VfB: Nach der Rettung kommt der Umbau - mit Zorniger

25.5.2015, 14:50 Uhr
VfB: Nach der Rettung kommt der Umbau - mit Zorniger

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Eine solche Horrorsaison will beim VfB Stuttgart keiner mehr erleben. Mit größeren Änderungen soll die jahrelange Talfahrt endlich gestoppt werden. Die Deutsche Presse-Agentur beschreibt drei große Baustellen des Stuttgarter Fußball-Bundesligisten.

DER TRAINER: Keine 24 Stunden nach dem 2:1 beim Absteiger SC Paderborn und dem Klassenverbleib verkündete Sportvorstand Robin Dutt den Abschied von Trainer Huub Stevens. Der VfB Stuttgart sortiert sich wie erwartet mit Cheftrainer Alexander Zorniger neu. Der frühere Coach des Zweitligisten RB Leipzig erhält beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten einen Dreijahresvertrag. "Wir sind zu 100 Prozent davon überzeugt, dass er keinen große Anlauf braucht, um unser Konzept umzusetzen", sagte am Montag Sportvorstand Robin Dutt.

Zorniger zur Seite stehen werden Co-Trainer André Trulsen (zuletzt Assistent beim 1. FC Köln) und als neuer Teampsychologe Philipp Laux. Teammanager wird Ex-Profi Günther Schäfer. "Ich freue mich sehr auf die Herausforderung beim VfB Stuttgart und bin davon überzeugt, dass wir hier gemeinsam etwas entwickeln und aufbauen können. Es ist etwas Besonderes, Cheftrainer bei diesem Klub in meiner Heimat zu werden", sagte Zorniger in einer Pressemitteilung. Der 47-Jährige wird am 29. Juni offiziell vorgestellt. Er ist Nachfolger von Huub Stevens, der den Meister von 2007 nach der Rettung verlässt. Zorniger ist in Stuttgart ein alter Bekannter: 2009 arbeitete der frühere Amateurfußballer für ein halbes Jahr als Assistent von Chefcoach Markus Babbel. Das Intermezzo ist zugleich seine bislang einzige Erstliga-Erfahrung.

DIE MANNSCHAFT: Die Schwachstellen des hauptsächlich noch von Dutts Vorgänger Fredi Bobic zusammengestellten Kaders müssen dringend ausgemerzt werden, um nicht erneut Probleme zu bekommen. Zwar war die Offensive zuletzt in starker Verfassung; die Abwehr trieb den VfB-Fans mit ihren häufigen Patzern aber regelmäßig den Angstschweiß auf die Stirn. Bis zu zehn Spieler aus der zweiten Reihe sollen den Club verlassen. Doch gerade bei Großverdienern wie Vedad Ibisevic oder Mohammed Abdellaoue, die weiterlaufende Verträge haben, dürfte das nicht einfach werden. Zudem ist die Kasse derzeit leer.

Eine Lösung könnte sein, Nationalspieler Antonio Rüdiger für einen zweistelligen Millionen-Betrag zu verkaufen und die Ablöse in mehrere Neuzugänge zu investieren.

DIE FINANZEN: Die finanzielle Lage ist sehr angespannt. Nach einem Rekordverlust von rund 9,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012 lag der Fehlbetrag 2013 bei etwa 3,1 Millionen Euro. Auch für 2014 wird ein Minus erwartet. Daher war in der Winterpause trotz der damals prekären Lage als Tabellenletzter nur ein Neuzugang drin: Vom FC Basel kam Serey Dié für eine Ablöse von einer halben Million Euro. Die geplante Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Gesamtverein mit dem Ziel, zahlungskräftige Investoren zu gewinnen, wird jedoch frühestens 2016 kommen. Es gibt aber Vorbehalte unter den Anhängern.

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