Vier für Valerien: Pauli-Party mit oder ohne Bihr

1.11.2014, 10:07 Uhr
Mit oder ohne Bihr: Club-Coach Valerien Ismael bekommt am Samstag Besuch aus dem deutschen Fußball-Freudenhaus.

© Sportfoto Zink / DaMa Mit oder ohne Bihr: Club-Coach Valerien Ismael bekommt am Samstag Besuch aus dem deutschen Fußball-Freudenhaus.

 Stani schaut zu: Der 1. FC Nürnberg und der FC St. Pauli haben viel gemeinsam. Beide sind Traditionsklubs und beide haben ein besonderes Verhältnis zu Kultcoach Holger Stanislawski. Während der kernige Fußballexperte auf dem Hamburger Kiez längst als unsterblich gilt, hinterließ seine unerwartete Absage an den FCN – statt diesen dirigiert er jetzt eine Rewe-Filiale – einen faden Nachgeschmack am Neuen Zabo. Trotz der gescheiterten Verhandlungen ist und bleibt “Stani“ großer FCN-Sympathisant. Mit einer Auswärtsniederlage der Braun-Weißen kann er sich sicher arrangieren.

Partyplanung am Samstagmittag: Gemeinsam in der Krise! Gemeinsam aus der Krise? Pauli und Nürnberg haben schon alle Höhen und Tiefen des Fußballgeschäfts durchgemacht. 2001 ging‘s für beide bergauf – gemeinsam in Liga eins. Damals gewannen die Hanseaten am letzten Zweitliga-Spieltag in der Noris 2:1, machten damit den Aufstieg perfekt. Der Club stand bereits zuvor als Meister fest. Gemeinsam feierten die Anhänger die Auferstehung ihrer Lieblinge bis tief in die Nacht. In welche Richtung der Weg der strauchelnden Traditionsvereine im aktuellen Saisonverlauf geht, wird sich am Samstag andeuten. Eine Partynacht wie jene vom 20. Mai 2001 kann man weit im Voraus planen – oder canceln.

Ciao, ciao, Tschauner: In Hamburgs Amüsierviertel treiben sich viele Ex-Fürther rum. Bernd Nehrig, Christopher Nöthe, der gelbgesperrte Lasse Sobiech und Sportchef Rachid Azzouzi sind nahe der glitzernden Animierstuben beschäftigt. Zwischen den Torstangen betätigt sich derweil ein ehemaliger Nürnberger. Von 1995 bis 2006 lernte Philipp Tschauner sein Handwerk beim FCN. In der Noris konnte Tschauner den Job zwischen den Pfosten nicht übernehmen. Am Millerntor ist man froh, dass man ihn hat. Der Club-Sturm – bisher in der Saison meist ein laues Lüftchen – muss sich mit einem starken Schlussmann auseinandersetzen. Informationen, wie man einen Kiez-Keeper bezwingt, könnten sich Jakub Sylvestr oder Peniel Mlapa bei Christian Eigler holen. 

 Bleibt’s bei Bihr? Auch den Mann, der Eigler im März 2011 stürmen ließ, könnten Sylvestr & Co. zu St. Pauli befragen. Als Spieler glückte Dieter Hecking gegen die Hamburger der erste und einzige Hattrick seiner Karriere, sogar ein Treffer mit links. In der Zweitliga-Spielzeit 2002/03 verprügelte der von ihm trainierte VfB Lübeck die Kiez-Kicker mit 6:0. Heckings Nachfolger beschäftigt sich derweil mit ganz anderen Dingen als der persönlichen Erfolgsbilanz gegen Pauli. So stellt sich für Valerien Ismael etwa die Frage, wer gegen die Norddeutschen links verteidigt. In den letzten Partien machte dies Manuel Bihr mehr recht als schlecht. “Lernt in jedem Spiel dazu“ notierte die NZ zu ihm nach dem derben 0:3 in Darmstadt. Ob auf den Youngster gegen den Rotlichtklub die nächste Reifeprüfung wartet, bleibt abzuwarten. Den Schwaben plagen Sprunggelenksprobleme. Und irgendwo im Hintergrund gibt’s ja auch noch Ramirez, Bulthuis, Pinola. 

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