Vom TSV Zirndorf zum Ironman Hawaii

ZIRNDORF - Der Zirndorfer Triathlet Claus Regenberg löst in Italien die Teilnahmekarte für den berühmten Ironman Hawaii.

Bei der Premiere des mit über 2500 Startern ausverkauften Ironman Italy in Cervia an der Adriaküste (Emilia Romagna) hat sich Altersklassen-Triathlet Claus Regenberg vom TSV Zirndorf für seinen ersten Start bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii qualifiziert. Der 50-Jährige belegte mit seiner kontrolliert offensiven Renntaktik den vierten Platz in seiner Altersklasse (AK) und zeigte eindrucksvoll, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört.

Mit der starken Leistung hat er sich frühzeitig das Startrecht für Hawaii 2018 gesichert. "Ich bin total happy, dass ich das umsetzen konnte, was ich mir vorgenommen hatte", betont der "Eisenmann", der den Wettkampf an der italienischen Nordost-Küste in 9:35:06 Stunden als Vierter beendete. Damit darf er im nächsten Jahr als erster Zirndorfer überhaupt ins Triathlon-Mekka nach Kailua-Kona auf Hawaii.

Mildes Mittelmeer

Um 7.45 Uhr, 15 Minuten nach den Profis, stürzten sich die ersten "Agegrouper" ins 22 Grad milde Mittelmeer. Die Ausgangslage war klar: In der Altersklasse 50 musste Regenberg unter die Ersten kommen, um eine Chance auf den sogenannten "Slot" für die WM zu haben.

Es gab daher kein Verstecken und als mäßiger Schwimmer wurde der Start in der ersten Schwimmgruppe mit einer Zeit von 1:03:54 Stunden für die 3,8 km und Platz 49 in seiner AK belohnt. Nach einem außergewöhnlich langen Lauf (rund 1 km) durch die Wechselzone durfte er auf seine Paradedisziplin Radfahren umsteigen.

© Fotos: Michael Neumann/TSV Zirndorf

Hier stand ein schnelles Zeitfahren mit 185 km Länge – das sind fünf km mehr als üblich – durch die Emilia Romagna an. Dabei musste er eine rund 82 km lange Schleife ins Hinterland zweimal bewältigen.

Der Kurs war flach und sehr schnell zu fahren und die aerodynamisch optimale Fahrposition gefordert. Nur ein steiler Anstieg in den Ort Bertinoro hinauf und wieder hinab mit jeweils gut 300 Höhenmetern verlangten dagegen ein gutes Einteilen der Kräfte. Nach 4:53:31 Stunden beendete er die Aufholjagd mit Platz eins AK erfolgreich.

Jetzt galt es "nur noch", den Marathon quer durch die Orte Cervia und Maritttima Milano sauber durchzustehen. Die geplante anspruchsvolle Schlagzahl von 4:30 min/km hielt er dank guter Beine und konsequenter Ernährung auch bis zur Hälfte der dritten von insgesamt vier Runden gut durch. Dann aber schlugen gnadenlose Krämpfe in den Oberschenkeln zu. Damit waren die letzten 15 km von einigen Zwangspausen und eher unrunder Lauftechnik geprägt.

"Dafür ist die Laufzeit mit 3:26:45 Stunden ganz akzeptabel", räumt Regenberg mit einem Zwinkern ein. Die erreichte Gesamtzeit von 9:35:06 Stunden bedeutet Platz 4 AK (Gesamt Männer Rang 94) und den direkten Anspruch auf einen der vier zu vergebenen Startplätzen auf Hawaii.