Von den Special Olympics zum kleinen Durchhänger

30.5.2012, 06:56 Uhr

An Sportwettkämpfen teilzunehmen, ist anstrengend, das weiß Triathletin Katja Bartsch eine Woche nach St. Pölten nur zu gut. Dass auch die Organisation solcher Sportevents hinter den Kulissen die Muskeln strapazieren kann, ist ihr letzte Woche bei den Special Olympics in München bewusst geworden.

Dort war Katja, die in München Sport studiert, knapp eine Woche als Organisatorin im Einsatz. Zwei Tage vor Beginn der 19. Spiele vom 20. bis 26. Mai war sie schon vor Ort, um im Vorfeld mit anzupacken. "Das langsame Hin- und Hergehen und das viele Rumstehen während der Vorbereitungen ermüdet fast noch mehr als vier Stunden Training", sagt Katja.

Sie war zwar schon in Organisationsteams bei verschiedenen Veranstaltungen im Einsatz, doch bei den Special Olympics, wo sich in Deutschland seit 1992 Menschen mit Behinderung in 19 Sportarten messen, war sie zum ersten Mal dabei. Sie hat dabei die Teilnehmer des "Wettbewerbsfreien Angebots" betreut , das heißt Wettkämpfe, bei denen jeder mitmachen kann und bei denen es keine Wertungen oder Platzierungen gibt. Etwa 2500 Athleten hat sie mit ihrem Team betreut. "Vor allem die ersten zwei Tage waren anstrengend, als dann alles lief, wurde es etwas entspannter."

Verschiedene Stationen mussten eingerichtet und mit Material versorgt werden: Egal ob Dosenwerfen oder ein Kegelparcours, das Zubehör musste zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Durch die Special Olympics hat Katja aber nicht nur müde Beine bekommen, sondern eine neue Perspektive auf den Sport selbst gewonnen. Auch wenn die Teilnehmer in München durchaus Ehrgeiz an den Tag legen - ihr Zugang zu Sport und zum Körper ist anders. "Worauf es ankommt, ist der Kern der Bewegung". Und: Die Woche in München hat Spaß gemacht - so sehr, dass Katja sich schon wieder fürs nächste Jahr gemeldet hat.

Vorfreude auf die Berge

Durch ihr Engagement in München ist allerdings das eigene Training ein wenig zu kurz gekommen. Weder war Zeit fürs Wasser, noch für Fahrradfahren oder Laufen. Das tägliche Pendeln von ihrem Wohnort Wolkersdorf nach München und ihre Arbeit dort haben zu viel Zeit verschlungen. "Doch nach St. Pölten hat die Woche Auszeit vom Training gut getan". Und nun fällt es ihr ein bißchen schwer, wieder einzusteigen - ein kleiner Durchhänger nach der Pause.

"Es fehlt irgendwie der letzte Kick, gerade läuft es nicht so rund". An den Challenge in Roth mag sie derzeit kaum denken. Denn der rückt erbarmungslos näher. Ebenso die Prüfungen in der Uni, die sie Ende Juli bestreiten muss. Derzeit muss das Lernen aber hinten anstehen. "Nach Roth ist dafür noch genug Zeit". Erst einmal hofft Katja, dass sie ein Outdoor-Wochenende in den schönen Allgäuer Bergen aus dem kleinen Trainings-Tief herausholt...

 

 

 

 

 

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