Volleyball: Grandiose Serie des TV Fürth 1860

FÜRTH - Die Volleyballerinnen des TV Fürth 1860 starteten mit drei Niederlagen in die Drittligasaison. Inzwischen gehört die neu formierte Truppe – nicht ohne Grund – zum Spitzenfeld.

Der Spielplan der Dritten Liga Ost ist diese Saison reichlich konfus. Deshalb spiegelt die Tabelle gegenwärtig auch nicht unbedingt die wahren Kräfteverhältnisse wider. Die Damen des TV Fürth 1860 liegen momentan auf Rang vier. Allerdings: Spitzenreiter TV Planegg-Krailing hat bereits drei Spiele mehr absolviert, die Drittplatzierten Augsburgerinnen immerhin zwei.

Zudem waren die 60er-Mädels erst spät in die Saison gestartet. Die drei Niederlagen zum Auftakt rührten laut Trainer Matthias Lompa auch von den unglücklichen Spielansetzungen: "Der erste Gegner, DJK München, hatte bereits zwei Spiele absolviert, als wir gegen sie in die Saison eingestiegen sind." Auch die darauf folgenden beiden Auswärtspartien gegen Planegg-Krailing und Augsburg-Hohenzoll endeten in 1:3-Niederlagen. Doch die knappen Satz-Ergebnisse deuteten bereits ein enormes Potenzial der frisch zusammengewürfelten Mannschaft an.

Neun Siege in elf Partien

Immerhin liefen die "Neu-Fürtherinnen" letzte Saison noch als VfL Nürnberg auf, waren jedoch von Personalsorgen geplagt und wagten deshalb einen nervenaufreibenden und anstrengenden Neuanfang beim TV Fürth 1860 – inklusive vieler neuer Spielerinnen. "Mir war vor diesem Hintergrund eigentlich klar, dass wir wohl noch mehr Spiele verlieren", gibt Trainer Lompa zu.

Doch bereits im vierten Spiel gegen Altdorf legte das Team einen Zahn zu und feierte seitdem neun Siege in elf Partien. Inzwischen ist der TV Fürth 1860 in der Liga seit sieben Spielen ungeschlagen. Woran liegt das? Lompa: "Gegen Altdorf haben wir umgestellt und, das sage ich ohne die Nase zu heben, wir haben einen großen Vorteil im Vergleich zu allen anderen Mannschaften in der Liga: Wir haben auf allen drei Hauptangriffspositionen gestandene Spielerinnen, teilweise sogar mit Zweitliga-Erfahrung." Dazu gehören unter anderem Katja Holstein und Jule Flessa. Aber auch Jule Doranth, die vor der Saison aus München zum TV wechselte, ist eine der Schlüsselspielerinnen. Die erfahrenen Volleyballerinnen sind wichtige Korsettstangen im Team, gerade weil es in dieser Konstellation erst seit dieser Saison zusammenspielt.

Das macht es einfacher, den Nachwuchs heranzuführen, wie die hochtalentierte, erst 16-jährige Annika Knebel, die seit Ende letzten Jahres bei allen Partien der Damen 1 dabei war und stets zum Einsatz kam. Auch wenn die junge Blockerin Lompa zufolge noch einiges zu lernen hat, fällt ihre Leistung gegenüber ihren Kameradinnen nicht signifikant ab.

Wie ein Aufsteiger

Das sind gute Nachrichten für den TV, denn die Personaldecke ist wegen Verletzungen und Krankheiten aktuell so dünn, dass diese Woche sogar das Training ausfallen musste. Die Erwartungen für die Zukunft sind allerdings groß, denn die Damen spielen seit Wochen wie ein Aufsteiger. Auch wenn in der Coubertinstraße niemand das Wort Zweite Liga in den Mund nehmen würde, scheint mit diesem Team langfristig einiges möglich.

Der Fokus liegt nun aber erst einmal auf dem nächsten Spiel. Am kommenden Sonntag geht es auswärts gegen die Verfolgerinnen aus Lohhof und eines steht fest: Ihre formidable Siegesserie wollen die Fürtherinnen nicht reißen lassen.

Ergebnisse vom Wochenende:

Männer Regionalliga Süd-Ost: TSV Zirndorf – TSV Mühldorf 3:1 (25:23, 26:24, 23:25, 25:20), Zirndorf jetzt Tabellenzweiter.

Frauen Bayernliga Nord: TSV Zirndorf – TB/ASV Regenstauf 3:0 (25:21, 25:15, 25:21), Zirndorf bleibt Tabellensechster.