Vierter Teil: Ice Tigers wollen die Revanche bei den Haien

20.3.2018, 07:41 Uhr
Vierter Teil: Ice Tigers wollen die Revanche bei den Haien

© Foto: Sportfoto Zink

Am Dienstag (19.30 Uhr) haben die Nürnberger die Chance, diesen Fakt am Leben zu erhalten, die Haie dagegen könnten dem Duell um den Einzug ins Halbfinale eine neue Wendung geben.

Vier Siege sind nötig, um im Modus "Best of seven" die nächste Runde zu erreichen, Nürnberg braucht noch drei, Köln zwei. Entschieden ist noch nichts. Worauf es für die Ice Tigers ankommt, verbalisierten sie nach dem 2:4 vom Sonntag. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Scheibe für uns springt. Wir müssen Verkehr vor dem Kölner Tor erzeugen", fordert Nürnbergs Coach Rob Wilson.

Köln gelingt es bisher besser als den Ice Tigers, das Spiel schlicht zu halten, was keineswegs schlecht ist. Scheiben aufs Tor, hinterhergehen, sich nicht abschütteln lassen. Blickrichtung Tor, keine Schnörkel, einfache Pässe. "Bis zum 2:2 haben wir das sehr gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Im letzten Drittel haben wir zu viele Scheiben hergegeben", so Stürmer Patrick Buzas. Dann war Köln da.

Ein Nürnberger Puckverlust führte zum 2:3, als Patrick Köppchen Kölns Ben Hanowski die Scheibe auf den Schläger servierte. Auch vor dem 1:1 der Haie war mit Eugen Alanov ein Nürnberger an der Entstehung beteiligt. Vor dem vierten Gegentor in den Schlusssekunden hatte sich David Steckel eine völlig überflüssige Strafe eingehandelt. Mit John Mitchell hatte ein weiterer Routinier den Kölnern kurz nach dem 2:3 beinahe schon das vierte Tor ermöglicht, weil er zum wiederholten Mal zu lange den Puck am Schläger hielt, statt zu passen.

Köln nutzt das Momentum

Köln dagegen machte keine Schleifchen um seine Angriffe. Wie beim 2:2 durch Sebastian Uvira, der einfach eine Bogenlampe Richtung Nürnberger Kasten schickte und damit auch noch traf, weil die Haie auch für Verkehr vor dem Tor des Gegners sorgten. "Wenn man in den Geschichtsbüchern des Eishockey blättert, ist es selten ein schönes Tor, das ein Spiel entscheidet. Es ist oft ein Schuss, der von einem Bein oder Fuß abgefälscht wird", so Wilson.

Ein Umstand, den sich Köln am Sonntag zunutze machte. "Wir müssen sehen, dass wir da hinten noch konsequenter spielen und solche Dinger dann einfach nicht zulassen", gibt Verteidiger Oliver Mebus für das heutige Treffen aus, "ich denke, dass wir Köln in allen drei Spielen ganz gut im Griff hatten, es sind die Kleinigkeiten, die uns da ein bisschen einen Strich durch die Rechnung machen."

Vielleicht kommt es den Ice Tigers zugute, dass sie dieses Mal wieder am Rhein antreten müssen, So ganz überzeugt vom Heimvorteil war Haie-Trainer Peter Draisaitl nicht. Für ihn ist das eine Erfahrungssache. "Wir haben schon das ganze Jahr unser Probleme zu Hause", so der 52-Jährige. Tatsächlich schafften es die Nürnberger in Köln etwas besser, die Haie und deren kompakte Defensive auseinanderzuziehen, machten das Spiel breiter und schafften sich so Räume.

Voller Fokus

"Unser Selbstbewusstsein ist groß genug, wir wissen, dass wir eine super Mannschaft haben, wir wissen, dass wir gut spielen", erklärt Mebus. "Wir machen sehr, sehr, sehr viele Dinge richtig, kriegen nur zu den falschen Zeiten die Gegentore."

Im ungünstigsten Moment kam auch die unnötige Strafe für Steckel. Gerade die NHL-Routiniers wie der US-Amerikaner oder Mitchell sind in den Play-offs diejenigen, die den Ice Tigers positive Impulse geben sollen. Was das angeht, hatten die beiden am Sonntag Luft nach oben. Und ob der Besuch des wütenden Thomas Sabo in der Kabine einen positiven Effekt hatte, bleibt ebenfalls abzuwarten. Besänftigen würde ihn vermutlich, wenn ein weiterer Auswärtssieg die Serie prägen würde.

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