Vorhang auf: Redondo will beim Kleeblatt Fuß fassen

13.1.2019, 15:23 Uhr
Nahm sich Zeit für ein Gespräch mit NZ-Sportredakteur Stefan Jablonka: Kleeblatt-Neuzugang Kenny Prince Redondo.

Nahm sich Zeit für ein Gespräch mit NZ-Sportredakteur Stefan Jablonka: Kleeblatt-Neuzugang Kenny Prince Redondo.

Den gebürtigen Münchner, dessen Vertrag im Sommer dann nach vier Jahren ausgelaufen wäre, lockte die Aussicht auf Spielpraxis. Neben Simon Hedlund und Christoph Schösswendner war er der dritte Spieler, von dem sich die Berliner binnen eines Tag trennten. "Es gibt dort einen großen Konkurrenzkampf. Und die Mannschaft hatte sich eingespielt", erzählt Redondo. Mit dem Rotationsprinzip kam er auf Dauer nicht klar, verabschiedete sich nach nur noch sieben Kurzeinsätzen in dieser Saison dennoch "im Guten", aber mit einer hoffnungsvolleren Perspektive: "Man hat nur eine Karriere."

Auch wenn man sich im Sommer schon einmal über einen Wechsel unterhalten hatte, verfolgte er die Hinrunden-Partie gegen Fürth noch nicht mit Hintergedanken. Im Gedächtnis blieb sie dem 24-Jährigen dennoch. Es sollte am 13. Spieltag bereits sein letzter von 68 Einsätzen (sechs Tore) für Union sein. Auch in Fürth wird man sich noch gut daran erinnern, nicht nur wegen einer hässlichen Schlägerei mit dem Ordnungsdienst im Fanblock oder der klaffenden Wunde am Kopf von Maximilian Wittek. Nach 56 Minuten hatten die Köpenicker Fürth im Widerspruch zum Spielverlaufs mit 4:0 vermöbelt. Immerhin: Redondo machte sich nicht die Hände schmutzig. Der Sohn einer Spanierin und eines Äthiopiers wurde erst zwei Minuten nach dem vierten Gegentreffer eingewechselt.

Ausgebildet wurde er bei der SpVgg Unterhaching. Nach sieben Jahren und 33 Drittliga-Einsätzen (drei Tore) wechselte er nach Berlin. Geholt, um auf der linken Abwehrseite eine Alternative zu sein. Doch auf den offensiven Außenbahnen sah man wegen seiner Schnelligkeit und Qualitäten im Eins-gegen-Eins bessere Verwendung. "Diese Fähigkeiten will ich auch Fürth einsetzen, damit wir wieder da anknüpfen, wo die Mannschaft in dieser Saison angefangen hat", sagt der 24-Jährige, der durchaus defensiv denkt, und mit seinem laufintensiven Spiel im Pressing sowie beim Kontern eine Hilfe sein will. Damir Buric freut sich über einen "erfahrenen Spieler", dem es aber gilt, "Zeit zu geben und die Möglichkeit, sich zu stabilisieren und zu finden. Das wird nicht per Knopfdruck passieren", sagt Fürths Trainer.

Tritt nach Verletzung verloren

Nach einer ersten Saison als Stammspieler in Berlin war Redondo in der folgenden Spielzeit 2017/18 durch zwei langwierige Verletzungen ausgebremst worden. Ein Flugkopfball brachte ihm eine Schultereckgelenksprengung ein. Nach seiner Genesung grätschte ihn ein Mitspieler im Training um. Diagnose: Meniuskusverletzung. Insgesamt über sieben Monate war er verletzt. Die Zeit nutzte er für die schönen Dinge im Leben: "Ich habe geheiratet." Mit 23 Jahren. Seine Jugendliebe. "Wir haben schon sehr viel miteinander durchgemacht." Sie kennen sich von Kindesbeinen an und gingen gemeinsam in die Sportschule Taufkirchen. Auch einer Fernbeziehung hielt die Liebe stand. Die sportliche Verbindung kommt Montag im Testspiel gegen den Drittligisten VfR Aalen das erste Mal auf den Prüfstand. "Ich möchte mich so schnell wie möglich integrieren", brennt der Linksfuß auf seinen ersten Einsatz.

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