Viel zu sorglos verteidigt: Falcons verlieren in Ehingen

1.11.2018, 19:19 Uhr
Konnte mit dem defensiven Einsatz seines Teams nicht zufrieden sein: Nürnbergs Headcoach Ralph Junge.

© Sportfoto Zink / WoZi Konnte mit dem defensiven Einsatz seines Teams nicht zufrieden sein: Nürnbergs Headcoach Ralph Junge.

Den Appell, nach drei Siegen zum Auftakt nicht überheblich zu werden, hatte der Kapitän höchstpersönlich übernommen. "Wir dürfen jetzt nicht glauben, dass wir am Donnerstag mal eben schnell nach Ehingen fahren und dort leichtes Spiel haben werden", ermahnte Sebastian Schröder sich und seine Kollegen unter der Woche, gerade gegen den Ex-Verein seines Trainers sahen Nürnbergs Basketballer in den vergangenen Jahren nicht immer gut aus.

So war es zu Beginn auch diesmal. Viel zu sorglos agierte die Mannschaft von Ralph Junge in der Verteidigung, weil sie offensiv aber zumindest 30 Minuten an die Auftritte der vergangenen Wochen anknüpfen konnten, blieb es lange Zeit eine beinahe ausgeglichene Partie, erst im Schlussabschnitt ging den Falcons beim 77:90 (20:24, 24:21, 21:23, 12:22) die Puste aus.

Kent und Sanders starten gut, lassen aber nach

Mit Ben Gahlert und Robert Merz waren bei den Falcons zwei weitere junge Spieler ins Aufgebot gerückt, spielbestimmend waren aber die Leistungsträger aus den Partien gegen Schalke, Tübingen und Hanau. Jackson Kent hatte bereits zur Halbzeit zwölf Punkte gesammelt, Moritz Sanders elf, weil beide hochprozentig trafen. Nach dem Seitenwechsel kam von beiden aber nicht mehr viel.

Auf der Gegenseite, und das dürfte Junge besonders geärgert haben, standen ebenfalls die Namen ganz oben, die man dort erwarten durfte. Vor allem der starke Kevin Yebo (25 Punkte) bereitete den Gästen Probleme, auch Seger Bonifant (13) wurde seiner Führungsrolle bei Ehingen gerecht, hinzu gesellte sich Tanner Leissner (19).

Turnover und Hektik

Von Anfang an setzten die Gastgeber Marcell Pongo unter Druck, ein geordneter Spielaufbau war so erst mit Verzögerung möglich. Insgesamt verbuchte der ungarische Point Guard dennoch zehn Assists, leistete sich aber auch fünf Turnover. Immer wieder suchte Junges Mannschaft ihr Glück unter dem Korb, wo sie sich Vorteile erhoffte und zumindest Robert Oehle (17 Punkte) die These bestätigte. Nils Haßfurther hielt sein Team wiederum mit drei erfolgreichen Distanzwürfen im Spiel, im Gegensatz zur Begegnung gegen Hanau glückte es den Falcons aber nicht, alle Spieler zu aktivieren. Matthew Meredith, Jonathan Maier und Ishmail Wainwright hatten ihre Momente, insgesamt brachten sie aber zu wenig auf die Anzeigetafel, auch Schröder fand diesmal nur selten seinen Rhythmus.

Am Ende des ersten Viertels fixierte Ralph Junge seine Spieler demonstrativ mit einem starren Blick, immer wieder riss er an der Seitenlinie die Arme in die Luft. Viel zu einfach kam Ehingen, das bislang eine wechselhafte Saison gespielt hat, zu Punkten, vorne leisteten sich die Gäste in der entscheidenden Phase zu viele Ballverluste und zu viel Hektik, manchmal fehlte auch einfach ein bisschen Glück. Sieben Minuten vor Schluss betrug der Rückstand erstmals acht Punkte (69:77, 33.), danach wuchs er kontinuierlich an.

Ein leichtes Spiel wurde es für die Falcons tatsächlich nicht, vor allem machten sie es ihrem Gegner aber auch nicht allzu schwer. Mit einer Bilanz von drei Siegen und einer Niederlage steht Nürnberg aber natürlich noch immer sehr gut da. An das neue Gefühl werden sie sich trotzdem nicht gewöhnen wollen.

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