Volle Lotte! Bayer blamiert sich - auch Freiburg ist weg

25.10.2016, 23:20 Uhr
Da hilft keine Kopfschmerztablette: Ramazan Özcan ist machtlos, Lotte zielsicher, Leverkusen raus!

© dpa Da hilft keine Kopfschmerztablette: Ramazan Özcan ist machtlos, Lotte zielsicher, Leverkusen raus!

Lotte - Leverkusen 4:3 im Elfmeterschießen (2:2, 1:1, 0:1)

In einem Pokal-Herzschlagfinale hat sich Bayer Leverkusen in denkwürdiger Weise blamiert und den Einzug ins Achtelfinale verpasst. Beim 3:4 im Elfmeterschießen präsentierten sich die Drittliga-Kicker der Sportfreunde Lotte am Dienstagabend trotz zweier Paraden von Bayer-Torwart Ramazan Özcan nervenstärker. Schon in den 120 Minuten zuvor war der spielerisch enttäuschende Champions-League-Klub nicht über ein 2:2 (1:1, 1:0) hinausgekommen.

Ohne den gesperrten Trainer Roger Schmidt an der Seitenlinie war es für Bayer der früheste Pokal-Knockout seit dem Erstrunden-Aus in der Saison 2011/12. Der Drittliga-Aufsteiger kassiert damit nicht nur eine Prämie in Höhe von 630.000 Euro, sondern verschärfte auch die sportliche Krise der Leverkusener. Dabei schien Kevin Volland Bayer mit seinen ersten beiden Pflichtspieltoren (25./95. Minute) den Weg früh geebnet zu haben. Doch zunächst brachte Leverkusens Roberto Hilbert (47.) die Gastgeber durch ein Eigentor zurück ins Spiel, ehe Kevin Freiberger (105.+1) nach Vollands zweitem Treffer der erneute Ausgleich gelang. Im Elfmeterschießen scheiterten auf Leverkusener Seite gleich drei Profis: Neben Volland auch Charles Aranguiz und Julian Baumgartlinger.

Hallescher FC - Hamburger SV 0:4 (0:2)

Doppel-Torschütze Bobby Wood hält den schwer kriselnden Hamburger SV zumindest im DFB-Pokal auf Kurs und hat dem Bundesliga-Dino den Weg ins Achtelfinale geebnet. Beim 4:0 entschied der US-Amerikaner die Zweitrundenpartie beim Drittligisten Hallescher FC mit zwei Treffern bereits vor der Pause (8./43. Minute) und sicherte dem neuen Trainer Markus Gisdol den ersten Sieg. Pierre-Michel Lasogga (57.) und Joker Luca Waldschmidt (82.) legten später noch nach.

Nein, das ist nicht der rosarote Panther! Bobby Wood brachte den HSV in Halle mit zwei Toren auf die Siegerstraße.

Nein, das ist nicht der rosarote Panther! Bobby Wood brachte den HSV in Halle mit zwei Toren auf die Siegerstraße. © dpa

Für den Bundesliga-Letzten war es der erste Pflichtspielerfolg seit dem 22. August, als der HSV in Pokalrunde eins in Zwickau gewonnen hatte. So war es nach Tagen voller Personaldiskussionen und Querelen ein kleines Lebenszeichen. Die Hallenser verpassten ihren möglichen ersten Cuperfolg gegen einen Bundesligisten deutlich, durften mit ihrer Vorstellung aber dennoch zufrieden sein.

Die beiden frühen Wood-Tore waren kein Ausdruck großer Hamburger Überlegenheit, sondern allenfalls auf die diesmal beachtliche Effektivität der Gäste zurückzuführen.

Freiburg - Sandhausen 4:3 nach Elfmeterschießen (3:3, 1:1)

Elfmeterheld Marco Knaller hat den SV Sandhausen überraschend ins Achtelfinale des DFB-Pokals befördert. In einem turbulenten Spiel setzte sich der SVS dank zweier gehaltener Strafstöße seines Keepers mit 4:3 nach Elfmeterschießen beim SC Freiburg durch. Nach 120 Minuten hatte es vor 14.600 Zuschauern im Breisgau 3:3 (1:1) gestanden.

Der SVS: Einfach sensationell

Der SC Freiburg schied damit wie in der vergangenen Saison bereits in der zweiten Pokalrunde aus.Dabei hatte das Spiel für die Breisgauer vielversprechend begonnen. Mats Möller Daehli brachte die zuvor zehn Heimspiele in Serie siegreichen Gastgeber nach 21 Minuten in Führung. Tim Kister (39. Minute), Andrew Wooten (53.) und Richard Sukuta-Pasu (64.) drehten die Partie aber im Anschluss zugunsten des SVS. Erst der eingewechselte Vincenzo Grifo (76. Minute) brachte Freiburg wieder auf 2:3 heran, dann ereignete sich die brisanteste Szene des Spiels. Nach einem Zusammenprall von Freiburgs Janik Haberer und Philipp Klingmann im Sandhäuser Strafraum hatte Schiedsrichter Tobias Stieler zum Entsetzen des SVS auf den Punkt gezeigt. Petersen ließ sich nicht beirren, versenkte den unberechtigten Strafstoß im linken Eck und rettete sein Team in die Verlängerung. Im Elfmeterschießen waren es dann jedoch die Kurpfälzer, welche die Nase vorne hatten.

