Vier für Verbeek: Bittere Pille gegen Bayer?

18.4.2014, 16:37 Uhr
Fast so gruselig wie das Abstiegsgespenst: Stefan Kießling (rechts), der gegen den FCN ganz besonders gerne trifft.

© Eduard Weigert Fast so gruselig wie das Abstiegsgespenst: Stefan Kießling (rechts), der gegen den FCN ganz besonders gerne trifft.

Bayer 04 - Sargnargel oder Sprungbrett? Wenn Leverkusen im Saisonendspurt in die Noris reist, geht es nicht immer um so wenig wie in der vergangenen Saison (0:2). Im Frühjahr 2002 spuckte der Club den Rheinländern in die Meistersuppe und feierte gleichzeitig den Klassenerhalt. Ein Jahr später bejubelte dann Leverkusen den Erhalt in Liga 1 und schlug den bereits vorher abgestiegenen Nürnbergern den letzten Nagel in den sportlichen Sarg. Fakten werden am Sonntag wohl nicht geschaffen, mit einem Sieg wäre der Club aber wieder gut im Rennen um den Klassenerhalt. Andernfalls könnte Ostern 2014 einen deutlichen Fingerzeig in Richtung des achten Abstiegs und die Bayer-Elf damit eine bittere Pille an den Valznerweiher liefern. FCN-Coach Gertjan Verbeek beschwichtigt indes: "Auch nach dem Leverkusen-Spiel wird noch nichts entschieden sein.“

Verbeek - siegt die taktische Sturheit? Der durch Verletzungen seit Wochen dezimierte FCN-Kader sucht sein Heil unverzagt in der Offensive. Das hat dem Club vor einigen Wochen noch nette Worte der meist siegreichen Gegner eingebracht, doch gerade in letzter Zeit auch eklatante Defensivlücken. Anders als in den letzten Tagen diskutiert, scheint Verbeek von seiner offensive Spielidee allerdings keinen Millimeter abweichen zu wollen: "Wir werden gegen Leverkusen von der Ausrichtung wie immer spielen." Personell ist durch den drohenden Ausfall von Markus Feulner (Oberschenkelverletzung) und der Gelb-Sperre von Adam Hlousek abermals die Bastelarbeit des Niederländers gefragt, dessen Sturheit sich endlich wieder auf das Punktekonto niederschlagen soll.

Kießling - ist sein Masochismus-Trieb gestillt? Die Sargnagel-Frage wurde in diesem Artikel bereits gestellt. Seine Hand am Hammer dürfte wieder einmal Stefan Kießling haben. Der Oberfranke könnte ganz Franken in ein tiefes Tal der Depression stürzen, sofern sein Toredurst weiter ungebrochen ist. Zehn Tore in 13 direkten Duellen - in Nürnberg kriegt man schon alleine beim Gedanken an den gebürtigen Lichtenfelser schweißnasse Hände.

Frankenstadion - Hexenkessel oder Gespenstervilla? Seit Monaten hält das Abstiegsgespenst Nürnberg in Atem. Jetzt greift man beim FCN ganz tief in die Trickkiste. Die seit den 90er-Jahren berühmt-berüchtigte Hexe soll den bösen Geist aus dem heiligen Achteck vertreiben. Den Kampf der mystischen Figuren wollen nach derzeitiger Schätzung allerdings nur 37.000 Zuschauer sehen. Marek Mintal - als "Torphantom" selbst mit einem gewissen Zauber behaftet - hat die Clubfans daher nochmal explizit zum Gang ins Stadion aufgerufen. Kleiner Trost: Nicht zuletzt dank der gewohnt lautstarken Nordkurve wird der Ostersonntag auch fernab von jeglichem Hokuspokus wohl eher in einem Hexenkessel denn in gespenstischer Atmosphäre stattfinden.

 

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