wilden Zwischenrufen verausgabt hatten und nervlich fast am Ende waren: "Die zweite Halbzeit war schlimm", sagte Sam und schüttelte den Kopf. "Da ist gar nichts mehr gegangen, da hatten sie das Fußballspielen wieder verlernt." Im Gegensatz zu den Anfangsminuten: "Drei Torchancen gab es und nichts ging rein oder wurde anerkannt." Mitgefiebert hatte wie immer auch "Super-Wolfi", der FCN-Gartenzwerg in der Tischmitte - ein "Stammgast" in der Bar "Cantina". © Stefanie Roth

Nicht nur der Gartenzwerg gehört in die Cluberer-Runde in der Bar "Cantina", sondern auch ein neuer Schiedsrichter ist von nun an dabei. Im schwarz-weiß gestreiften Trikot "verteilt er gelbe Karten", wie Sam anmerkte, natürlich nur an die gegnerische Mannschaft und natürlich nur, "wenn man ihn am Rädchen aufzieht". Dann läuft er zackig über den Tisch und wird für einen kurzen Moment zum Hingucker fernab des Spielfelds am Bildschirm.
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"Der Schiedsrichter verteilt gelbe Karten"

Nicht nur der Gartenzwerg gehört in die Cluberer-Runde in der Bar "Cantina", sondern auch ein neuer Schiedsrichter ist von nun an dabei. Im schwarz-weiß gestreiften Trikot "verteilt er gelbe Karten", wie Sam anmerkte, natürlich nur an die gegnerische Mannschaft und natürlich nur, "wenn man ihn am Rädchen aufzieht". Dann läuft er zackig über den Tisch und wird für einen kurzen Moment zum Hingucker fernab des Spielfelds am Bildschirm. © Stefanie Roth

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