St. Pauli - Hertha BSC 0:2 (0:1)

Hertha BSC hat seinen Lauf derweil auch im DFB-Pokal fortgesetzt. Durch ein lockeres 2:0 beim wacker kämpfenden Zweitliga-Letzten FC St. Pauli zog der Tabellendritte der Bundesliga ins Achtelfinale ein. Mitchell Weiser (42. Minute) und Valentin Stocker (54.) sorgten vor 29.123 Zuschauern am Millerntor für den verdienten Erfolg.

Für die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen war es dagegen der nächste Rückschlag und die fünfte Niederlage in Serie. Lienen hatte in seiner unerwarteten Wutrede am Tag vor dem Pokalspiel von seinen Spielern Einsatz eingefordert. Und dem kam das bunt zusammengewürfelte Team von Anfang an nach. Die Hertha hatte gleichwohl von Beginn an mehr vom Spiel, tat sich aber wie der Gastgeber in der Offensive ziemlich schwer.

Volle Lotte! Bayer blamiert sich - auch Freiburg ist weg

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So dauerte es mit der Hertha-Führung bis zur 42. Minute. Ein Schussversuch von Salomon Kalou wurde zunächst abgeblockt. Doch dann erkämpfte sich Weiser den Ball, zog nach innen und schoss von der Strafraumgrenze ins lange Eck. Hertha spielte über weite Strecken des Spiels deutlich sicherer als Pauli, was natürlich auch an der völlig anderen sportlichen, aber auch der Personalsituation lag.

Im Vergleich zu den von Verletzungsproblemen geplagten Hausherren war Dardai in seiner Personalauswahl relativ flexibel. Im Vergleich zum 2:1 im gegen Köln am Wochenende brachte er den in der Liga gesperrten Stocker von Anfang an, was sich bezahlt machte. Und erneut ging dem zweiten Berliner Treffer eine starke Einzelleistung des überragenden Weiser voraus. Mit zwei Finten schüttelte der 22-Jährige im Strafraum seinen Gegenspieler Daniel Buballa ab und flankte auf den langen Pfosten, wo Stocker aus kurzer Distanz zur Vorentscheidung einköpfte.

Stindl macht den Deckel drauf

Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart 2:0 (1:0)

In der Bundesliga war die Borussia zuletzt dreimal sieglos geblieben, gegen Zweitligist VfB Stuttgart setzte sich der Liga-Zehnte ohne Probleme durch.

Fabian Johnson brachte die Gastgeber nach einer schönen Kombination in Führung (32.), anschließend dominierte der Champions-League-Klub die Partie. Lars Stindl traf zum 2:0 (84.).

Frankfurt - Ingolstadt 4:1 nach Elfmeterschießen (0:0, 0:0)

Eintracht Frankfurt hat seinen sportlichen Aufwärtstrend auch im DFB-Pokal fortgesetzt. Im Elfmeterschießen setzte sich das Team von Trainer Niko Kovac mit 4:1 gegen den FC Ingolstadt durch und steht damit erstmals seit der Saison 2013/14 wieder im Achtelfinale. Nach 120 Minuten hatte es vor der Minuskulisse von 6300 Zuschauern 0:0 gestanden.

Fabian schwächt Frankfurt

Wegen der Ausschreitungen bei der Erstrunden-Paartie in Magdeburg hatten große Teile der Commerzbank-Arena leer bleiben müssen. Der eingewechselte Mexikaner Marco Fabián sah bei den Gastgebern in der 88. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.

Dynamo Dresden - Armina Bielefeld 0:1 (0:0)

Mit Interimstrainer Carsten Rump hatte Arminia Bielefeld als erstes Team das Achtelfinale erreicht. Die Ostwestfalen gewannen bei Zweitliga-Konkurrent Dresden mit 1:0.

In der Liga pfui, im Pokal hui: Bielefelds Christoph Hemlein traf in Dresden siegbringend.

In der Liga pfui, im Pokal hui: Bielefelds Christoph Hemlein traf in Dresden siegbringend. © dpa

Vor 26.819 Zuschauern erzielte Christoph Hemlein nach einem Konter in der 66. Minute das entscheidende Tor. Dynamo hätte die Partie bereits in der ersten Halbzeit entscheiden müssen. Allein der frühere Bielefelder Pascal Testroet hatte vier klare Chancen, scheiterte jedoch entweder an Torhüter Wolfgang Hesl (5., 18., 21.) oder am Pfosten (45.+1).

Auch nach dem Wechsel dominierten die Gastgeber, das Tor aber schossen die Gäste. Manuel Junglas bediente an der Mittellinie Hemlein, der allein auf Marvin Schwäbe zulief und flach vollendete.

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