Vollgas am Ammersee: HCE startet mit neuem Personal durch

17.7.2018, 14:30 Uhr
Vollgas am Ammersee: HCE startet mit neuem Personal durch

© Foto: Philipp Roser

Neu im Trainerteam neben Eyjolfsson und dem langjährigen "Co" und Organisationsgenie Stefan Mittag sind der in der fränkischen Handballszene bestens bekannte Thomas Hankel (zuletzt Coach der Frauen des 1. FC Nürnberg) als Individual- und Torwarttrainer sowie Athletiktrainer Chee An Thai, der den auch beim
FC Bayern München tätigen Andreas Wittke in der täglichen Arbeit unterstützt.

Dazu sind mit Ulrike Rienecker und Lea Wittmann gleich zwei Physiotherapeutinnen in Herrsching dabei und können sich über mangelnde Arbeit zwischen, aber auch während der Trainingseinheiten nicht beklagen. Bis 23 Uhr "kneteten" sie beispielsweise am Sonntagabend die strapazierten Muskeln der Spieler.

Neu im Funktionsteam ist auch Teammanager Ricco Wolf. Und auch die digitale Begleitung des Trainings ist eine Neuerung: Alle Spieler tragen Sensoren, über die ihre Körperdaten während der Einheiten aufgezeichnet werden. "So können wir die Belastung und Regeneration für jeden Spieler individuell steuern", sagte HCE-Geschäftsführer René Selke und sieht seinen Verein dabei als einen der Vorreiter in der Handball-Bundesliga.

"Das wirft zwar keine Tore, aber wir erhoffen uns, dass sich einzelne Spieler verbessern", sagt Selke und setzt darauf, dass durch die gezielte Steuerung der Belastung auch Verletzungen vorgebeugt werden kann. Um die Auswertung der so gewonnenen Daten kümmern sich vor allem Thai und Mittag, in ständigen Sitzungen des Trainerteams zwischen den Einheiten werden die Erkenntnisse diskutiert und in praktisches Handeln umgesetzt.

Harte Intervallläufe

Doch damit nicht genug der digitalen Unterstützung der Trainingsarbeit: In WhatsApp-Gruppen werden die Termine bei den Physios ebenso an die Spieler übermittelt wie die Trainingseinheiten samt deren Ablauf. "So können sie sich auf die einzelnen Einheiten einstellen und vorbereiten", erklärt Selke.

Sichtlich anstrengend sind die Einheiten – beispielsweise die Intervallläufe am gestrigen Morgen noch vor dem Frühstück. Die trieben die Spieler teils bis an ihre Leistungsgrenzen, sollten die Energiespeicher in den Muskeln völlig entleert werden, um sie danach wieder aufzufüllen und wenn möglich zu erweitern. Und dennoch sah man die Spieler in der Halle wie auch im Hotel lachen.

Selbst nach der anstrengenden Laufeinheit am Montagmorgen im Ammersee-Stadion, als der eine oder andere Handballer bei der Rückkehr ins Hotel schon wieder zu Scherzen aufgelegt war. Oder als Overby beim beliebten Fußballspiel während des Aufwärmens sein erstes Tor im HCE-Dress in typischer Cristiano-Ronaldo-Pose feierte.

Eyjolfsson bleibt geduldig

Und doch kam auch der Ernst alles andere als zu kurz: Der Wettkampfcharakter war bei aller Quälerei während zahlreicher Übungen durchaus motivationsfördernd. Ähnliches bewirkte wohl auch der Faktor, dass bei den einzelnen Einheiten die Stimmen des Anleitenden wechselten, da Eyjolfsson viele Abschnitte seinen "Spezialtrainern" überträgt und sich – neben dem Überblick – vor allem auf die taktischen, handballspezifischen Elemente konzentriert.

Bei denen er die Übungen immer wieder unterbricht, Fehler anspricht, Korrekturen vornimmt, aber immer wieder auch bei gelungenen Aktionen nicht mit Lob spart.

Noch bis zum Sonntag sind die Erlanger in Herrsching. Morgen stehen vor allem Teambuildingmaßnahmen auf dem Programm, am Samstag ein abschließendes Testspiel gegen den gastgebenden Landesligisten
TSV Herrsching, ehe es in die Heimat zurückgeht.

Keine Kommentare