Vom Ammersee ins Glück: Der HCE ist fit für die neue Saison

23.7.2018, 09:15 Uhr
Vom Ammersee ins Glück: Der HCE ist fit für die neue Saison

© Mira Olk/HCE

Natürlich gibt es sie noch, die bekannten Gesichter beim HC Erlangen: Nikolas Katsigiannis steht noch immer mit hochgezogenen Kniestrümpfen im Tor, Jonas Thümmler am Kreis, Christopher Bissel auf Linksaußen – und auch Co-Trainer Stefan Mittag hat wieder das Feintuning im Trainingslager auf die Beine gestellt, so wie er das meistens gemacht hat, in den vergangenen elf Jahren beim HCE.

Und doch ist einiges neu beim Handball-Bundesligisten, der am 2. September, eine Woche später als die Konkurrenz, mit dem Heimspiel gegen den VfL Gummersbach in die Runde starten wird. Die eigentliche Auftaktpartie in Kiel wurde aus Terminproblemen des THW von Ende August auf 30. September verschoben.

Viel Neues beim HCE

Nicht nur, dass der HCE künftig in einem ganz schwarzen Heimtrikot mit roter Schulter vom neuen Ausrüster Kempa auflaufen wird, neben den fünf Neuzugängen Petter Øverby (Kopenhagen), Florian von Gruchalla (Gummersbach), Dominik Mappes (Hüttenberg), Benedikt Kellner (Coburg) und Martin Murawski (Saarlouis) gibt es vor allem ein neu zusammengesetztes beziehungweise ergänztes Funktions- und Trainerteam. Das soll sowohl die Belastungssteuerung, als auch die akribische, individuelle Entwicklung in den Fokus rücken. Zwei nicht gerade unwesentliche Dinge, auf die, wie Kritiker sagen, Adalsteinn Eyjolfssons Vorgänger auf dem Cheftrainerposten wenig bis gar keinen Wert legte und die eine Mitschuld am unbefriedigenden sportlichen Abschneiden tragen soll.

Wie dem auch sei, mit der Vergangenheit wollen sie sich ohnehin nicht mehr groß beschäftigen beim Vorjahres-13., es gelte nun, wie Geschäftsführer René Selke vor der Abfahrt ins achttägige Trainingslager an den Ammersee sagte, "uns Stück für Stück nach oben zu arbeiten".

Mit altbewährtem System

Dazu soll A-Schein-Inhaber Thomas Hankel als Torwart- und Individualtrainer beitragen, Chi-An Thai unterstützt Andreas Wittke, der auch noch im Fußball beim großen FC Bayern München tätig ist, im Athletikbereich. Ulrike Rienecker und Lea Wittmann ersetzen Axel Käßner in der Physiotherapie, Ricco Wolf ist Teammanager.

"Sie alle zusammen, aber vor allem Stefan Mittag, halten mir den Rücken frei, dass ich mich auf die Taktik und das Handballspezifische konzentrieren kann", sagt Adalsteinn Eyjolfsson. Die besondere Handschrift des Isländers konnte man ja bereits in den letzten Partien erkennen, "jetzt müssen wir das zurück ins Gedächtnis rufen und an ein paar Punkten verbessern". Dazu gehört als ein Schwerpunkt eine defensivere Abwehralternative.

Neuzugang Mappes kennt das Spielsystem vom TV Hüttenberg, das Eyjolfsson aus der dritten bis in die erste Liga führte. "Gruchalla und Murawski haben sich schnell eingelebt, sie kennen viele Spieler schon", sagt Eyjolfsson, der Benedikt Kellner bislang ein Sonderlob ausspricht. Der prominenteste Neue, Kreisläufer und Vize-Weltmeister Petter Øverby, hat dagegen ein Infekt seit wenigen Tagen lahmgelegt, "das verschiebt die handballerische Integration nur ein wenig nach hinten", beruhigt der Coach.

Mit Technik gegen Verletzungen

Der wird in seiner Arbeit fortan auch von deutlich mehr Technik unterstützt: Ein spezielles Programm zeichnet die Belastungskurven aller Spieler während der Trainingseinheiten auf und meldet, wenn Akteure in den roten Bereich geraten. "Wir können denjenigen dann aus der Belastung herausnehmen. Dadurch hoffen wir, von einer Verletzungsflut wie in der vergangenen Saison verschont zu bleiben."

Gestern kehrte die Mannschaft vom Ammersee zurück nach Erlangen, wo neben zwei Tests gegen Ligakonkurrent Leipzig (25:30) und Landesligist Herrsching (41:22) auch Teambuilding anstand. Am Wochenende folgt ein Turnier mit anderen Bundesligisten und Zweitligaklubs in Altensteig.

Das einzige Testspiel in der heimischen Hiersemannhalle bestreitet der HC Erlangen am 10. August gegen den TV Großwallstadt. Bis dahin aber, soviel ist gewiss, wird kein Gesicht dieser Mannschaft mehr als neu erscheinen.

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